KI-gestützte Co-Piloten im Internet Bing und Edge werden „intelligent“

Von Bernhard Lück

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Microsoft rüstet die Suchmaschine Bing und den Webbrowser Edge für komplexere Aufgaben auf: Mithilfe von KI-Unterstützung sollen sie die Suche verbessern, umfassendere Antworten liefern, für ein neues Chat-Erlebnis sorgen und die Möglichkeit eröffnen, Inhalte zu generieren.

Die neue Bing-Suchleiste unterstützt für komplexe Anfragen in natürlicher Sprache bis zu 1.000 Zeichen.
Die neue Bing-Suchleiste unterstützt für komplexe Anfragen in natürlicher Sprache bis zu 1.000 Zeichen.
(Bild: Microsoft)

Microsoft hat die neue Version seiner Bing-Suchmaschine mit Künstlicher Intelligenz von OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT, ausgestattet. Die Neuauflage setzt auf natürliche Sprache und eine dialogorientierte Benutzeroberfläche, die die Suche intuitiver machen soll. Die Präsentation der Neuheiten erfolgte am 7. Februar – einen Tag, nachdem Google mit der Ankündigung des Chatbots Bard seine eigene KI-Offensive gestartet hatte.

Leistungsfähiger als ChatGPT

Laut Microsoft verwendet die neue Bing-Version ein speziell für die Suche optimiertes Sprachmodell der nächsten Generation, das viel leistungsfähiger sei als ChatGPT. Darüber hinaus arbeite der Konzern zusammen mit OpenAI an einem eigenen Satz von Funktionen und Verfahren für die Kommunikation zwischen Bing und dem Sprachmodell. Dieses „Prometheus“ genannte Modell soll dafür sorgen, die Ergebnisse der natürlichsprachlichen Abfragen weiter zu verfeinern und zu verbessern.

Bing könne nun aussagekräftigere Treffer bei einfachen Themen wie Sportergebnisse, Börsenkurse und Wetter liefern. In einer neuen Seitenleiste würden auf Wunsch auch komplexere Fragen beantwortet und hierfür Quellen aus dem gesamten Internet überprüft und zusammengefasst. So könne man beispielsweise eine detaillierte Anleitung erhalten, wie man in einem Kuchen, den man gerade backt, Eier durch eine andere Zutat ersetzen kann, ohne sich durch mehrere Ergebnisse scrollen zu müssen.

Für komplexere Recherchen gibt es einen neuen, interaktiven Chat. Hier könne man Bing eine Frage stellen oder um Hilfe bei der Planung einer Reise bitten und dann in einem Dialog die Suche soweit verfeinern, bis alle gewünschten Details und Vorschläge vorliegen – entsprechende Links würden gleich mitgeliefert.

Neu in Edge: „Chat“ und „Compose“

Die Nützlichkeit des Sprachmodells ist nicht auf die Bing-Suchmaschine beschränkt. Microsoft integriert Künstliche Intelligenz auch in den Edge-Browser. In einer neuen Seitenleiste könne man sich z. B. einen langen Finanzbericht zusammenfassen lassen und dann über die Funktion „Chat“ Vergleiche mit Konkurrenzunternehmen erfragen. Man könne den Browser sogar bitten, die Informationen in einer Tabelle darzustellen, um den Vergleich zu erleichtern.

Die Funktion „Compose“ hilft beim Verfassen eines Beitrags oder Textes, z. B. für soziale Medien. Man könne Edge bitten, einen Text in einem bestimmten Ton mit bestimmter Formatierung und bestimmter Länge zu schreiben. Das Ergebnis könne dann nach Wunsch und persönlichen Vorlieben abgeändert werden.

Verantwortungsvolle KI

Microsoft hat Standards für verantwortungsvolle und ethische KI festgelegt und veröffentlicht. Im Einklang mit diesen sollen die neuen KI-Funktionen in Bing und Edge illegale Aktivitäten, Fake News, Desinformation und Diskriminierung erkennen und verhindern können.

Die neue Suchmaschine ist bislang nur als limitierte Vorschau verfügbar. Auf Bing.com ist es möglich, Beispielabfragen auszuprobieren und sich auf eine Warteliste setzen zu lassen.

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