Smarte Plattformen, lernende Maschinen Die 15 interessantesten KI-Start-ups
Künstliche Intelligenz (KI) bietet beträchtliche Wachstumschancen. Immer mehr Gründer richten deshalb ihren Fokus auf KI und lernende Maschinen. In diesem Beitrag möchte Ihnen die Redaktion von "Industry of Things" die 15 interessantesten KI-Startups der jüngsten Zeit vorstellen.
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Künstliche Intelligenz (KI) kann zum Wachstumsmotor für die deutsche Industrie werden: Nach einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey mit dem Titel „Smartening up with Artificial Intelligence (AI) – What’s in it for Germany and its Industrial Sector?“ könnte bis zum Jahr 2030 das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands durch den frühen und konsequenten Einsatz von intelligenten Robotern und selbstlernenden Computern um bis zu vier Prozent (umgerechnet 160 Milliarden Euro) höher liegen als ohne den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Dies entspricht einem zusätzlichen jährlichen Wachstum von 0,25 Prozentpunkten oder zehn Milliarden Euro.
Die 15 interessantesten KI-Start-ups der letzten Monate in Kurzporträts
Angetrieben wird das Wachstum durch eine höhere Produktivität bei gleichzeitiger Schaffung neuer, wertschöpfender Tätigkeitsfelder. „Nicht nur volkswirtschaftlich, auch aus Sicht der Unternehmen verspricht KI Vorteile: Sie gibt Mitarbeitern die Möglichkeit, sich ständig wiederholende oder gefährliche Arbeiten an Computer und Roboter abzugeben und sich auf wertschöpfende und interessante Aufgaben zu konzentrieren“, weiß Harald Bauer, Seniorpartner im Frankfurter Büro von McKinsey. Zudem ermögliche KI den Unternehmen die Entwicklung komplett neue Geschäftsfelder.
Investments in Unternehmen mit KI-Fokus steigen
Selbstlernende Algorithmen sorgen beispielsweise dafür, dass Computer Bilder immer besser erkennen und einordnen können. Lag die Fehlerrate bei computergestützter Bilderkennung im Jahr 2010 noch bei 28 Prozent, waren es 2016 weniger als fünf Prozent. Bei der Spracherkennung sank die Quote von 27 Prozent im Jahr 1997 auf sechs Prozent im Jahr 2016.
Im gleichen Tempo haben auch die Investmentaktivitäten rund um Firmen mit dem Fokus „Künstliche Intelligenz“ zugenommen: Während 2011 weltweit erst 67 Finanzierungsrunden für KI-Start-ups abgeschlossen wurden, waren es 2015 bereits knapp 400.
Smart Industry 4.0: KI hat Potenzial in der Fertigung
„Besonderes Potenzial hat der Einsatz Künstlicher Intelligenz in Fertigungsindustrien mit ihrem hohen Anteil vorhersehbarer Tätigkeiten“, ist Matthias Breunig, Partner im Hamburger Büro von McKinsey, überzeugt. „Gerade die Verbindung von Künstlicher Intelligenz mit der Vernetzung von Maschinen – Stichwort Internet of Things – führt zu neuen Möglichkeiten.“
Folgende Anwendungsfelder sind laut McKinsey-Studie für die deutsche Industrie von besonderer Bedeutung:
- Fertigung: Eine um 20 Prozent verbesserte Anlagennutzung ist möglich, wenn durch KI beispielsweise Wartungsarbeiten vorausschauend durchgeführt werden (Predictive Maintenance). Ebenso sind eine um 20 Prozent höhere Produktivität bei einzelnen Arbeitsschritten durch die gezielte Zusammenarbeit von Robotern und Mitarbeitern machbar. Darüber hinaus kann die Qualitätsüberwachung durch KI um 50 Prozent produktiver werden. In bestimmten Bereichen ist eine Reduktion des Ausschusses um bis zu 30 Prozent möglich.
- Geschäftsprozesse: Eine Optimierung der Lieferkette – beispielsweise durch genauere Abverkaufsprognosen – kann zu einer Reduktion der Lagerhaltungskosten um bis zu 50 Prozent führen. In der Forschung und Entwicklung sind Kostenreduktionen von 10 bis 15 Prozent und um 10 Prozent kürzere Markteinführungszeiten möglich. In indirekten Bereichen wie der IT kann die Künstliche Intelligenz 30 Prozent der Tätigkeiten übernehmen.
- Produkte und Services: Künstliche Intelligenz ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für selbstfahrende Autos. 2030 könnten bis zu 15 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge autonom fahren; mit signifikanten Wachstumsraten bis 2040.
Die Bedeutung von künstlicher Intelligenz und lernenden Systemen wurde mittlerweile auch von der Politik erkannt. So will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Thema strukturell ausbauen und insbesondere die Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft fördern. Dazu wird mit dem Zukunftsprojekt „Lernende Systeme“ neben der bestehenden Plattform Industrie 4.0 eine zweite Plattform gestartet.
Plattform für Zukunftsprojekt „Lernende Systeme“ gestartet
Die Plattform „Lernende Systeme“ wird von einem Lenkungskreis koordiniert. Um die Anwendungen und Potenziale aber auch soziale, ethische und rechtliche Fragestellungen zu erforschen, werden Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft im Oktober 2017 mit ihrer Arbeit in sieben Arbeitsgruppen beginnen. Dabei sollen in Anwendungsszenarien, Diskussionspapieren und Handlungsempfehlungen die Chancen Lernender Systeme diskutiert und das Thema auf eine breite Basis gestellt werden.
Prof. Dr. Dieter Spath, Acatech-Präsident und Co-Vorsitzender der Plattform „Lernende Systeme“ erläutert: "Lernende Systeme bringen eine neue Qualität in die Digitalisierung. Wir möchten, dass Deutschland Lernende Systeme als führender Anbieter und Anwender im Sinne der Menschen gestaltet. Lernende Systeme sollen Wohlstand und gute Arbeit stärken. Sie sollen die Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe erhöhen. Mit diesem Ziel bringen wir in der Plattform Forschung und Anwendung zusammen. Ebenso wollen wir eine offene Debatte über die rechtlichen, ethischen und gesellschaftlichen Fragen anstoßen, die lernende Systeme aufwerfen.“
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Industry of Things. Verantwortlicher Redakteur: Jürgen Schreier
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