Trend-Analyse IoT Wie digital ist die Produktion in Deutschland?

Von Jürgen Schreier

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Das Internet of Things ist zwar in aller Munde, aber noch nicht flächendeckend im Einsatz. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen nutzt aktuell kein IoT. Wie IoT-Lösungen unter anderem in der Industrie eingesetzt werden, wurde jetzt in einer Befragung ermittelt.

IoT-Lösungen kommen vorrangig im Industriebereich zum Einsatz und dort am häufigsten in der Produktion.
IoT-Lösungen kommen vorrangig im Industriebereich zum Einsatz und dort am häufigsten in der Produktion.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Für IoT-Lösungen gibt es inzwischen eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten: von Smart Home, Car und City bis hin zu Smart Manufacturing, der digitalen, vernetzten Produktion. Doch wo kommt IoT-Technologie zum Einsatz? Dies herauszufinden war Ziel einer Trend-Analyse des Handelsblatt Research Institute, YouGov und dem IT-Unternehmen Comarch.

Die Ergebnisse sind, gelinde gesagt, in weiten Teilen ernüchternd. Mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen (55 Prozent) nutzt keine IoT-Lösung. Bei den Unternehmen, die IoT-Lösungen nutzen, kommen diese am häufigsten im Bereich der Zeiterfassung zum Einsatz. Dies ist bei 18 Prozent der befragten Unternehmen der Fall. Kaum verwunderlich: IoT-Technologie findet häufiger bei größeren Unternehmen Anwendung.

IoT-Lösungen machen die Produktionslinie schlanker

Soweit der Adlerblick. Eine Branchenbetrachtung zeigt, dass IoT-Lösungen vorrangig im Industriebereich (Produktion: Auto, Maschinen, Technologie, Sonstiges) zum Einsatz kommen und dort am häufigsten in der Produktion. 28 Prozent der Befragten nennen dieses Einsatzfeld. 15 Prozent führen an, dass in ihrem Unternehmen die Zeiterfassung über IoT erfolgt. An dritter Stelle folgt die Lagerlogistik: So wurde die Lagerverwaltung bei 14 Prozent der Unternehmen aus dem Industriesegment mittels IoT digitalisiert.

Ein Einsatzbeispiel in der Produktion ist die Automatisierung der Nachbefüllung nicht bestandsgeführter Materialien an der Produktionslinie. In einer Fließbandfertigung können diverse Rohstoffe aus bestimmten Gründen wie Platzverbrauch nicht vor Ort bereitgestellt werden. Über einen Sender mit Bluetooth-Technologie (z. B. einen sogenannten Beacon) und eine Anbindung ans Internet of Things lässt sich der Bestellprozess direkt an der Produktionslinie umsetzen.

Dabei wird auch personalisiert erfasst, welcher Produktionsarbeiter die Anforderung getätigt hat. Nachdem der Auftrag im ERP-System synchronisiert, kann der Einkäufer auch noch eine individuelle Prüfung durchführen, wo er das angeforderte Material bestellen könnte. So wird die kontinuierliche Nachschubsteuerung mit dem Modell von E-Kanban sowohl automatisiert als auch personalisiert umgesetzt.

Lagerlogistik mit IoT automatisieren

In der Logistik werden mit IoT Bauteile, Ladungsträger und Betriebsmittel rund um die Uhr verfolgt, um eine lückenlose Kontrolle und einen schnellen Zugriff zu ermöglichen. Dafür wird der Produktionsbereich in Zonen eingeteilt und mit kleinen Bluetooth-Empfangsantennen nachgerüstet. Auf der Suche nach einem bestimmten Material genügt der Blick auf eine mit App, welche Zugriff aufs IoT-Netzwerk ermöglicht.

So können ab dem Zeitpunkt der Bestellung alle Teile eines konfigurierten Produkts vom Zulieferer bis zum finalen Einbau nachverfolgt werden. Umgesetzt wurde dieses Asset-Tracking-Projekt von Comarch an den Centern Connected Industry und Enterprise Resource Planning auf dem RWTH Aachen Campus. Das Projekt läuft erfolgreich im Echtbetrieb, Einsatzgebiet ist unter anderem die Prototypenfertigung des bekannten Elektroautomobils e.GO life in der Demofabrik Aachen.

Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal bandbreite.io.

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