Optische Kontrolle pharmazeutischer Produkte Körber Digital gründet Corporate Venture InspectifAI
Das Geschäftsfeld Digital des Maschinenbaukonzerns Körber hat mit InspectifAI sein zweites Corporate Venture ins Leben gerufen. Im Fokus steht dabei die optimierte optische Kontrolle pharmazeutischer Produkte.
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InspectifAI ist speziell für den pharmazeutischen Markt konzipiert. Ziel des Ventures ist, die optische Inspektionskontrolle von Produkten wie etwa Impfstoffdosen zu revolutionieren. Mittels KI-Unterstützung sollen die Entscheidungen heutiger Inspektionsmaschinen optimiert werden, um fälschlich aussortierte Produkte („False Ejects“) auf ein Minimum zu reduzieren.
Pharmahersteller müssen größte Sorgfalt walten lassen, um keine beschädigten oder verunreinigten Produkte in den Handel zu lassen. Dies könnte schwerwiegende Folgen für Patienten und das Unternehmen selbst haben. Diese Vorsicht führt im Extremfall dazu, dass nahezu jedes dritte Produkt von der Inspektionsmaschine fälschlich aussortiert wird. Die folgende manuelle Prüfung des Ausschusses ist zeitaufwendig und kostenintensiv.
Optimierung per Deep Learning
An dieser Stelle setzt InspectifAI mit einer Softwarelösung an. Sie lernt direkt von Inspektionsspezialisten macht dieses Wissen mittels trainierter Deep-Learning-Modelle einer Inspektionsmaschine zugänglich. Entscheidungstreue und -sicherheit werden dadurch deutlich erhöht und übertreffen bisherige Bildverarbeitungsmethoden.
„Je nach pharmazeutischem Produkt und vorherrschenden Produktionsvarianzen kann die False- Eject-Rate zwischen 50 und 99 Prozent reduziert werden. Mit unserer Lösung beschränken wir uns nicht auf Inspektionsmaschinen aus dem Hause Körber, sondern fokussieren alle Maschinen, die vollautomatische visuelle Inspektionsaufgaben in der Pharmaproduktion erfüllen“, erklärt Dr. Mario Holl, Vice President Product, Sales & Relations von InspectifAI. Eine genaue und zuverlässige Kontrolle ohne ständige Rückläufer bedeute eine erhebliche Effizienzsteigerung der Kontrollen.
„Die Resonanz und das Interesse der Pharmaunternehmen ist beeindruckend. Bereits heute befinden wir uns in konkreten Projekten mit Vertretern aus unterschiedlichen Kundensegmenten, von Top-10-Pharmaunternehmen bis hin zu Vertragsherstellern“, ist InspectifAI-CTO Moritz Strube erfreut. Das liege auch daran, dass sich die Vision nicht auf die Optimierung der Einzelanlage beschränke: „Wenn es gelingt, das erlernte Wissen mittels KI-Modellen im Inspektionsmaschinennetzwerk des Pharmaherstellers zu transferieren, ergeben sich enorme Skalen- und Netzwerkeffekte. Kostenersparnisse, Qualitätsgewinne sowie Produkt- und Patientensicherheit potenzieren sich im selben Maße“, so Strube.
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