Datenerforschung mit Qlik Sense Qlik vereinfacht Datenanalyse im Selbstbedienungsverfahren

Autor / Redakteur: Michael Matzer / Nico Litzel |

Mit Qlik Sense bringt der BI-Anbieter Qlik nach QlikView ein weiteres Produkt für Datenanalyse im Selbstbedienungsverfahren auf den Markt. Die Enterprise-Version versorgt mobile Anwender mit interaktiven Dashboards, die zwischen Mobilgeräten geteilt werden können. Die Daten dafür kommen entweder aus der firmeneigenen IT oder bald aus der QlikCloud.

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Wolfgang Kobek, Direktor der DACH-Region bei Qlik
Wolfgang Kobek, Direktor der DACH-Region bei Qlik
(Bild: Michael Matzer)

Sense ist kein Zusatzprodukt, das auf Qliks BI-Hauptprodukt QlikView angewiesen ist. „Sense kann auf jeder Datenbankplattform ausgeführt werden“, versichert Anthony Deighton, CTO von Qlik. „Wenn man aber schon ein QlikView-System hat, kann man schneller damit arbeiten. Der Nutzer verfügt dann nämlich über eine gemeinsame Datenschicht zwischen den beiden Anwendungen.“ Diese basiert auf der proprietären „QIX Associative Indexing Engine“, mit der sich Beziehungen zwischen Daten Quellen übergreifend untersuchen lassen sollen.

„Der Vorteil, den Sense und NoSQL-Datenbanken im allgemeinen bieten, besteht darin, dass sie kein vorausgehendes Schema für Daten erfordern“, erläutert Deighton. „Ganz im Gegenteil: Erst beim Erforschen von Rohdaten entdecken die Benutzer, welche Kenngröße für ihre Zwecke wichtig ist und entwickeln daraus dann ein Schema.“ So funktioniere auch Hadoop, welches sich mit QlikView und Sense ausgezeichnet nutzen lasse.

Auswertungen intuitiv erstellen

Auswertungen sollen daher anhand von unterschiedlichen Grafikdarstellungen intuitiv vonstatten gehen können. „Ein geschäftlicher Anwender käme zuerst infrage“, so der CTO. „Er oder sie fängt erst mit den aussagekräftigen Grafiken an, kann aber zu den dahinter liegenden Daten gelangen, um mehr Zusammenhänge zu erhalten.“ Heatmaps, Geolocation, Scatterplots, Zeitlinien und viele Grafiken mehr stehen zur Auswahl bereit. Per Drag and Drop „fließen“ die Daten einfach in die Grafik und lassen sich dort selektieren und analysieren. Die Grafik wird geräteunabhängig in HTML5 auf dem Client generiert. Der Server schickt vor allem Befehle, um das Netzwerk zu entlasten.

Damit mobile Teamkollegen das gleiche Diagramm begutachten und verändern können, lassen sie sich nun über den Qlik-Server miteinander verbinden. Diese „Storytelling“ genannte Funktion verbindet etwa Tablet-Nutzer mit Smartphone- oder PC-Nutzern, erläutert Deighton. „Als Kommunikationsprotokoll verwenden wir Websockets.“

Rollen und Zugriffsrechte

Um die Sicherheit von Nutzern, Daten und Übertragungswegen sicherzustellen, kann der Systemverwalter in der Enterprise Edition – die Personal Edition ist seit April 2014 verfügbar – Rollen und Zugriffsrechte in der Qlik Management Console granular als Regeln einrichten. Qlik unterstützt entsprechende Verzeichnisdienste wie Active Directory oder LDAP.

Qlik Sense ist bereits in der Cloud verfügbar, das heißt, „sie laufen bereits auf Amazon [Web Services, Anm. d. Red.], aber bislang nur in Beta“, schränkt Deighton ein. „Auf QlikCloud.com können Sie Ihren individuellen Qlik Sense Desktop mit anderen teilen und so an einem Projekt zusammenarbeiten.“

Ausblick

Dann dürfte eine Qlik-Installation auch skalierbarer sein. Die Roadmap bis 2016 sieht unter anderem eine Erweiterung der Smartload-Funktion vor. Nicht nur lassen sich damit Daten schneller in eine Sense-App laden, sondern auch mehr Beziehungen vorschlagen, die der Nutzer untersuchen kann.

Wolfgang Kobek, Qliks Direktor für die DACH-Region, kann sich über mangelnde Nachfrage nicht beklagen: „Wir haben derzeit rund 33.000 Kunden, also fast doppelt so viele wie vor vier Jahren. Unser durchschnittliches Umsatzwachstum pro Jahr liegt bei über 30 Prozent.“ Weltweit habe Qlik 1.700 Partner in 105 Ländern.“ Dennoch wehrt Deighton ab: „Wir wollen keinen Excel-Killer verkaufen. Vielmehr bieten QlikView und Sense dort Vorteile, wo das ansonsten ausgezeichnete Excel schwerfällig und langsam agiert.“ Interessant ist auch, dass mehrere Qlik-Kunden berichten, sie hätten mit QlikView ihre Installation von SAP BW abgelöst.

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