Erfolgreiche Cloud-Migration von SAP-Workloads Wie SAP-Betrieb in der Public Cloud funktioniert
In einer gemeinsam erarbeiteten Studie legen Crisp Research und All for One Steeb konkrete Handlungsempfehlungen zur Nutzung und zum Betrieb von SAP-Systemen auf den Public-Cloud-Plattformen von Azure, AWS sowie der SAP-Cloud vor.
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Viele Unternehmen sehen große Chancen in der Migration der SAP-Landschaft in die Public Cloud, vor allem hinsichtlich einer schnelleren Umsetzung der digitalen Transformation (38 Prozent), höherer Innovationsgeschwindigkeit (41 Prozent) sowie globaler Verfügbarkeit (40 Prozent). Und die Studie zeigt auch: Die Überführung von SAP-Workloads in eine öffentliche Cloud steht derzeit auf fast jeder IT-Agenda der befragten Unternehmen. Allgemein betrachtet ist die Nutzung von Public-Cloud-Plattformen in den letzten Jahren rasant gestiegen. Nur noch 12 Prozent der Unternehmen verzichtet derzeit auf den Einsatz einer Public Cloud oder verschließt sich dem Thema sogar ganz. Ein Drittel plant konkret bzw. durchläuft die Evaluierungsphase. Über die Hälfte der Unternehmen aber nutzt die Public Cloud bereits aktiv und die Bereitschaft, immer mehr unternehmenskritische Workloads (ERP) in die Public Cloud zu verlagern steigt. Crisp Research geht davon aus, dass unter den Public Cloud Workloads insbesondere der Anteil von Enterprise Applications von 4 Prozent in 2015 auf 17 Prozent in 2020 ansteigen wird.
Vor diesem Hintergrund kommt SAP als Marktführer von Enterprise Applications eine besondere Bedeutung zu, weshalb Crisp das Thema SAP-Betrieb in der Public Cloud zusammen mit All for One Steeb in einer Studie näher untersucht hat. Für die der Studie zu Grunde liegende empirische Erhebung hat Crisp Research von April bis Mai 2018 insgesamt 206 IT-, Digitalisierungs- und Business-Entscheider befragt. Die Frage war, wie und warum mittelständische, aber auch große Unternehmen die Transformation ihrer SAP-Systeme in die Public Cloud vollziehen und auf welche Public-Cloud-Plattformen diese Unternehmen setzen. Die Ergebnisse sind in dem Analyst View „SAP-Betrieb in der Public Cloud“ zusammengefasst, der als Leitfaden fungieren und Unternehmen aufzeigen soll, wie die Cloud-Migration ihrer SAP-Systeme am besten gelingen kann. Demnach werden neben den Chancen vor allem die Herausforderungen thematisiert und Handlungsempfehlungen für die Wahl eines Partnernetzwerkes gegeben, mit dessen Unterstützung die Migration und der Betrieb erfolgreich realisiert werden kann.
Transformation mit Bedacht
Die Bereitschaft, komplexe Unternehmensanwendungen aus öffentlichen Clouds heraus zu betreiben, war noch nie so hoch in deutschen Firmen: 37 Prozent der CIOs und SAP-Verantwortlichen sind überzeugt, dass bis zum Jahr 2020 mehr als die Hälfte aller SAP-Workloads in die Public Cloud verlagert werden. Und auch auf Anbieterseite stehen die Signale auf grün. Mit zertifizierten Lösungen, strategischen Partnerschaften und dedizierten Support-Angeboten sind die Public Cloud Provider endlich ausreichend gerüstet für den Produktivbetrieb unternehmenskritischer SAP-Lösungen. Auch die Auslagerung des SAP-Betriebs ist in deutschen Mittelstandsunternehmen und Konzernen mit über 50 Prozent weit fortgeschritten. Da ist es zum Betrieb in der Public Cloud als nächster Evolutionsstufe von Outsourcing und Managed Hosting eigentlich nur ein kleiner Schritt.
Jeder vierte Cloud-Anwender betreibt schon heute ausgewählte SAP-Workloads in der Public Cloud (27 Prozent). Weitere 14 Prozent planen sogar schon den Ausbau in Richtung IaaS-/PaaS-Betrieb der SAP-Kernsysteme. Damit eine Migration der SAP-Landschaft in die Public Cloud allerdings erfolgreich verläuft, empfiehlt Crisp Research, erst einmal den Realitätscheck zu machen. An erster Stelle sollte eine Gegenüberstellung der Kosten stehen: Eigenbetrieb versus Managed Hosting bzw. Outsourcing. Ein weiteres Problem: Ein Drittel der befragten Unternehmen gab an, nicht über das notwendige Know-how im Public-Cloud-Bereich zu verfügen. Auch das komplexe SAP-Lizenzmodell in der Public Cloud, sowie Fragen zur Security und Compliance von SAP-Daten könnten meist nicht intern vom IT-Personal geklärt werden.
Zudem gehen derzeit noch 30 Prozent der Unternehmen davon aus, dass einzelne SAP-Workloads für den Betrieb in der Public Cloud nicht geeignet sind. Vor dem Hintergrund, welches Potenzial sich jedoch in der Migration von SAP Use Cases in die Public Cloud verbirgt, kann mit Hilfe eines Dienstleisters evaluiert werden, welche SAP Use Cases in welcher zeitlichen Abfolge priorisiert werden sollten und dies in einer Roadmap festgehalten werden. Für viele Unternehmen liegt der Fokus zunächst auf den Entwicklungs- und Testsystemen, wohingegen dem Back-Up und der Archivierung zunächst weniger Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Daher empfiehlt Research Manager Luisa Lemmermann, dass Unternehmen zunächst ihre eigene Ausgangslage analysieren sollten, welche der oben genannten Herausforderungen und Risiken tatsächlich auf das eigene Unternehmen zutreffen: „ In den seltensten Fällen wird sich eine Cloud-Migration zukünftig nicht lohnen, sodass sich für viele Unternehmen nicht die Frage ob, sondern wie die Migration am besten gelingen kann, stellt“, so Lemmermann. Die größere Herausforderung sei, den für das eigene Unternehmen am besten geeignetsten Cloud Provider zu ermitteln.
Richtige Wahl des Cloud Provider
Bei der großen Anzahl an Anbietern und der Vielseitigkeit sowie Komplexität der IaaS- und PaaS-Dienste fällt die Entscheidung allerdings nicht leicht. Neben den inhaltlichen Überlegungen zu unterschiedlichen Feature Sets und Use Cases spielen deshalb auch das Preis-Leistungs-Verhältnis und die unterschiedlichen regionalen Verfügbarkeiten eine wichtige Rolle. Während bei SAP-unabhängigen Workloads oftmals AWS oder Google die Nase vorn haben, zeigen die Studienergebnisse, dass die SAP-Cloud-Plattform ganz klar die favorisierte Plattform im Kontext des SAP-Betriebs ist. Dies hängt natürlich vor allem damit zusammen, dass diese speziell für SAP-Lösungen konzipiert wurde und somit eine fast nahtlose Integration von On-premise-Betrieb in die Cloud ermöglicht. An zweiter Stelle steht, mit einem erheblichen Vorsprung gegenüber den restlichen Cloud Providern, die Microsoft Azure Cloud-Plattform.
Für fast die Hälfte der Unternehmen, die nicht SAP als Cloud-Provider wählen, ist eine strategische Partnerschaft zu SAP insofern besonders wichtig, um sicherzustellen, dass die Integrationsmöglichkeiten der SAP-Anwendungen reibungslos funktionieren. Ebenso legen Unternehmen großen Wert auf ein umfangreiches SAP-Support-Angebot, um fehlendes Know-how zu überbrücken und eine Ausfallsicherheit zu gewährleisten. Somit ist die richtige Wahl des Dienstleistungspartners ein entscheidender Aspekt für den Erfolg der Migration von SAP-Anwendungen in die Public Cloud. Crisp-Analystin Lemmermann empfielt den Unternehmen deshalb, sich kompetente Beratung in Form eines Managed Service Providers an die Seite zu holen. Zusammen mit dem Cloud-Plattform-Anbieter könne somit ein Rundumservice für die Unternehmen gewährleistet werden, der für den einwandfreien Betrieb der SAP-Workloads die Verantwortung übernimmt.
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