Nachbericht Teradata Possible 2023 Teradata stellt mit ask.ai seinen eigenen GenAI-Assistenten vor
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Der Datenbankspezialist Teradata hat auf seiner Kundenkonferenz „Teradata Possible 2023“ in London mit dem Tool „ask.ai“ Funktionen der generativen KI für seine Plattform VantageCloud Lake auf MS Azure vorgestellt.

ask.ai soll Kunden mehrere Vorteile bieten. Wie Chief Product Officer Hillary Ashton ausführte, erleichtert ask.ai den Zugang zu den Daten in einem Unternehmen, indem es die Nutzer schneller zu den gewünschten Daten führe und ihnen Erkenntnisse liefere: „Die Nutzer“, so Ashton, „können Fragen in natürlicher Sprache stellen und sofortige Antworten erhalten. Das macht die manuelle Formulierung ausgefeilter Abfragen und Skripte überflüssig, erhöht die Produktivität und befreit die Data Scientists von Aufgaben, für die sie überqualifiziert sind.“ Durch die Demokratisierung von Abfragen würde die Entscheidungsfindung mithilfe von Unternehmensdaten in eine viel breitere Nutzergemeinde getragen. Die Nutzer könnten zu zahlreichen Themen Hilfe erhalten.
Die Erzeugung von Code-Snippets sei ebenfalls mit ask.ai realisierbar. So ließen sich Syntaxfehler vermeiden, die Code-Einheitlichkeit erhöhen und die Produktivität der Entwickler steigern. Auch der Systemadministrator findet leichter zu relevanten Informationen im VantageCloud Lake, etwa zum generellen Zustand des Systems.
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Cloud-native Analytics vorgestellt
Teradata startet VantageCloud Lake
Für Nutzer, die mit Datenbankdesign vertraut sind, liefere ask.ai relevante Informationen, die auf den Metadaten der Datenbank beruhen: zum Design von Tabellen, Datasets und Schemas, Datenattributen und Feldbeziehungen. Diese Kenntnisse sind notwendig, um etwa Analyse-Abfragen – auch in ask.ai – genau formulieren zu können und so zu tieferen Erkenntnissen zu gelangen.
ask.ai ist für Azure-Kunden mit VantageCloud-Lake-Lizenz verfügbar, die Bereitstellung auf AWS und GCP soll in der ersten Jahreshälfte 2024 folgen. Die Enterprise-Edition von VantageCloud kostet rund 9.000 US-Dollar/Monat, die Lake-Edition „nur“ 4.800 US-Dollar/Monat.
ClearScape Analytics
Die Analysefunktion, die in der VantageCloud-Lizenz enthalten ist, heißt ClearScape Analytics und beruht auf dem 2010 eingekauft Softwarepaket von Aster. Damit lassen sich nach Angaben von CPO Hillary Ashton 140 verschiedene Analysefunktionen ausführen, so etwa zu Zeitreihen- und Geo-Daten. Sogar Hochleistungsrechnen ist innerhalb der Datenbank mit ClearScape realisierbar, auch Algorithmen wie K-Means für die Segmentierung von Gruppen sowie die Abbildung ganzer Lieferketten.
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ClearScape Analytics vorgestellt
Teradata modernisiert Analyseplattform
Eine der jüngsten Eigenschaften, ist der Serverless-Betrieb von Datenbankfunktionen. Damit lassen sich Anwendungen – auch Analytik – automatisiert und kostengünstig betreiben, etwa im IoT und am Edge. Bei Plattformen wie AWS oder Azure längst in breitem Einsatz, stellt Serverless Computing bei Teradata offenbar noch Neuland dar.
Die Branche, in der Teradata jedoch hauptsächlich eingesetzt wird, ist nach Angaben des CTO Stephen Brobst der Finanzsektor: „Teradata läuft in rund 90 Prozent aller Banken der Welt.“ Kein Wunder also, wenn viele der Konferenz-Präsentationen von Banken wie der schwedischen Swedbank oder der spanischen Abanca gehalten wurden. Letztere nutzt bereits erfolgreich KI-Technologie – eine Rarität. Der Einzelhandel war jedoch ebenfalls gut vertreten, so etwa die Very Group aus Großbritannien, die ausschließlich online existiert.
Viele KI-Projekte scheitern
Das Thema KI stand im Mittelpunkt der Konferenz, die unter dem Motto „Fuel the Future!“ stand. CEO Steve McMillan sieht Teradata in einer Schlüsselrolle, um den Kunden überhaupt die erfolgreiche Realisierung von KI-Projekten zu ermöglichen. „Wie Studien, etwa von Forbes Insight, berichten, scheitern zwei von drei KI-Projekten. Wie können diese Projekte erstens alle nötigen Daten verwenden und wie können sie ihren Daten vertrauen? An dieser Stelle kommt Teradata ins Spiel.“
Nur 24 Prozent der befragten Organisationen seien datengetrieben, und dies bei einem Datenaufkommen von geschätzten 200 Zettabyte im Jahr 2025. Nur ein Viertel der befragten Unternehmen verfüge laut Gartner Group, Accenture (2022) und Forbes Insight über die entsprechend kompatible Unternehmenskultur.
Datenharmonisierung mit Stemma
Das Stichwort, das in den genannten drei Studien immer wieder auftauche, laute „Datenharmonisierung“, so McMillan. Diese sei notwendig, weil viele Unternehmensdaten in disparaten Datensilos lägen – viele Unternehmen betrieben mehr als 200 Anwendungen und Services, jede mit eigener Datenhaltung. Vielfach sei auch die Herkunft und Ableitung von Datenbeständen unklar bzw. unbekannt. Ja, selbst absichtliche Manipulation sei wegen mangelhafter Governance nicht auszuschließen. Um diesen Missstand zu beheben, habe Teradata im Juli diesen Jahres die Firma Stemma gekauft, die sich auf Datenherkunft spezialisiert habe, so der CEO. Damit steht Teradata nun in Konkurrenz zu Salesforce Tableau und zu Qlik.
Ist die Datenherkunft klar und die Datenbestände für ClearScape bereinigt, so könnten KI-Projekte mit der Funktion „Query Grid“ vertrauenswürdige Daten anzapfen, um den Nutzern verlässliche, transparente und erklärbare KI-Aussagen zu liefern. Das gelte auch für ask.ai. „Query Grid, das Daten über alle Speicherorte hinweg föderativ anzapfen und verwalten kann, ist inzwischen allgemein verfügbar,“ so Hillary Ashton. Governance sei eine der Grundbedingungen für Datenharmonisierung und erfolgreiche Abfragen und KI-Projekte. Die Compliance hänge dann vom jeweiligen Markt ab, so etwa in Europa.
„Teradata verfügt über die vollständigste Cloud-Analytik- und Datenplattform für KI“, sagte McMillan. Und fügte hinzu, dass Teradata die niedrigsten Kosten pro Datenbankabfrage generiere, den wirtschaftlichen Nutzen steigere und den Fokus ganz auf wirtschaftlich nutzbare Ergebnisse gerichtet habe. „Unser wiederkehrender Umsatz auf der Cloud-Plattform VantageCloud betrug in den letzten drei Jahren durchschnittlich 450 Millionen US-Dollar, und wir haben inzwischen hunderte von Kunden.“
Kooperation mit Google und Dell
Er sei vor zwei bis drei Jahren an Bord geholt worden, um die Migration der Plattform in die Cloud zu bewerkstelligen. Nun sehe er seine Aufgabe darin, möglichst viele Firmen des Kundenstamms in die Cloud zu führen. Erfolgreiche Beispiele seien American Express, American Airlines und Vodafone.
Wichtigster Partner sei Azure, gefolgt von AWS und Google. „Die Infrastruktur der Google Cloud ist sehr performant und hinsichtlich der Dienstgüte (SLA) gleichwertig mit On-premises-Installationen“, sagte McMillan. „Auf der Hardwareseite pflegen wir eine enge Partnerschaft mit Dell Technologies in Private Clouds und konnten so in den USA eine Reihe von Multimillionen-Kundengewinnen verzeichnen.“ Und wenn sich Kunden Sorgen um die Kosten des Cloud-Betriebs machen würden, so böte ihnen Teradata „FinOps“-Funktionen an, die die Kostenkontrolle erleichtern.
„Open and Connected“
Einer der Gründe der Gründe für die genannte Vollständigkeit liegt nach Angaben von CTO Stephen Brobst in dem Prinzip „open and connected“. Die Plattform sei für quelloffene Tools, Engines und Plattformen ebenso offen wie für Tabellenformate (Open Table Format) und Übertragungsprotokolle. An alter Technologie wie Hadoop ließ er jedoch kein gutes Haar.
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