Forschung zu Multipler Sklerose KI hilft bei der Auswertung von MRT-Analysen von MS-Patienten

Quelle: Pressemitteilung |

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Wenn sich die typischen Zeichen der Multiplen Sklerose zeigen, ist es für bestimmte Therapieoptionen oftmals zu spät. Eine Künstliche Intelligenz soll bei der Diagnose helfen und dadurch eine schnellere und gezieltere Behandlung ermöglichen.

Frank Borchard (r.) gehört zu den weltweit ersten Multiple-Sklerose-Patienten, die im Rahmen einer Studie von der computergestützten Auswertung standardisierter MRT-Bildgebung profitieren. Der auf MS spezialisierte Neuroradiologe Dr. Hagen Kitzler erläutert dem 60-Jährigen die Veränderungen, die bei den jährlichen Kontrollen erkannt werden.
Frank Borchard (r.) gehört zu den weltweit ersten Multiple-Sklerose-Patienten, die im Rahmen einer Studie von der computergestützten Auswertung standardisierter MRT-Bildgebung profitieren. Der auf MS spezialisierte Neuroradiologe Dr. Hagen Kitzler erläutert dem 60-Jährigen die Veränderungen, die bei den jährlichen Kontrollen erkannt werden.
(Bild: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer)

Das Team des Multiple Sklerose Zentrums (MSZ) an der Klinik für Neurologie und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden gehört zu den weltweit ersten Nutzern des Software-Prototyps „MS PATHS Image Evaluation“ (MSPie), an dessen Entwicklung es im Rahmen eines akademischen Netzwerkes direkt beteiligt ist.

Alle am Uniklinikum versorgten MS-Erkrankten können so an einer entsprechenden Versorgungs-Studie teilnehmen. Dabei werden zum ersten Mal konsequent standardisierte 3D-Aufnahmen eines Magnetresonanztomographen (MRT) genutzt, um computergestützt kleinste Veränderungen des Zustands der Entzündung des Gehirns und des Volumenverlustes individuell zu erfassen.

Hierbei hilft der Ansatz der Künstlichen Intelligenz (KI). Techniken des „Machine und Deep Learnings“ tragen dazu bei, die Präzision des Analyseverfahrens kontinuierlich zu erhöhen. Die auf diese Weise erzeugten neuroradiologischen Analysen unterstützen die Beurteilung der MS-Krankheitsaktivität und deren Verlauf. Damit erleichtern sie die gezielte Entscheidung über mögliche Behandlungsoptionen. „Sowohl die entzündlichen Prozesse als auch der Gewebeuntergang lassen sich nun gezielt und entschieden behandeln, weil sie durch präzise quantitative Messung bestimmt und somit frühzeitig erkannt werden können“, sagt Prof. Tjalf Ziemssen, Gründer und Leiter des MS-Zentrums an der Klinik für Neurologie.

MSPie ist eine der Facetten des auf umfassender Digitalisierung basierten Versorgungsangebots für MS-Erkrankte am Dresdner Uniklinikum, zu dem unter anderem auch die Entwicklung Digitaler Zwillinge, Apps oder die datenbasierte Mobilitätsanalyse gehören.

Dokumentation per App

Mit der Konectom-App, die in Dresden als Weltpremiere im Rahmen eines Teilprojektes des internationalen Forschungsnetzwerks MS PATHS zum Einsatz kommt, führen Patienten regelmäßig digitale Funktionstests auf ihrem Smartphone durch und bekommen direkt im Anschluss ihre Ergebnisse angezeigt.

Während bisher funktionelle Fähigkeiten des Gleichgewichts oder Gehens, der Feinmotorik der Hände sowie der Konzentration nur zu den regulären meistens dreimonatlichen neurologischen Kontrollterminen erfasst werden, ermöglicht Konectom die kontinuierliche Dokumentation in den dazwischenliegenden Zeiträumen. Die diagnostische Lücke zwischen den Untersuchungsterminen kann damit hinsichtlich potenzieller Funktionseinschränkungen und deren Veränderung über die Zeit geschlossen werden. Das ermöglicht dem behandelnden Neurologen, schneller und gezielter auf Krankheitsschübe oder das Fortschreiten der Erkrankung zu reagieren.

Und auch für MS-Patienten zeigen sich klare Vorteile: Mit Hilfe der App kann die MS selbst vermessen werden, jeden Monat gibt es ein individuelles Feedback des MS Zentrums. Gerade bei einer chronischen Erkrankung wie der Multiplen Sklerose ist eine schnelle Reaktion auf neu aufgetretene neurologische Symptome und Funktionsstörungen von großer Bedeutung. Mit einer übersichtlichen Darstellung auf einem Dashboard kann der Arzt die zu Behandelnden optimal beraten.

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