Eco-Umfrage: Chatbots und KI-Sprachmodelle Vorrangig junge Menschen nutzen ChatGPT
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KI-Modelle könnten Schule, Ausbildung und die Arbeitswelt von Morgen abrupt verändern. Der Eco-Verband erwartet ein starkes Wachstum in allen Bereichen und plädiert für mehr Tempo bei der Digitalisierung, um Deutschland als wettbewerbsfähigen KI-Standort zu etablieren.

Der Begriff „googlen“ wurde erstmals im Jahr 2004 in den deutschen Duden aufgenommen. Die Suchmaschine des Tech-Giganten ist der Blueprint für die Informationsbeschaffung im Internet. Dies zeigen auch aktuelle Zahlen von Statista: Im weltweiten Desktop-Suchmaschinenmarkt war Google im Januar 2023 mit einem Marktanteil von 84,69 Prozent, gemessen an den Page Views, Marktführer. Mit großem Abstand folgt Bing, die Suchmaschine von Microsoft, die einen Marktanteil von 8,85 Prozent hat. Auf Yahoo entfallen demnach lediglich 2,6 Prozent der Suchanfragen über Desktop-PCs.
Anders als bei klassischen Suchanfragen können dem 2022 gelaunchten KI-basierten Sprachmodell ChatGPT von OpenAI Fragen oder Aufgaben gestellt werden. Nutzer erhalten Antworten in Form von Texten, die wirken, als hätte eine Person sie verfasst. Im Vergleich zu bisher bekannten Sprachmodellen ist dies ein Meilenstein. Die Art und Weise der Informationsbeschaffung, etwa in Form der klassischen Google-Suche, könnte dadurch völlig umgekrempelt werden.
Während andere Megatrends wie die Blockchain-Technologie oft noch keinen erkenntlichen Use-Case im Alltag der meisten Menschen haben, kann ChatGPT unmittelbar zur Lösung realer Probleme beitragen. So lassen sich mithilfe von KI Zusammenfassungen und Skripte für Recherchearbeiten erstellen, Reiserouten inklusive Kostenvoranschlag planen oder Computercode für Programmieraufgaben generieren.
Generation KI
Vor allem bei jungen Menschen stehen ChatGTP und Co. hoch im Kurs, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von rund 2.500 Menschen in Deutschland, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von Eco – Verband für Internetwirtschaft durchgeführt hat.
Über die Hälfte der Studierenden ( 58,7 %) gab an, dass sie Chatbots wie ChatGPT nutzen. In der Breite der deutschen Bevölkerung spielen Chatbots jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 7,5 Prozent aller Deutschen nutzen Sie im privaten, 2,4 Prozent im beruflichen Kontext. 20 Prozent der Befragten gaben an, bisher noch nichts von der neuen Technologie gehört zu haben.
Boost für die Wirtschafsleistung
Dabei ist das Potenzial von Chatbots und KI-Sprachmodellen immens. Viele Experten erwarten nicht weniger als Disruption ganzer Technologie- und Arbeitsbereiche. Intelligente Sprachassistenten könnten beispielsweise den Kundenservice unterstützen und große Datenmengen in Echtzeit analysieren. So sollen künftig Muster erkannt werden, die menschliche Analysten möglicherweise übersehen. Unternehmen können dadurch effizienter und agiler wirtschaften.
Auch in Deutschland und Europa wollen immer mehr Unternehmen mit den neuen und intelligenten KI-Anwendungen auf den Markt. Doch die nötigen Open-Source-Modelle, Trainingsdaten und ausreichende Recheninfrastrukturen fehlen hierzulande. Seit 2017 stammen 73 Prozent der KI-Foundation-Modelle aus den USA und 15 Prozent aus den China, wie die Studie offenlegt. Die digitale Souveränität in Sachen Künstlicher Intelligenz wird in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.
Innovation statt Überregulierung
Im Hinblick auf die aktuellen Verhandlungen zur geplanten KI-Verordnung, den Artificial Intelligence Act (Al-Act) im EU-Parlament, fordert Eco-Vorstandssitzender Oliver Süme einen Abbau der Bürokratie sowie eine Intensivierung beim Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland.
Statt durch Überregulierung Innovationen zu bremsen, sollten wir jetzt mit Offenheit und Experimentierfreude sowohl seitens der Internetwirtschaft als auch der Anwenderindustrien voranschreiten. Um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, müssen wir KI in unseren Schlüsselbranchen der Wirtschaft implementieren. Nur so werden wir von diesem Technologieeinsatz schnellstmöglich profitieren und durch unsere Erfahrungen hieraus neue Geschäftsmodelle generieren.
Die Studie des KI-Bundesverbands kommt außerdem zum Schluss, dass KI den Menschen weder kurz- noch langfristig ersetzen wird. Viel mehr kommt den neuen KI-Tools eine Art „Copilot“-Funktion zu. Es gilt also, den richtigen Umgang mit diesen neuen Werkzeugen zu erlernen um für die Zukunft gewappnet zu sein.
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ChatGPT, Bard und Co.
Wie wir mit der KI-Revolution umgehen sollten
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ChatGPT
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