Studie Hoffnung auf Karrierekick durch KI
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Trotz vielfältiger Belastungen durch die Pandemie sind viele berufstätige Deutsche motiviert, sich Veränderungen zu stellen und sich beruflich weiterzuentwickeln. So sehen 75 Prozent beispielsweise Karrierechancen durch Künstliche Intelligenz, wie aus einer neuen Studie hervorgeht.

Die COVID-19-Pandemie hat neben dem Privatleben auch den Arbeitsalltag vieler Menschen verändert. Immer mehr Berufstätige sind daher auch in Deutschland offen für Technologien wie Künstliche Intelligenz, wenn es um die Weiterentwicklung ihrer Karriere geht. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Oracle und Workplace Intelligence, einem Personalforschungs- und -beratungsunternehmen.
An der Studie nahmen insgesamt über 14.600 Angestellte, Manager, Personalleiter und Führungskräfte aus 13 Ländern teil. Allen Befragten gemein ist das Empfinden, sich in ihrem persönlichen und beruflichen Leben eingeengt zu fühlen. Doch es herrscht auch Optimismus.
Negative Auswirkungen der Pandemie
Neben der sozialen Isolation belastet eine allgemein anhaltende Ungewissheit viele berufstätige Menschen in Deutschland. Sie beklagen einen Kontrollverlust über das private wie das professionelle Leben.
Wenig überraschend geben 80 Prozent der Befragten an, im letzten Jahr negative Erfahrungen gemacht zu haben. Konkrete Sorgen sind hier psychische (26 Prozent) oder finanzielle Probleme (24 Prozent). Hierunter litt bei 25 Prozent auch die berufliche Motivation. 70 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berichten vom bisher stressigsten Jahr ihrer beruflichen Laufbahn. Bei fast der Hälfte (45 Prozent) kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer Zunahme psychischer Beschwerden.
Besonders verbreitet ist das Gefühl eines Kontrollverlusts, das sich in verschiedenen Lebensbereichen äußert. Hier verzeichnet die Studie seit Pandemiebeginn einen Anstieg um 93 Prozent. Die Befragten beklagen einen Verlust der Kontrolle über ihr Privatleben (35 Prozent), die eigene Zukunft (33 Prozent), ihre Beziehungen (32 Prozent) und die Karriere (29 Prozent).
Motivation und Veränderungsbereitschaft
Doch dem empfundenen Kontrollverlust steht auch eine hohe Bereitschaft zu Veränderungen gegenüber. Laut der Ergebnisse haben 93 Prozent der Menschen das vergangene Jahr für Selbstreflexion genutzt. Im Ergebnis sagen 83 Prozent, dass sich die Bedeutung von Erfolg für sie verändert habe. So haben die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (38 Prozent), die psychische Gesundheit (33 Prozent) sowie die Flexibilität am Arbeitsplatz (28 Prozent) nun oberste Priorität. 71 Prozent sehen sich gegenwärtig beruflich eingeengt, was sich bei 63 Prozent auch negativ auf ihr Privatleben auswirke.
75 Prozent der Befragten erklären sich daher bereit, eine Veränderung vorzunehmen. Doch geben fast ebenso viele Menschen (71 Prozent) an, sich hierbei mit großen Hindernissen konfrontiert zu sehen. Bei diesen handle es sich um Unsicherheit darüber, welche berufliche Veränderung für sie sinnvoll ist (23 Prozent), mangelndes Selbstvertrauen für einen Wechsel (18 Prozent), fehlende Wachstumsmöglichkeiten in ihrem Unternehmen (17 Prozent) und finanzielle Instabilität (16 Prozent).
Weiterentwicklung mit und durch KI – aber nicht nur
Für das kommende Jahr 2022 priorisieren die Befragten die berufliche Weiterentwicklung besonders hoch. Für bessere Karrieremöglichkeiten seien laut der Studie 40 Prozent der Befragten bereit, auf Urlaub zu verzichten. 39 Prozent würden auf Geldprämien und 31 Prozent gar auf einen Teil ihres Gehalts verzichten. Gleichzeitig wünschen sich die Menschen mehr Unterstützung seitens ihrer Arbeitgeber; 80 Prozent sind mit dieser aktuell unzufrieden.
Um diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch zukünftig an sich zu binden, sollten Arbeitgeber auf deren Bedürfnisse achten und sie durch Technologien besser unterstützen, konstatieren die Studienverantwortlichen.
Mehr als Dreiviertel der Befragten (77 Prozent) äußern den Wunsch, bei ihrer Zukunftsgestaltung technologisch unterstützt zu werden. Hierbei wünschen sie sich, Fähigkeiten genannt zu bekommen, die sie entwickeln sollten (27 Prozent). Fast ebenso viele Menschen hätten laut der Studie Interesse daran, neue Lernmöglichkeiten (26 Prozent) oder die nächsten Schritte auf dem Weg zu ihren Karrierezielen (22 Prozent) aufgezeigt zu bekommen. Insgesamt seien 62 Prozent der Studienteilnehmer bereit, ihr Leben auf Basis KI-gestützter Empfehlungen zu verändern.
75 Prozent erwarten, dass Künstliche Intelligenz ihre Karriere besser fördern kann als ein Mensch, indem sie unvoreingenommene Empfehlungen gibt (33 Prozent), schnell Fragen zur Karriere beantwortet (28 Prozent) oder neue Jobs findet, die zu ihren aktuellen Fähigkeiten passen (28 Prozent).
Parallel hierzu sind die Befragten jedoch auch der Auffassung, dass der persönliche Austausch mit anderen Menschen noch immer ein zentraler Faktor bei der Karriereentwicklung sei. Menschen könnten bessere Unterstützung leisten als ein Algorithmus, indem sie über persönliche Erfahrungen verfügen (47 Prozent), passende Positionen auf Grundlage der Persönlichkeit empfehlen (38 Prozent) beziehungsweise Stärken und Schwächen erkennen (37 Prozent).
Methodik
Die Studienergebnisse basieren auf einer Umfrage, die von Savanta Inc. zwischen dem 27. Juli und dem 17. August 2021 in den USA, Großbritannien, den VAE, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Brasilien, Indien, Japan, Südkorea, Singapur und Australien durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Umfrage wurden 14.639 Führungskräfte, Personalleiter, Manager und Vollzeitbeschäftigte zu den Auswirkungen von COVID-19 auf den Arbeitsplatz, zu KI und Karriereentwicklung sowie zum Einsatz von KI am Arbeitsplatz befragt.
Die Studie richtete sich an Vollzeitbeschäftigte im Alter von 22 bis 74 Jahren. Die Befragten wurden über verschiedene Mechanismen und Quellen für die Teilnahme an den Foren und an den Marktforschungsumfragen rekrutiert. Alle Forumsteilnehmer haben ein Double-Opt-In-Verfahren durchlaufen und vor der Teilnahme an den Umfragen durchschnittlich 300 Profildatenpunkte ausgefüllt. Die Befragten wurden per E-Mail zur Teilnahme eingeladen und erhielten dafür einen kleinen finanziellen Anreiz. Die Ergebnisse jeder Stichprobe unterliegen einer Stichprobenvariation. Das Ausmaß der Abweichung ist messbar und wird durch die Anzahl der Befragungen und die Höhe der Prozentsätze beeinflusst, die die Ergebnisse ausdrücken. In dieser speziellen Studie stehen die Chancen 95 zu 100, dass ein Umfrageergebnis nicht um mehr als 0,8 Prozentpunkte von dem Ergebnis abweicht, das sich bei einer Befragung aller Personen der Grundgesamtheit der Stichprobe ergeben würde.
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Industry of Things.
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