Kommentar von Henrik Jorgensen, Tableau Software Smarte Fertigung und mehr Kundenservices dank Datentransparenz
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Fertigende Unternehmen sind mit riesigen Datenmengen von Sensoren und damit verknüpften Systemen konfrontiert. Diese müssen aggregiert und verstanden werden, damit Produktionsunternehmen sie für die vernetzte Fabrik nutzen können. Nur auf Basis von Daten und Fakten können deutsche Mittelständler und Großunternehmen den Überblick über ihre Lieferketten, Flaschenhälse und Kundenwünsche behalten und die richtigen Entscheidungen treffen.

Wie Produzenten diese Transparenz schaffen, erklären die folgenden vier Schritte und das Beispiel des Henkel-Konzerns. Dieser verknüpft inzwischen mehrere Billionen Datenpunkte, aus denen die Beschäftigten monatlich über 500.000 Visualisierungen und Dashboards über eine Cloud-basierte Plattform namens Digital Backbone abrufen.
1. Freier Datenfluss im gesamten Unternehmen
Aktuell gibt es in vielen Betrieben Analyse-Dashboards, die die User selbst konfigurieren. Diese Self-Service-Analysen werden zwar auf der IT-Infrastruktur ausgeführt, aber die Aufbereitung von Daten entlang der Lieferkette, zu Produktionsabläufen und dem gesamten Lebenszyklus von Dienstleistungen werden in den jeweiligen Teams verantwortet. Verantwortliche aus anderen Bereichen sind davon ausgeschlossen und können für sie entscheidende Anfragen nicht stellen. Benötigt wird also eine Lösung, mit der jeder Mitarbeiter, vom CEO abwärts, selbstständig die für ihn relevanten Fakten in den Mittelpunkt stellen und jeden wichtigen Prozess anschaulich visualisieren kann. Denn nur wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Daten aus der gesamten Organisation einsehen und nutzen können, ist die betriebliche Leistung transparent.
2. Strategische Produktionsplanung durch Datenintegration
Für die Optimierung der Fertigung und die smarte Produktion sollten Unternehmen innerhalb der gesamten Organisation eine einheitliche Sprache sprechen – und zwar bereits in der Lieferkette. Die Lieferungen von Waren und Dienstleistungen etwa läuft über verschiedene Informationssysteme. Die Hersteller sind mit unterschiedlichen Datenquellen wie Mitarbeiter- und Auftragsplanungsdaten aus dem Enterprise Ressource Planning (ERP)-System, Auftragsdaten aus MES-Systemen, Zeiterfassungs- und Anwesenheitsprotokollen, Alarm- und Produktionsdaten von unterschiedlichen Geräteherstellern, sowie verschiedenen SPS- und SCADA-Systemen konfrontiert. Nur wenn alle diese Dateninseln verknüpft sind, überblicken Produzenten den Gesamtzusammenhang und können unabhängig von der Unternehmensgröße oder Komplexität fundiert entscheiden.
3. Echtzeitanalysen sorgen für Transparenz
Fertigungsdaten ändern sich ständig. Es ist deshalb geschäftskritisch, diese Informationen in Echtzeit – über Silos hinweg – abrufbar zu halten. Das Ziel ist, alle Produktionsdaten durchgängig transparent zur Verfügung zu stellen – auch auf mobilen Endgeräten, wie im Lager, Außendienst oder bei Produktionsverantwortlichen, die remote Abläufe kontrollieren. Mobile Business Intelligence macht Lieferkettendaten End-to-End sichtbar, sodass schnelle Entscheidungen möglich sind. Beispielsweise bei Henkel: Dort werden über eine Plattform physische Assets, die eine digitale Schnittstelle besitzen, gepflegt und gesteuert. Mithilfe entsprechender Software wird zentral und in Echtzeit auf Steuerungen, Sensoren oder Zähler zugegriffen. Diese Softwaremodule helfen den Beschäftigten Zusammenhänge – zum Beispiel zwischen Qualitätsproblemen und Abweichungen von optimalen Lagertemperaturen – festzustellen, zu visualisieren und darauf zu reagieren. Da weltweit die gleichen Softwaremodule genutzt werden, kann Henkel Standorte und Technologien ständig miteinander vergleichen.
Die Plattform verarbeitet aber nicht nur Maschinendaten. Die App „Connected Worker“ erlaubt es den Beschäftigten von Henkel auch, Daten direkt in den Systemen sichtbar zu machen. Durch diese enge Einbindung der Mitarbeitenden schafft der Konzern eine Datentransparenz, die eine optimale Steuerung der Supply Chain ermöglicht.
4. Reaktionen auf Kundenfeedbacks
Neben den Daten aus der Produktions-, Absatz- und Lieferkettenplanung, sind die Kundenbedürfnisse für den Unternehmenserfolg zentral. Wichtige Rückmeldungen gehen dabei über viele unterschiedliche Kanäle wie soziale Medien, Call Center oder Kundenbefragungen ein. Nur ein zentraler Gesamtüberblick dieser asynchronen und synchronen Informationen ermöglicht strategische Entscheidungen, die alle Parameter der Kundenzufriedenheit einbezieht. Eine Data-Analytics-Lösung wie Tableau unterstützt Verantwortliche im Vertrieb, Marketing und auch auf HR-Ebene und ermöglicht es allen Führungskräften, das Gesamtbild des Unternehmens durch interaktive Dashboards zu erfassen.
Cloud-basierte Datenanalyse im Henkel-Konzern
Um schnell die richtigen Erkenntnisse zu erhalten, bedarf es also intelligenter und konsolidierter Einblicke in Daten. Der Konsumgüter-Hersteller Henkel macht wichtige Kennzahlen mit Data Analytics in Echtzeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügbar. Beispielsweise steht im Zuge der Corona-Krise ein Tableau-Dashboard zum Überwachen des globalen Bestands von Schutzausrüstungen zur Verfügung, um alle Produktionsstätten weltweit entsprechend auszustatten. Der hohe Digitalisierungsgrad entlang der Wertschöpfungskette bei Henkel Laundry & Home Care mit einem kontinuierlichen Data-Monitoring in der vernetzten Produktion stellt die Verfügbarkeit von Produkten sicher und vermeidet Engpässe.
Neue Servicestrukturen werden immer wichtiger, um datengetriebene Dienstleistungen anzubieten, die einen spürbaren Mehrwert zu den Produkten bieten. Henkel setzt Daten und Analytics deshalb in allen Unternehmensbereichen ein – im Klebstoffgeschäft, bei Beauty Care, bei Laundry & Home Care und in den Corporate Functions. Dirk Holbach, Corporate Senior Vice President und CSCO Laundry & Home Care, erklärt: „Wir verwenden sowohl transaktionale Daten aus unserem ERP- und den Transport-Management-Systemen als auch Echtzeitdaten aus unseren Produktionen. Die Echtzeitdaten decken die gesamte Wertschöpfungskette einer typischen Wasch- und Reinigungsmittelproduktion ab.” Das reiche von Nachhaltigkeitsdaten wie Energie- und Wasserverbräuchen über Qualitätsdaten zu Rohmaterialien, Halbfertigware und Produkten bis hin zu Effizienzdaten. „Die Daten kommen aus all unseren Produktionsstandorten weltweit.“
Neben den Daten aus der Supply-Chain verarbeitet das Unternehmen weitere Daten aus Marketing, Forschung & Entwicklung sowie Finanzen. Rund 4.000 Mitarbeitende nutzen die Analyseplattform regelmäßig.
Konsolidierte Daten helfen Henkel und anderen Unternehmen, interne Prozesse schnell und effektiv zu gestalten. Egal ob in der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie oder im Maschinenbau, Daten werden auf Schritt und Tritt erzeugt, aber sie bleiben oft in Silos und sind nur begrenzt nutzbar. Mit Tableau können Hersteller ähnliche Daten schnell verknüpfen und erhalten innerhalb von Sekunden Ergebnisse, statt erst in Stunden oder Tagen. Sie nutzen diese Erkenntnisse aus den Fertigungsanalysen, um die Prozesseffizienz zu verbessern, ihre Produktionsüberwachung zu zentralisieren und ihre Kunden besser zu bedienen.
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