Kommentar von Liz Benson, Kofax So entwickelt sich Intelligent Automation 2021 weiter
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Intelligent Automation ermöglicht es Unternehmen, Automatisierungsstrategien auf eine neue Stufe zu bringen. Das Ziel: Geschäftsprozesse möglichst end-to-end zu automatisieren. Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) und Künstliche Intelligenz unterstützen Organisationen dabei. Acht Prognosen zeigen, wie sich Intelligent Automation 2021 weiterentwickelt.

1. Prozessen in der Automatisierung Vorrang einräumen
In Unternehmen gibt es eine Vielzahl von Prozessen, darunter solche, die aus aneinandergereihten Aufgaben bestehen. Beispiele hierfür sind die Rechnungsverarbeitung, die Genehmigung von Dokumenten oder das Onboarding von Mitarbeitern. All diese sequenziellen Workflows sind Teil eines komplexen Geschäftsprozesses. Deshalb lassen sich Prozesse auch als das geistige Eigentum von Unternehmen bezeichnen. Aber nicht alle sind gleich. Im Jahr 2021 sollten Unternehmen deshalb anfangen, die Automatisierung ihrer Workflows zu priorisieren. Als Erstes sind jene zu optimieren, die den höchsten Nutzen bringen. Derartige Prozesse zeichnen sich durch folgende Aspekte aus:
- Verbundene Systeme: Diese Workflows betreffen mehrere kritische Geschäftstools – Anwendungen, Legacy- oder mobile Systeme, Chatbots usw. Dies bezieht sich sowohl auf interne als auch auf externe Geschäftsabläufe.
- Document Intelligence: Wenn Unternehmen bei Prozessen Features wie Cognitive Capture oder KI verwenden, können sie Abläufe automatisieren, da die Technologie eigehende Dokumente und Daten eigenständig klassifiziert und Informationen extrahiert. Dadurch erhalten Firmen einen umfassenden Einblick in ihre Daten.
- Prozessorchestrierung: Digitale Arbeitsabläufe werden orchestriert – in Zusammenarbeit mit Nutzern, Systemen und Daten.
2. RPA automatisieren Business-Workflows
Viele Unternehmen nutzen bereits RPA, um ihre Mitarbeiter von repetitiven Tätigkeiten zu befreien. Monotone Aufgaben wie das Kopieren oder Ablegen von Daten gehören dank den Software-Robotern der Vergangenheit an. Wie wird sich RPA aber nun im Jahr 2021 weiterentwickeln? 2021 dreht sich alles um Geschäftsprozesse. Die Digitalisierung schreitet immer stärker voran und sorgt für reibungslose, rationalisierte Workflows. Diese begeistern sowohl Kunden als auch Mitarbeiter. Damit dieser Zustand erreicht wird, beschäftigen sich Unternehmen verstärkt damit, intelligente RPA-Technologie einzusetzen. Denn nach wie vor sind viele Unternehmensprozesse nur teilweise automatisiert. Unternehmen müssen RPA deshalb noch besser nutzbar machen. Dafür ist es notwendig, sie um weitere Features zu ergänzen. Neben Prozessorchestrierung gehört dazu auch kognitive Erfassung. RPA ist dann in der Lage, geschäftskritische Abläufe vollständig zu automatisieren.
3. Digitale Arbeitskräfte sind die neuen Kollegen
Apropos Software-Roboter: Im Bestreben Effizienz und Produktivität zu steigern, werden Mitarbeiter oftmals an ihre Belastungsgrenze getrieben. Seit langer Zeit versuchen Menschen immer härter, schneller und produktiver zu arbeiten. Im wachsenden Digitalisierungskampf reicht das aber nicht mehr aus. Wenn Unternehmen sich entscheiden, neue Kollegen einzustellen – etwa RPA-Roboter – dann wird für Mitarbeitende eine spürbare Entlastung eintreten. Auch wenn Firmen deren Einsatz lange Zeit gescheut haben, so führt im Jahr 2021 kein Weg mehr an ihnen vorbei. Roboter können die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden retten. Denn die digitalen Kollegen erhöhen die Produktionskapazität, während sich die echten Mitarbeiter nicht mehr länger mit zeitraubenden Aufgaben aufhalten müssen. Die digitalen Kapazitäten verschaffen nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern fördern Agilität.
4. Mehr Kollaboration und Automatisierungsplattformen
Bereits vor dem Ausbruch des Corona-Virus haben viele Unternehmen probiert, in ihren Büros Zusammenarbeit und Innovation zu fördern – beispielsweise durch intelligente Bürogeräte oder ein individuelles Bürodesign. Offene Grundrisse, teure Kaffeemaschinen und elektronische Whiteboards sollen für Kollegen eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen und dafür sorgen, agilere, wettbewerbsfähigere Arbeits- und Denkweisen zu etablieren. COVID-19 hat allerdings dazu geführt, dass Unternehmen sich Mitarbeiter und Kunden „virtuell“ vorstellen müssen. Die digitale Transformation hilft dabei, Mitarbeiterproduktivität und Kundenerlebnisse zu verbessern. Wer sich digitaler Mittel bedient – etwa Kollaborationstools wie Zoom, Microsoft-Teams etc. – und darüber hinaus intelligente Automatisierungswerkzeuge einsetzt, ist Vorreiter. Wer allerdings weiterhin an analogen Geschäftsmodellen und -strategien festhält, wird das Nachsehen haben. Der Digitalisierungstrend wird sich 2021 fortsetzen – auch wenn die Kollegen irgendwann ins Büro zurückkehren.
5. Investition in digitale Ökosysteme
Intelligente Automatisierungsplattformen haben sich im Jahr 2020 als hilfreich erwiesen, um die Ergebnisse der digitalen Workflow-Transformation zu verbessern. Die One-Stop-Shop-Plattformen zeichnen sich durch vorintegrierte, komplementäre Automatisierungstechnologien aus und bieten alle Funktionen und die KI, die für eine bessere Automatisierung und eine Reduzierung der technischen Verschuldung sorgen, notwendig sind. Nach wie vor gilt die 80/20 Prozent-Regel. Unternehmen werden also immer individuelle Anpassungen an einer Plattform vornehmen müssen. Im Jahr 2021 etablieren sich Ökosysteme als wichtigste Ressource, um diese Lücke zu schließen. Anbieter dieser Plattformen verfügen über ein umfassendes Netzwerk von Technologien, Applikationen und Diensten. Dank ihrer offenen, dynamischen und integrierten Architekturen bieten sie Unternehmen einen Zugang zu einer breiten Palette an Netzwerken von Diensten, vorgefertigten Konnektoren, Vorlagen und Lösungen. Unternehmen investieren daher zunehmend in Ökosysteme, um die gewünschten Automatisierungsergebnisse zu erreichen.
6. Citizen Developer unterstützen die Digitalisierung
Bislang wurde das Bestreben, automatisierte Prozesse im Unternehmen voranzutreiben, stark durch IT und Technologie-Initiativen vorangetrieben. Durch intuitive, intelligente Automatisierungsplattformen ergeben sich allerdings ganz neue Chancen. Die Geschäftsbereichsleitung kann ihre Automatisierungsbemühungen auf einzelne strategische Geschäftsergebnisse fokussieren. Mitarbeiter avancieren zu Citizen-Developern. Sie arbeiten Hand in Hand mit der IT und verwenden Intelligent Automation, um besonders informationsintensive Prozesse zu automatisieren. Dadurch fördern Unternehmen ihre Agilität, reduzieren technische Schulden und beschleunigen die Time-to-Value. Citizen Developer werden sich daher 2021 in Firmen etablieren.
7. Embedded-KI beschleunigt die Automatisierung und reduziert technische Verschulden
Eingebettete KI wird im Jahr 2021 voranschreiten. In Intelligent Automation integrierte KI ist ein wertvoller Schlüssel, um digitale Workflow-Transformation im gesamten Unternehmen zu erreichen. Bislang war sie Domäne von Datenwissenschaftlern in größeren Firmen, verbreitet sich 2021 allerdings auf die breite Masse. Maschinelles Lernen, Natural Language Processing (NLP), intelligente optische Zeichenerkennung (Intelligent Optical Character Recognition, OCR) hilft den Citizen Developern, eine Transformation von Workflows zu erreichen. Dadurch steigern Unternehmen nicht nur die Produktivität, sondern beschleunigen die gesamte Arbeit.
8. Datenflut durch 5G
Auch in Deutschland ist die neue 5G-Technologie immer stärker im Kommen. Dank 5G werden Unternehmen 2021 zunehmend in der Lage sein, exponentiell mehr Daten als je zuvor zu übermitteln, zu sammeln und zu analysieren. Das unterstützt sie dabei, ihre Geschäftsstrategie und die Entscheidungsfindung voranzutreiben. Nur wer es schafft, über diese Masse an Daten Herr zu werden, sie zu digitalisieren und in Geschäftserkenntnisse umzuwandeln, hat einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Das gelingt aber nur, wenn sie über die dafür notwendige Dokumenten- und Datenintelligenztechnologie verfügen. 5G wird eine große Menge von unstrukturierten Daten mit sich bringen – diese gilt es, in strukturierte Datenbestände umzuwandeln. Denn nur aus ihnen lassen sich wichtige Informationen ziehen. KI und kognitive Erfassung sind dazu der Schlüssel. Unternehmen, die diese Daten erfassen, steigen auf eine neue Leistungsstufe. Diejenigen, die sich nicht darauf vorbereiten, werden in der Datenflut sang- und klanglos untergehen.
Eines wird deutlich: Automatisierung bringt Unternehmen im Jahr 2021 noch weiter voran. Das ist aber auch essenziell, um im Wettbewerb bestehen zu können. Intelligent Automation ist ein wichtiger Treiber, um schon heute wie morgen arbeiten zu können.
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