Studie von PwC zur Datennutzung Unternehmen setzen zunehmend auf Data-Mesh-Architektur
Anbieter zum Thema
Eine aktuelle Studie von PwC hat den Status quo der Data- und Analytics-Fähigkeiten deutscher Unternehmen unter die Lupe genommen. Demnach nimmt die Dezentralisierung von Datenplattformen Fahrt auf. Die Data-Mesh-Architektur gilt dabei als vielversprechend.

Laut der Studie „Data Mesh – Nur ein Buzzword oder die nächste Generation der Unternehmensdatenplattform?“ wollen 60 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern künftig auf das Architekturparadigma Data Mesh setzen. In Firmen mit 500 bis 1.000 Angestellten liegt dieser Anteil bei 45 Prozent. Für die Studie wurden 152 Führungskräfte aus verschiedenen Branchen zum Reifegrad der Data- und Analytics-Fähigkeiten ihres Unternehmens und der Nutzung des Data-Mesh-Paradigmas befragt.
Das Data Mesh unterscheidet sich von rein zentralen Ansätzen wie dem Data Warehouse oder Data Lake durch einen höheren Grad an Dezentralisierung. Erfassung und Pflege von Daten und darauf basierender Anwendungen verlagern sich dadurch in die Fachbereiche, wo diese Daten entstehen. Richtlinien und zentrale Komponenten wie etwa Datenkataloge oder ein Datenmarktplatz sorgen dafür, dass Daten und Datenprodukte innerhalb der gesamten Organisation unkompliziert nutzbar sind.
Dezentralisierung im Trend
„Die Ära rein zentraler Datenplattformen ist vorbei“, meint Martin Whyte, Partner im Bereich Data & Analytics von PwC Deutschland. Man sehe einen klaren Trend zu dezentralen Organisationsformen, die in Unternehmen die Data-Analytics-Fähigkeiten in die Fläche bringen. Gleichzeitig würden sie durch zentrale Komponenten und Richtlinien unternehmensweite Standards durchsetzen.
Die Studie zeigt, dass vor allem große Unternehmen als Vorreiter agieren. 23 Prozent nutzen bereits ein Data Mesh, 37 Prozent befinden sich in der Implementierungsphase und etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Befragten plant die Einführung. Bei den kleineren Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern haben erst 7 Prozent ein Data Mesh implementiert. 27 Prozent haben erste Umsetzungsschritte unternommen, während 45 Prozent noch die Einführung planen.
Hohe Erwartungen
Die PwC-Studie belegt auch, dass die Erwartungen an positive Effekte einer Data-Mesh-Einführung hoch sind. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten rechnet mit höherer Datenqualität und der Umsetzung von mehr datengetriebenen Anwendungsfällen. 51 Prozent hoffen auf verlässlichere Daten und 47 Prozent erwarten eine bessere Zusammenarbeit ihrer Teams.
Bei den damit verbundenen Veränderungen dominiert eine technikzentrierte Sicht. 69 Prozent erwarten diese in Hinblick auf Technologie und Architektur. 61 Prozent rechnen mit Anpassungen von Prozessen und Governance-Strukturen. Auf organisatorische Veränderungen ist dagegen weniger als die Hälfte der Befragten eingestellt: So erwarten nur 34 Prozent Auswirkungen auf die Arbeitskultur – obwohl gerade dies laut PwC einen wesentlichen Erfolgsfaktor des dezentralen Data-Mesh-Konzepts darstellt.
(ID:48424967)