Projekt KINLI gestartet Lieferketten mit KI optimieren

Von Martin Hensel Lesedauer: 2 min

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Am Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven ist erstmals das Team des Projekts KINLI („Künstliche Intelligenz für nachhaltige Lebensmittelqualität in Lieferketten“) zusammengekommen. Im Zentrum des Projekts stehen eine Datenplattform und KI-Services.

Das Team des Projekts „Künstliche Intelligenz für nachhaltige Lebensmittelqualität in Lieferketten“, kurz KINLI, beim Kickoff-Treffen am Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven.
Das Team des Projekts „Künstliche Intelligenz für nachhaltige Lebensmittelqualität in Lieferketten“, kurz KINLI, beim Kickoff-Treffen am Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven.
(Bild: Fraunhofer FIT)

Neben den Projektpartnern war auch der Projektträger, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), vor Ort. Im Rahmen des mit rund 1,6 Millionen Euro über drei Jahre geförderten Projekts sollen eine Datenplattform und KI-Services entstehen, die Lebensmittelqualität und Tierwohl in der Fleischindustrie durch KI-basierte Erkennung besonders kritischer Stellen verbessern sollen.

Bestehende Ansätze sind eher reaktiv ausgelegt: Sie umfassen beispielsweise Grenzwerte, bei deren drohender Verletzung Unternehmen tätig werden müssen. Das KINLI-Projekt will hier einen KI-basierten, prädiktiven Ansatz verfolgen und präsentierte auf Schoss Birlinghoven einen detaillierten Arbeitsplan hierzu. In Kombination sollen Datenplattform, mehrere KI-Dienste und realitätsnahe Demonstratoren dafür sorgen, dass künftig potenzielle Problemfälle im Kontext von Lebensmittelqualität und Tierwohl frühzeitig erkannt und proaktiv Maßnahmen ergriffen werden. Die Grundlage bilden Trainingsdaten und reale Werte von Praxispartnern aus der Fleischindustrie.

Konnektivität verbessern

Die geplante Datenplattform umfasst eine Struktur aus Bild- und Textdaten entlang mehrerer Produktionsschritte. Für die Analyse werden die Daten in ein einheitliches Modell überführt. Die KI kommt dabei an ausgewählten Schnittstellen zum Einsatz. Der Fachbereich Ökotrophologie der Hochschule Niederrhein sorgt für das nötige Konzept für KI in der Fleischindustrie und untersucht gemeinsam mit beteiligten Unternehmen Anwendungsfälle. Um die Analyse der echtzeitnahen Daten entlang der Lieferkette und die Entwicklung der KI-Services kümmert sich das Institute for Machine Learning and Analytics (IMLA) der Hochschule Offenburg. Koordination und Plattformumsetzung übernimmt das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT).

In einem ersten Anwendungsfall soll die Lösungen anhand von Daten aus der Kochschinkenproduktion Veränderungen in Prozessen und Rohstoffen erkennen, die sich auf die Qualität auswirken könnten. Im Ergebnis müsste zum Beispiel weniger Fertigware aussortiert werden, die ohne weiteres genießbar ist, aber den hohen Ansprüchen des Marktes an die Optik nicht genügt. In einem zweiten Anwendungsfall wird das Tierwohl anhand von Raumgasanalysen, Fragebögen und gesundheitlichen Maßnahmen durchleuchtet.

Das KINLI-Projekt soll sich grundsätzlich in jedem lebensmitteltechnischen Unternehmen nutzen lassen. Zudem soll es neue Entwicklungen im Mittelstand fördern und intelligente Anpassungen an Nachfrageänderungen ermöglichen.

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