Schnelle Notfallversorgung Mit KI bei einem Schlaganfall Zeit sparen

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter Lesedauer: 2 min

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Dank künstlicher Intelligenz können bei Notfällen bis zu 1,3 Stunden eingespart werden. Denn intelligente Datenanalysen optimieren den Einsatz von Rettungswagen.

Datenanalysen optimieren den Einsatz von Rettungwagen.
Datenanalysen optimieren den Einsatz von Rettungwagen.
(Bild: Golda Falk / Pixabay)

Bei Verdacht auf Schlaganfall zählt für den Patienten jede Sekunde. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Zealand/Dänemark im Rahmen eines EU-Projektes den Einsatz von Mobile Stroke Units (MSU) erprobt. Mit diesen hochspezialisierten Rettungswagen, die unter anderem mit Computertomographen ausgestattet sind, können vor Ort erste Diagnosen gestellt und wichtige Entscheidungen getroffen werden.

Das Technologie-Beratungsunternehmen PLAN D hat mithilfe von Datenanalyse und künstlicher Intelligenz (KI) die optimalen Standorte für die MSU ermittelt – und damit pro Einsatz mehr als eine Stunde Zeit gespart. Die Ergebnisse der Analyse sind ein wichtiger Baustein für das medizinische Forschungsprojekt.

Spezialisierte Rettungswagen mit Computertomographen

Um die Zeit zwischen dem Notruf und der Behandlung von Schlaganfällen (engl. stroke) zu verkürzen, untersuchen die Universitätskliniken Lübeck und Roskilde den möglichen Einsatz sogenannter Mobile Stroke Units. Dabei handelt es sich um einen hochspezialisierten Rettungswagen, der mit einem mobilen Computertomographen (CT) und weiterer spezialisierter Medizintechnik ausgestattet ist. Bereits am Einsatzort kann so die Ursache des Schlaganfalls diagnostiziert und entschieden werden, welches Krankenhaus für die individuelle Behandlung des Patienten am besten geeignet ist.

Der Standort der speziellen Einsatzwagen hat großen Einfluss darauf, wie schnell die Patienten therapiert werden können. Um die idealen Basisstationen ermitteln zu können, analysierte PLAN D zunächst den Status Quo. Dazu betrachtete das Unternehmen die Patientenjourney und identifizierte die Zeit zwischen Notruf und

  • Ankunft des Rettungswagens,
  • Ankunft beim ersten Krankenhaus für die Diagnose und
  • Ankunft beim zweiten Krankenhaus für die Behandlung.

Im nächsten Schritt haben die Datenexperten anhand von Geodaten und Volkszählungsdaten ermittelt, wie hoch das Schlaganfallrisiko in den jeweiligen Regionen ist. Der Fokus lag dabei auf Regionen mit einer hohen Dichte an über 65-Jährigen. Auf diese Weise konnten fiktive Notrufe generiert werden, wie sie in der Realität vorkommen könnten. Gleichzeitig bot das Projekt die besondere Möglichkeit, die Strukturen der dänischen Partnerregion mit denen in Deutschland zu vergleichen.

Bis zu 1,3 Stunden einsparen

Um nun die Standorte zu ermitteln, von denen aus die Patientenjourney möglichst kurz ist, setzte PLAN D eine künstliche Intelligenz ein. Die berechneten Ergebnisse sind vielversprechend: Der Einsatz einer Mobile Stroke Unit an der errechneten Basisstation kann eine Zeiteinsparung von bis zu 1,3 Stunden ermöglichen, bis die Behandlung der Schlaganfallpatienten startet.

Das fällt vor allem in der Region Zealand/Dänemark ins Gewicht, die alle Therapien in großen Einrichtungen zentralisiert ermittelt. Demgegenüber ist in der Region Ostholstein durch das Vorhalten mehrerer kleinerer Kliniken, die Thrombolyse und auch Thrombektomien anbieten, nicht in jedem Fall eine MSU die schnellere Lösung.

Im Ergebnis wird daher an der Etablierung einer MSU in Dänemark weitergearbeitet, während in Ostholstein eine weitere Vernetzung und Optimierung der vorhandenen Strukturen zur schnelleren Versorgung von Schlaganfallpatienten beitragen soll. Das Ziel der Universitätskliniken, die Zeit zwischen Notruf und Behandlung zu verkürzen und somit Lebenszeit zu retten, konnte durch die Analysen, die im gemeinsamen Projekt mit PLAN D erstellt wurden, somit sehr effektiv erreicht werden.

Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal DeviceMed.de.

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