Studie „the factlights 2020“ Digitalisierung und Datenarbeit – was bestimmt den Erfolg?
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Wie und wo sind in den Unternehmen im deutschsprachigen Raum die Themen Digitalisierung, Datenarbeit & Co. angekommen? Welche Herausforderungen und Hindernisse gibt es bis dato – und welche Erkenntnisse und Learnings? Antworten auf diese Fragen und weitere wichtige Erkenntnisse zum Thema liefert die zentrale Online-Studie „the factlights 2020“, deren Ergebnisse jetzt vorliegen.

Die Digitalisierung ist ein zentraler Transformationsprozess und so gut wie alle Unternehmen im deutschsprachigen Raum befinden sich aktuell mittendrin: Die Ergebnisse von the factlights 2020 sprechen eine klare Sprache. Allerdings haben sich noch wenig allgemeingültige Best Practices herausgebildet, obwohl es Vorreiter-Unternehmen und -Bereiche gibt – man denke an personalisierte Werbung im Web, E-Roller-Sharing oder den Bremsassistenten im Auto. Die digitale Realität ist dennoch bei den meisten Unternehmen bei Weitem noch nicht so fortgeschritten, wie es im privaten Alltag oft scheint.
Ob Adopter, Discoverer oder Frontrunner – alle drei Digitalisierungscluster sind sich einig, dass es für vier erfolgsentscheidende Faktoren gibt, die für eine erfolgreiche Digitalisierung erfüllt sein müssen:
- Fokus auf Daten und ein dediziertes Datenmanagement
- eine bewusste strategische Ausrichtung
- die transparente Verankerung in der Organisation
- das passende Mindset
Alle Zahlen, Daten, Fakten und Resultate der von März bis Mitte Juni 2020 durchgeführten großangelegten Erhebung stehen als persönliches Studien-Exemplar kostenfrei zum Download unter www.the-factlights.de/studie2020 bereit. An der Erhebung beteiligt hatten sich Mitarbeiter aus allen Fachbereichen und Vertreter der Leitungsebene aus unterschiedlichsten Branchen. Über 1.000 Teilnehmer wurden befragt, nachfolgend konnten 671 vollständig ausgefüllte Fragebögen ausgewertet werden. Initiator der Studie war der Data & Analytics-Spezialist QUNIS im Verbund mit der CA controller akademie, HEUSSEN, Liebich & Partner, WTS ITAX sowie den Sponsoren GAPTEQ, OPTIMAL SYSTEMS und Peakboard. Darüber hinaus haben ausgewählte Medien die Studie unterstützt.
Das sind die digitalen Reifegrade
Für diese Zuordnung bildet ein Scoring-Model die Basis. Es ordnet die an der Erhebung beteiligten Unternehmen einem Grad von 0 für keine Anstrengungen im Hinblick auf die Digitalisierung und bis 3 für maximalen Fokus auf die Digitalisierung zu:
- Adopter liegen zwischen 0 und 1,3
- Discoverer bewegen sich zwischen 1,3 und 1,9 an
- Frontrunner haben einen Reifegrad über 1,9 bis 3.
51 Prozent der Umfrageteilnehmer sind in einem Unternehmen mit einem Digitalisierungsgrad zwischen 1,3 und 1,9 tätig, jeweils rund ein Viertel bewegen sich darüber bzw. darunter.
the factlights 2020 zeigt, dass Digitalisierung und Datenarbeit übergreifend ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags geworden sind und sich nahezu alle Unternehmen in einem digitalen Transformationsprozess befinden. Knapp ein Drittel der Befragten geben an, dass die Digitalisierung mindestens vier von fünf Tagen ihrer Arbeitswoche beeinflusst. Spürbar waren diese Veränderungen vor allem in den vergangenen zwei Jahren: 19 von 20 Teilnehmern geben an, dass sich in diesem Zeitraum durch die Digitalisierung ihre tägliche Arbeit verändert hat.
Digitaler Lebenszyklus
Je nach Grad der Digitalisierung des Unternehmens nehmen die Teilnehmer eine differenzierte Bewertung der Chancen der Digitalisierung vor. Ein digitaler Lebenszyklus lässt sich ausmachen.
- Adopter sehen die Hauptpotenziale vorrangig in den internen Prozessen. Schwerpunktthemen beziehen sich zum Beispiel auf eine höhere Prozesseffizienz oder eine verbesserte Unternehmenssteuerung.
- Frontrunner scheinen interne Hürden bereits überwunden zu haben. Sie widmen sich stärker der Realisierung komplexerer Chancen, etwa dem Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle sowie von Initiativen zur Umsatzsteigerung oder Produktindividualisierung.
- Discoverer zeigen in ihrer Chancenwahrnehmung, dass sie sich inmitten des digitalen Transformationsprozesses zwischen Frontrunner und Adopter befinden. In ihrem Fokus liegen bereits vermehrt komplexere Aspekte wie beispielsweise digitale Geschäftsmodelle. Noch großes Gewicht haben aber auch intern gerichtete Themen wie Prozesseffizienz oder eine verbesserte Unternehmenssteuerung.
Branchen unterscheiden sich in Bezug auf den Digitalisierungsgrad. Vorreiterbranchen sind hier solche mit einem hohen Umsatzanteil an digitalen Produkten, zum Beispiel die ITK- oder Automobil-Branche. Energie, Verwaltung und Gesundheit verzeichnen bei den Befragten einen geringeren Digitalisierungsgrad. Zugleich birgt Digitalisierung das Potenzial, Produktlebenszyklen zu verkürzen. Bei der Umsetzung sind die Unternehmen jedoch noch etwas verhaltener. Auch hier gehen die Frontrunner mit positivem Beispiel voran: Bei ihnen ist eine im Vergleich zu Adoptern und Discoverern mehr als doppelt so häufige Verkürzung der Produktlebenszyklen zu verzeichnen.
Datenqualität und -bestand sind große Herausforderungen
Klar ist für alle: Bei der digitalen Transformation sind Datenqualität und der Datenbestand eine der größten Herausforderungen. Ein effizientes Datenmanagement stellt sich hier als unverzichtbar dar. Denn: Durch die Digitalisierung entsteht eine große Menge an unterschiedlichen Daten – und diese müssen in ein System integriert, harmonisiert, aufbereitet und bereitgestellt werden. Auch ist es erforderlich, unterschiedliche Geheimhaltungsstufen zu wahren und die Daten auf Knopfdruck zugänglich zu machen. Statt nur einer sollen mehrere Zielgruppen gleichzeitig die Daten nutzen können.
Weil Daten zunehmend demokratisiert werden und unternehmensweit sowie in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen, verändert sich auch ihre Nutzung. Auch erweiterte Analysemethoden werden längst nicht mehr nur im Controlling eingesetzt. Die Vielzahl an Quellen – von interner Software und Applikationen über Hardware Devices und externe Daten bis hin zu Informationen aus sozialen Netzwerken – und Formaten sowie die veränderte Datennutzung erhöhen die Anforderungen an das Datenmanagement. Notwendig ist ein Single Point of Truth: Hier werden Daten übergreifend aus verschiedenen Quellen harmonisiert und stehen den relevanten Nutzern zur Verfügung, im Sinne eines Data Lake als allumfassender Datenarchitektur.
Weitere Erkenntnis der Studie: Ein Transformationsprozess benötigt dringend eine Strategie und gleichbedeutend wichtig sind technisches sowie Domänenwissen. Nicht zuletzt gilt es, ein digitales Mindset im Unternehmen bewusst zu etablieren und nachhaltig in die Kultur einzubetten – dafür müssen Firmen nicht selten umdenken. Adopter, Discoverer und Frontrunner haben dies bereits erkannt – die Kulturveränderung bereits durchlebt scheinen insbesondere die Frontrunner zu haben.
Alles in allem und unabhängig von der Beeinflussung des Arbeitsalltages durch Digitalisierung lässt sich eine positive Stimmung ausmachen. Der Großteil der Befragten sieht dem weiteren digitalen Arbeitsalltag zuversichtlich und freudig entgegen. Die Unternehmen scheinen ebenfalls positiv gestimmt. Selbst Konjunkturabkühlungen bremsen die Digitalisierung nur bedingt. Nur drei bis vier Prozent der Befragten meinen, dass ihr Unternehmen nicht bereit wäre, auch in konjunkturschwachen Zeiten in Digitalisierungsinitiativen zu investieren. Die Mehrheit schätzt das Potenzial durchschnittlich (45 %) oder sogar hoch (26 %) ein, und will auch bei konjunktureller Abkühlung die Digitalisierung weiter treiben.
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