Kommentar von Henrik Jorgensen, Tableau Datenchaos war gestern – wie Unternehmen eine Datenkultur schaffen

Von Henrik Jorgensen |

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Auf der Basis von fundierten Daten zu handeln, gehört zu den größten Verheißungen der Digitalisierung. Um von Bauchgefühlentscheidungen durch Unwissen und Datenchaos zu einer echten Datenkultur zu gelangen, müssen Unternehmen in der Lage sein, Daten zu sehen und zu verstehen. Nur so schaffen sie den geschäftskritischen Übergang zu schnellen und fundierten Entscheidungen. Für Unternehmen geht es deshalb darum, ihre Daten mit einer entsprechenden Plattform zu analysieren und zu visualisieren.

Der Autor: Henrik Jorgensen ist Country Manager DACH bei Tableau
Der Autor: Henrik Jorgensen ist Country Manager DACH bei Tableau
(Bild: Tableau)

74 Prozent der Führungskräfte glauben, dass visualisierte Daten in Meetings dazu beitragen, präzisere Entscheidungen zu treffen. Das bestätigt das Ergebnis einer YouGov-Befragung im Auftrag von Tableau unter deutschen C-Level-Führungskräften. Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) nutzt mindestens wöchentlich ein Datenanalysetool. Jedoch gilt das nicht nur für Meetings, denn Daten bringen zahlreiche Vorteile, um jederzeit qualitativ hochwertige und effiziente Geschäftsentscheidungen zu treffen. So gaben 75 Prozent der Umfrageteilnehmenden an, sich aufgrund von Daten auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Genauso viele Befragte sehen in Daten ein Instrument, Vertrauen in Entscheidungen zu schaffen.

Allerdings gibt es in deutschen Unternehmen noch einige Hürden auf dem Weg zu einer effizienten Datenkultur: Die größten Hindernisse für die Nutzung von Daten in Geschäftsbesprechungen sind laut der Befragung ein mangelndes Verständnis der Daten (49 Prozent) und die Unfähigkeit, hilfreiche Erkenntnisse aus den Informationen zu gewinnen (52 Prozent). Dies führt bisher zu einem Mangel an soliden Ergebnissen und Maßnahmen.

Schneller, innovativer und nachhaltiger

Das Fundament für die Schaffung einer Unternehmensdatenkultur sind Strategien, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage versetzen, Daten zu analysieren und wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, damit sie Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt treffen können. Solche qualitativ hochwertigen Diskussionen ermöglichen es, schneller und innovativer zu werden und unterschiedliche Denkweisen zusammenzubringen. Dabei geht es nicht nur um ein Reporting- oder Analysetool, sondern auf Basis von Antworten und empirischen Beweisen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Mit der entsprechenden Analytics-Plattform lassen sich Daten sammeln, verarbeiten und betrachten. Dadurch ist es möglich, über den Tellerrand zu schauen und Dinge zu erkennen, die vorher nicht sichtbar waren.

Eine visuelle Data-Analytics-Lösung verschafft Unternehmen bei Bedarf die notwendige Übersicht. Die Integration von visualisierten Daten ist mit dem richtigen Tool einfach und schrittweise umsetzbar: Ein Business-Dashboard gibt einen umfassenden Überblick und liefert interaktive Echtzeit-Visualisierungen. Diese Dashboards, die sich automatisiert durch interne Datenquellen selbst aktualisieren, machen die Daten im gesamten Unternehmen konsistent. Alle Beteiligten erhalten so datengestützte Antworten auf tiefergehende Fragen.

Daten transformieren

Das Herzstück der Digitalisierung ist die Datentransformation. Der Sprung zur Datenkompetenz geht jedoch weit über die Einführung der neuesten Technologien hinaus. Um Daten aus den Silos zu befreien, in denen diese in vielen Unternehmen noch verschlossen sind, spielen drei Faktoren eine entscheidende Rolle:

  • 1. Die Daten sind durch Visualisierung und einfache Zugriffsmöglichkeiten für jeden zugänglich zu machen.
  • 2. Es muss die Möglichkeit bestehen, genau diejenigen Daten zu analysieren, die letztlich auch benötigt werden.
  • 3. Die Integration und die Automatisierung von Maßnahmen müssen datenbasiert stattfinden.

Gelingt das, schließt sich eine Wissenslücke und die Verantwortlichen auf allen Ebenen erkennen den Mehrwert der Daten und ihre hohe Relevanz für das Business.

Kultur der Datennutzung

Um das Datenchaos in den Griff zu bekommen, ist eine Datenkultur zu verankern, in der jeder Zugang zu den Daten hat – sowohl im Hinblick auf die Transparenz als auch auf externe Faktoren. Denn nur so ist es möglich, bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen. Eine dynamische Datenkultur lässt sich nicht einfach in einem Unternehmen einführen und auch nicht erzwingen. Sie verändert die Denkweise der Mitarbeitenden und muss kultiviert sowie entwickelt werden. Gleichzeitig darf die Datenkultur nicht nur auf datenaffine Spezialisten und Abteilungen beschränkt sein. Stattdessen sollte sie in das Herz eines Unternehmens integriert werden und in die Verantwortung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen und mit allen Qualifikationen fallen. Wenn dies gelingt und unternehmensweit Daten erhoben werden sowie ihr Sinn und Zweck sich erschließt, steigt auch die Motivation der Mitarbeitenden.

Daten stets griffbereit

Wie die Nutzung einer Data Analytics Plattform erfolgreich funktioniert, zeigt die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines AG. Während der Pandemie haben sich die Infektionslage sowie die Vorgaben und Beschränkungen durch Politik, das Marktgeschehen und das Kundenverhalten dynamisch verändert. Das machte es erforderlich, mit aktuellen Daten schnell auf neue Gegebenheiten zu reagieren. Um diese Anforderungen zu erfüllen, hat Austrian Airlines zu Beginn des ersten Lockdowns ein neues Dashboard generiert, mit dem sich die Stornierung von Buchungen direkt anzeigen lassen. Denn die Zahl der Stornierungen hat nicht nur eine direkte finanzielle Auswirkung, wenn Zahlungen erstattet werden müssen, sondern das erlebte Ausmaß brachte auch massive Änderungen in Flugplänen und dem damit verbundenen Einsatz von Personal und Ressourcen mit sich.

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Daher machte die Lufthansa-Tochter dem Airline-Management die Daten über eine mobile Analytics-Lösung verfügbar. Tableau-Dashboards werden in Kacheln dargestellt, die sich schnell und unkompliziert anordnen oder individuell zusammenstellen lassen. So hat jeder Entscheidungsträger direkt die für ihn relevantesten Informationen anhand stundenaktueller Daten im Blick.

Die Anzahl der Kundenanfragen gibt auch Auskunft über die Ressourcenplanung der Service- und Call-Center. Aufgrund aktueller Zahlen schnell Entscheidungen zu treffen und schnell Auskünfte geben zu können, ist geschäftskritisch. Die App ist darauf ausgelegt, Daten schnell und rund um die Uhr verfügbar zu machen. Da gerade das Management zeitlich sehr eingespannt ist, werden ihnen die Informationen in kuratierten sowie bedarfsgerechten Dashboards und PDF-Reports präsentiert. So haben sie die aktuellsten Daten und die entscheidenden KPIs für ihren Entscheidungsbereich stets direkt griffbereit.

Produktivität sichern – Tipps für Unternehmen

Zudem erlaubt der direkte Blick auf Nachfrage und geplante Ressourcenzuteilung schnelles Handeln, um die Produktivität zu sichern und keine unnötigen Kosten oder Leerläufe entstehen zu lassen. Gleichzeitig ist ersichtlich, wann Wartungszeitfenster unverhofft genutzt werden können. „Dieser hohe Grad an Einblicken in die Geschäftsdaten hat dazu geführt, dass Diskussionen deutlich datengesteuerter ablaufen. Es ermöglicht der Geschäftsführung den richtigen Moment für das erneute Hochfahren der Geschäftsaktivitäten zu ermitteln“, erklärt Christian Novosel, Head of Business Development, Digitisation and Fleet bei Austrian Airlines.

Christian Novosel hat auch für andere Unternehmen, die datengestützte Entscheidungsprozesse einführen, eine Reihe von Tipps: „Produzieren Sie greifbare Ergebnisse, wie z. B. eine App, und sorgen Sie dafür, dass das jeweilige Zielpublikum die Daten einfach verstehen kann. Verschwenden Sie nicht zu viel Zeit damit, alles perfekt machen zu wollen, bevor Sie das Ergebnis Ihrer Arbeit bereitstellen.“ Denn oft ist ein schneller Start, von dem aus sich das Produkt anhand des Nutzerfeedbacks Schritt optimieren lässt, der effizientere Weg. Gleichzeitig unterstützen schnelle Pilot- und Leuchtturmprojekte dabei, im Unternehmen den Mehrwert der Daten greifbar zu machen – was das Commitment für diese Strategie im Management und der restlichen Belegschaft deutlich erhöht.

Neue Lösungswege und Arbeitsformen

Um das Datenchaos in den Griff zu bekommen, müssen Unternehmen eine Datenkultur verankern, in der jeder Zugang zu den Daten hat – sowohl im Hinblick auf die interne Transparenz als auch auf externe Faktoren. Dazu benötigen Unternehmen die richtigen Tools. Wenn das Management sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine solche Dateneinsicht erhalten, öffnet sich der Blick auf die relevanten Informationen. Das bietet Chancen für neue Lösungswege und Arbeitsformen. Eine starke Datenkultur, die breit im Unternehmen verankert ist, motiviert die Mitarbeitenden dazu, neue Wege zu finden, um die Unternehmensprozesse zu verbessern.

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