Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS Fraunhofer startet neues Institut zur Sicherung von KI

Sebastian Gerstl

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Fraunhofer baut seine Forschungsbemühungen an der Absicherung Künstlicher Intelligenz aus. Zu diesem Zweck wurde im Dezember in München das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS eröffnet. Die Einrichtung ist der Startschuss für eine KI-Initiative, an deren Ende 100 KI-Lehrstühle in Bayern bestehen sollen.

„Safe Intelligence“: Eine der Kernaufgaben des Fraunhofer IKS wird sein, Künstliche Intelligenz und Sicherheit in Form von Safety und Security zusammenzubringen.
„Safe Intelligence“: Eine der Kernaufgaben des Fraunhofer IKS wird sein, Künstliche Intelligenz und Sicherheit in Form von Safety und Security zusammenzubringen.
(Bild: Fraunhofer IKS/Amory Salzmann)

Vom autonomen Fahren bis hin zu Medizingeräten mit nie gekannten Fähigkeiten in Diagnose und Therapie: Künstliche Intelligenz erhält in Form von Kognitiven Systemen Einzug in zahlreiche Lebensbereiche. Künstliche Intelligenz muss dabei allerdings auch abgesichert werden, damit sie für Menschen bedenkenlos einsetzbar ist und Anwender ihr uneingeschränkt vertrauen können – ob nun im Straßenverkehr, in der Medizin oder der fertigenden Industrie.

Software-Entwicklung, -Architekturen und -Sicherheit für KI soll forciert werden

Um diese Themen fokussierter vorantreiben zu können, wurde das bisherige Fraunhofer Institut für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik ESK weiter ausgebaut: Am 3. Dezember nahm die nun in Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS umbenannte Einrichtung in München offiziell ihren Betrieb auf. Dort sollen fortan Bereiche wie Software-Architekturen, modellbasierte Software-Entwicklung für dynamische, lernende Systeme sowie KI für autonome Systeme deutlich stärker erforscht werden.

„Die Weiterentwicklung der KI ist ein zentrales Forschungsthema und ein sehr konkretes Argument dafür, warum wir das ,alte' Fraunhofer ESK zum Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS ausbauen“, sagt Prof Dr. Mario Trapp, bislang Leiter des Fraunhofer ESK und fortan geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IKS.

„Aber der eigentliche Grund für den Aufbau des ,neuen' Instituts ist ein anderer: Wir denken und forschen an Systemen. Bei unseren Arbeiten geht es also nicht um die einzelne KI an sich, sondern um umfassende, kognitive Systeme. Hier bewegen wir uns weit weg von beispielsweise der klassischen Regelungstechnik und damit auch der klassischen Vorstellung denkender Maschinen mit einfachem In- und Output. [...] Nur auf diese Weise wird KI den hohen Qualitätsansprüchen genügen können, wie wir das für Produktionsanlagen, autonom fahrende Fahrzeuge oder beispielsweise auch in der Landwirtschaft benötigen.“

„Künstliche Intelligenz funktioniert meistens gut“, führte Trapp anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten weiter aus. „Aber meistens ist eben nicht ausreichend, wenn es um Menschenleben geht, wie zum Beispiel beim autonomen Fahren. Es muss Sicherheitsgarantien geben, dass für den Nutzer von der Software keine Gefahren ausgehen. Die Mission des Fraunhofer IKS liegt darin, verlässliche Softwaretechnologien für die Menschen zu entwickeln.“

Tragende Säule im Kompetenznetzwerk „Künstliche Maschinelle Intelligenz“

Das Fraunhofer IKS ist zudem ein zentraler Bestandteil des Kompetenznetzwerks „Künstliche Maschinelle Intelligenz“ des Freistaats Bayern. Dieses Netzwerk soll den Graben überwinden, der hinsichtlich Maschineller Intelligenz derzeit noch zwischen der Grundlagen- und der Anwendungsforschung liegt. Der Schwerpunkt liegt dabei zunächst auf der Entwicklung resilienter kognitiver Systeme sowie Künstlicher Intelligenzen für autonome Systeme.

Diese Initiative wird von der Landesregierung mit 360 Millionen Euro gefördert. Weitere Partner im Kompetenznetzwerk sind neben den beiden Münchner Universitäten TUM und LMU verschiedene Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen in München, Erlangen, Würzburg, Augsburg, Bayreuth, Ingolstadt und Amberg-Weiden. Das Fraunhofer IKS erhielt zum Start aus diesem Tops eine direkte Förderung über 20 Millionen Euro.

Startschuss für das Fraunhofer IKS: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger überreichen die Förderurkunde für das neue Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme.
Startschuss für das Fraunhofer IKS: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger überreichen die Förderurkunde für das neue Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme.
(Bild: Fraunhofer IKS/Amory Salzmann)

„Künstliche Intelligenz ist die Dampfmaschine der neuen digitalen Welt“, sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder anlässlich der Eröffnung des Fraunhofer IKS. „Mit der Hightech Agenda Bayern machen wir den Freistaat zu einem führenden KI-District.“

100 KI-Lehrstühle allein in Bayern

Im Rahmen seiner Rede zur Eröffnung des Fraunhofer ISK kündigte Söder zudem an, in Bayern ein Netzwerk mit 100 KI-Lehrstühlen aufbauen zu wollen. Das wären so viele, wie derzeit in der gesamten Bundesrepublik bestehen. Das neue Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme soll dabei eine zentrale, tragende Rolle in diesem Netzwerk einnehmen.

Für die Arbeit des Instituts werden in dieser Hinsicht zunächst sechs Professuren neu geschaffen. Vier davon sind an der Technischen Universität München (TUM) beheimatet.

Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Elektronikpraxis.

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