Big Data und BI für kleine Budgets So funktioniert BI mit Pentaho und Jedox

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Nico Litzel

Unternehmen, die Big Data und Business Intelligence im Unternehmen nutzen wollen, stehen oft vor der Frage, welche Lösungen eingesetzt werden sollen. Hier spielt natürlich auch das Budget eine Rolle. Mit Open Source Tools wie Pentaho und Jedox lassen sich wiederum günstige Lösungen integrieren, die für jeden Einsatzzweck ideal konfiguriert sind.

Anbieter zum Thema

Pentaho und Jedox ergänzen sich ideal und eröffnen Unternehmen einen kostengünstigen Einstieg in Analytics.
Pentaho und Jedox ergänzen sich ideal und eröffnen Unternehmen einen kostengünstigen Einstieg in Analytics.
(Bild: © Coloures – Fotolia.com)

Im Big-Data- und Business-Intelligence-Umfeld ergänzen sich die Funktionen von Pentaho und Jedox. Jedox bietet einen In-Memory-OLAP-Server, der die zu analysieren Daten extrem schnell zur Verfügung stellen kann. Außerdem kann das Tool über Excel angesprochen werden, auch von mehreren Arbeitsplätzen aus. Pentaho unterstützt wiederum umfassende Analysen sowie die Anbindung mehrerer Datenquellen. Es spricht also nichts dagegen, beide Produkte parallel einzusetzen.

Datenanalyse mit Jedox und Excel

Geht es um die Planung für die Unternehmen und Datenanalyse komplexer Daten, gehört Jedox zu den beliebtesten Tools in diesem Bereich. Das Produkt hat seinen Schwerpunkt bei gut ausgebildeten Fachanwendern, die sich auch mit Zahlen und der Planung gut auskennen sowie der Analyse mit Excel. IT-Wissen und die IT-Abteilung sind weniger nötig, generell geht es um Wissen rund um Planung und Analyse.

Das Produkt arbeitet eng mit Microsoft Excel zusammen, was bei der Zielgruppe besonders interessant sein dürfte. Zusammen mit Jedox und Excel lassen sich umfassende OLAP-Würfel erstellen und analysieren. Basis von Jedox ist ein zellorientierter, multidimensionaler In-Memory OLAP-Server. Der Schwerpunkt dabei besteht in der Planung, Analyse, Reporting und Datenkonsolidierung. Der größte Vorteil ist aber die Excel-Integration.

Jedox arbeitet aber nicht nur mit Excel optimal zusammen, sondern bietet auch eine eigene Tabellensoftware, die sich auch in Browsern nutzen lässt. Dazu sind aber auch andere Analysewerkzeuge in der Lage. Ein weiterer, großer Vorteil von Jedox ist die schnelle Integration in ERP-Systeme wie SAP. Das offene System erlaubt eine schnelle Anpassung und damit effiziente Integration in bestehende Systeme, auch in Pentaho.

Die Gruppenarbeit ist in Jedox, zusammen mit Excel, ebenfalls möglich. Dazu werden verschiedene Arbeitsplätze über Excel mit dem Jedox-Server verbunden, der die Daten an die Clients weitergeben kann. Die Clients können über Excel auch schreibend auf den OLAP-Würfel zugreifen. Dazu kann das Tool auch verschiedene Daten aggregieren.

Interessant ist in diesem Bereich auch die Möglichkeit, mobil mit den Daten zu arbeiten. Dazu stellen die Entwickler eine Weboberfläche zur Verfügung, die auch optimiert für Smartphones und Tablets ist. Es stehen aber auch Apps für Smartphones und Tablets zur Verfügung, mit denen die mobile Nutzung vereinfacht wird.

Jedox lässt sich lokal betreiben, und zwar kostenlos als Open Source oder als kommerzielle Software über eine Lizenzierung. Auch der Betrieb in Microsoft Azure oder Amazon Web Services ist möglich. Nur die kostenpflichtige Version verfügt über alle Funktionen des OLAP-Servers und des Excel-Add-Ins. Für umfassenden Support ist natürlich ebenfalls die kommerzielle Version notwendig.

Datenintegration und Geschäftsanalysen mit Pentaho

Pentaho hat wiederum seine Stärken in der Datenintegration und bietet ebenfalls optimale Geschäftsanalyse, auch zusammen mit Jedox. Mit Pentaho lassen sich Dashboards erstellen, die Anwendern zur Analyse zur Verfügung stehen. Basis von Pentaho ist Java. Die Funktionen von Pentaho bestehen aus verschiedenen Komponenten. Die Reporting-Funktion kann Berichte auf Basis verschiedener Datenquellen erstellen. Ebenfalls interessant, vor allem bezüglich der Zusammenarbeit mit Jedox, ist die OLAP-/Analysis-Komponente.

Pentaho Data Integration (PDI) bietet Verbindungsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Datenbanken. Das ist einer der Vorteile gegenüber Jedox. Es ist daher sinnvoll Pentaho dann zu verwenden, wenn mehrere Datenquellen angebunden werden sollen. Allerdings werden die Daten zur Analyse idealerweise in Jedox überführt. Das erlaubt Anwendern die weitere Analyse und das Bearbeiten der Daten über Microsoft Excel. Das Frontend für Anwender ändert sich dabei nicht, während die Datenanalyse im Hintergrund optimiert werden kann.

Externe Entwickler bieten darüber hinaus auch Möglichkeiten zur Anbindung an Systeme wie SAP oder Navision. Eine weitere Funktion ist Pentaho Data Mining. Die Komponenten sind in einer BI-Suite zusammengefasst. Von der BI-Suite gibt es verschiedene Versionen. Die einfachste Version steht als Open-Source-Lösung kostenlos zur Verfügung.

Jedox und Pentaho zusammen betreiben

Bezüglich der Analyse-Funktionen ist Pentaho den Funktionen von Jedox überlegen. Allerdings profitiert Jedox von seiner engen Integration in Excel. Es ist also durchaus denkbar, Daten mit Pentaho zu analysieren, aber über Jedox und Excel den Anwendern zur Verfügung zu stellen. Zusammen mit der einfach zu bedienenden Excel-Oberfläche und den Teamarbeitsfunktionen von Jedox lässt sich Pentaho also auch in Umgebungen betreiben, in denen die IT-Abteilung nicht vollständig in ein BI-Projekt eingebunden werden muss.

Pentaho bietet wiederum große Vorteile bezüglich der Anbindung von mobilen Anwendern oder dem Betrieb von Dashboards. Das heißt, die Ergebnisse der Analysen lassen sich nicht nur in Excel darstellen, sondern auch in Dashboards von Pentaho. Jedox kann wiederum über Excel auch Daten in den OLAP-Würfel schreiben. Diese Daten lassen sich wiederum in die Analyse integrieren. Dadurch können Unternehmen die Vorteile von Jedox und Pentaho parallel nutzen, und das bei überschaubarem Aufwand.

Beide Produkte sind modular aufgebaut. Fachanwender können also selbst entscheiden welche Funktionen der einzelnen Lösungen Einsatz finden sollen. Teilweise lassen sich Einschränkungen der Open-Source-Funktionen von Jedox mit Pentaho kompensieren und umgekehrt.

Big-Data-Analyse mit Jedox

Jedox bietet auch eine spezielle GPU-Analyse. Diese ist vor allem für komplexe Analysen und große Datenmengen interessant. Das GPU-Modul ist optional und kann auf dem Jedox-Server aktiviert werden. Es nutzt die Rechenleistung und den Arbeitsspeicher von Nvidia-Tesla-Grafikprozessoren für die Analyse. Das beschleunigt die Datenverarbeitung um ein Vielfaches. Das Modul wird multidimensionalen Datenanalysen verwendet. Um die Technik zu verwenden, wird nur die entsprechende Grafikkarte im Server benötigt.

Fazit

Pentaho und Jedox sind beides Produkte im Big-Data- und BI-Umfeld, die hervorragende und leistungsstarke Analysen bieten. Beide Produkte haben eigene Vorteile, die einen parallelen Einsatz durchaus sinnvoll erscheinen lassen. Wenn bereits eine Pentaho-Umgebung im Einsatz ist, lässt sich Jedox jederzeit integrieren. In diesem Fall profitieren Unternehmen vor allem vom Excel-Frontend und den Analysefunktionen.

Sollen in einem Jedox-Umfeld wiederum mehrere Datenquellen integriert werden, bietet es sich an, auf Pentaho zu setzen und die Clients weiterhin über Jedox und sein Excel-Add-In anbinden. Auch für Jedox stehen mobile Apps zur Verfügung, mit denen sich die analysierten Daten anzeigen und mobil nutzen lassen.

(ID:44276478)