Sensorik Forscherteam arbeitet an selbstlernenden Sensorsystemen
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Ein neues Forschungsprojekt beschäftigt sich mit intelligenten Sensorsystemen. Eines der Ziele: Die Entwicklung von selbstlernenden Sensorsystemen für die Überwachung von technischen Komponenten und Anlagen.

Das von der Goethe-Universität koordinierte Projekt „Sensorithm Rhein-Main“ beschäftigt sich mit intelligenten Sensorsystemen. Das Forscherteam möchte selbstlernende Sensorsysteme zur Überwachung technischer Komponenten und Anlagen entwickeln. Es wird außerdem untersucht, wie sich mit intelligenten Sensortechnologien an Windrädern Kollisionen mit Vögeln und Fledermäusen vermeiden lassen. Das Projekt wurde im Ideenwettbewerb „Clusters-4-Future“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF) für eine Förderung ausgewählt.
Überwachung von Industrieanlagen
Sensortechnologien werden bereits in Produktionseinlagen eingesetzt, um Maschinenfunktionen zu überwachen und technische Daten in Echtzeit zu übermitteln. Ein Hauptschwerpunkt des Projektes bildet die Entwicklung von Sensortechnologien hin zu intelligenten und selbstlernenden Algorithmen, zum Beispiel zur technischen Überwachung von industriellen Anlagen.
Auch beispielsweise die Flugtauglichkeit von Flugzeugen oder die Stabilität von Brücken könnte so sichergestellt werden. So soll die Betriebssicherheit insbesondere bei Leichtbaustrukturen erhöht werden. In der Zukunft sind auch andere Anwendungen vorstellbar, etwa in der Medizintechnik.
Intelligente Sensorik für den Artenschutz
Ein weiteres Ziel des Projektes: Windräder umweltverträglicher machen. Die Rotorblätter gefährden nämlich bestimmte Vogel- und Fledermausarten. An bestimmten Windradstandorten werden bereits Daten zu den Flugaktivitäten gesammelt. Zum Schutz der gefährdeten Arten werden diese bei bestimmten Temperatur- und Windbedingungen dann manuell abgeschaltet.
Das Forscherteam will nun verschiedene, selbstlernende Sensorsysteme entwickeln, die ermöglichen sollen, die Betriebszeiten von Windkrafträdern so zu optimieren, dass Fledermausarten und bestimmte Vogelarten wie der Rote Milan nicht gefährdet werden. Windräder sollen zum Beispiel abschalten, wenn es eine erhöhte Flugaktivität gibt. Sensoren und Künstliche Intelligenz können so genutzt werden, um Windkraft besser mit Artenschutz vereinbar zu machen. Neben den technischen Aspekten ist auch die Einbindung regionaler Stakeholder aus der Energiewirtschaft und dem Umwelt- und Artenschutz sowie Bürgerinnen und Bürger Teil des Projekts.
Mit dem Ideenwettbewerb „Clusters-4-Future“ soll in regionalen Spitzenstandorten der Wissens- und Technologietransfer gefördert werden. Zunächst wird Sensorithm Rhein-Main ein Konzept mit Unterstützung des BMBF ausarbeiten, um von der Skizze zu einem Umsetzungsszenario zu gelangen. Etwa die Hälfte der eingereichten Konzepte werden ab Sommer 2022 für die Dauer von drei Jahren mit jährlich 5 Millionen Euro gefördert.
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Elektrotechnik.
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