Kommentar von Sunil Senan, Infosys So können sich Unternehmen auf die Data Economy vorbereiten

Von Sunil Senan

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In der Vergangenheit haben Unternehmen Assets wie physisches und geistiges Eigentum, Ausrüstung, Inventar sowie Bargeld verwaltet. Doch in der neuen digitalen Welt sind Daten die neuen Assets.

Der Autor: Sunil Senan ist Senior Vice President and Business Head, Data and Analytics, Infosys
Der Autor: Sunil Senan ist Senior Vice President and Business Head, Data and Analytics, Infosys
(Bild: Infosys)

Bereits 2017 erklärte The Economist, dass nicht Öl länger die wertvollste Ressource der Welt ist – sondern Daten. Harvard Business Review diskutierte, ob eine neue Weltordnung mit einem „BDP“ – dem Bruttodatenprodukt – entstehen wird, welches wiederum einen neuen Maßstab für den Reichtum und die Macht der Nationen darstellt.

Organisationen sammeln und analysieren große Datenmengen. Damit schaffen sie eine neue Datenwirtschaft (oder Data Economy) – diese kurbelt das Wachstum an, schafft neue Umsatzquellen und verändert Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig. Die Data Economy sowie die sich beteiligenden Firmen werden durch ihren Datenfußabdruck definiert, denn der Wettbewerbsvorteil verlagert sich von Altsystemen und Prozessen hin zu Daten, Algorithmen und Kollaboration.

Daten und KI sind wegweisend für die Zukunftsfähigkeit

Gleichzeitig sehen sich digital-native Unternehmen, „bewaffnet“ mit neueren Daten und KI-basierten Erlebnissen, in der Rolle des Herausforderers der großen, etablierten Organisationen. Daten und Künstliche Intelligenz (KI) ermöglichen Hyperpersonalisierung, Echtzeit-Kontext, Ereignissteuerung und Intelligenz am Netzwerk-Edge – und sind wegweisend für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.

Daten sind natürlich kein neues Phänomen. Firmen haben schon immer versucht, Daten zu nutzen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Die Manufacturing Economy wurde beispielsweise durch die industrielle Revolution vorangetrieben. Die Data Economy hingegen basiert auf dem Zusammenspiel verschiedener technologiegestützter Disruptionen – diese produzieren nicht nur immer mehr Daten, sondern stellen gleichzeitig auch Endpunkte dar, die selbst mit Daten gefüttert werden müssen, um neuere Erlebnisse zu schaffen.

Möglich wird das Sammeln großer Datenmengen in einer bisher unerreichbaren Geschwindigkeit durch eine flächendeckende Netzabdeckung, günstige IoT-Endgeräte (Internet of Things) und Sensoren, die Verfügbarkeit von Drohnen und die zunehmende Verbreitung von 5G. Fortschritte im Bereich KI und Machine Learning (ML) ermöglichen darüber hinaus die Entwicklung von kognitiven Systemen – diese wiederum unterstützen Unternehmen dabei, Erkenntnisse aus Daten abzuleiten (on-Premises, in der Cloud oder auch am Netzwerkrand).

Viele Organisationen haben den strategischen Mehrwert von Daten bereits erkannt. Dennoch steht die Data Economy noch am Anfang einer Wachstumsphase, in der Innovatoren die Führung übernehmen und neue Effizienz- und Geschäftsmodelle entdecken. Die Datenwirtschaft wächst allerdings schnell. Sie eröffnet neue Möglichkeiten und Chancen für große wie kleine Unternehmen in allen Branchen.

Vorteile der Data Economy

Um die Wirtschaft nach COVID-19 wieder anzukurbeln, müssen Unternehmen sich neu aufstellen und umstrukturieren – die Data Economy unterstützt sie dabei, so die Prognosen von Analysten. Beispielsweise unterstützen Datenanalyse- und Modellierungstools Unternehmen dabei, die Nachwehen der Pandemie zu adressieren sowie sich auf künftige geschäftsschädigende Ereignisse vorzubereiten. Ebenso sollten Unternehmen ihr prozessbasiertes Ökosystem in ein intelligenzgesteuertes umwandeln – diese Transformation wird durch Algorithmen orchestriert, bei denen wiederum Daten im Mittelpunkt stehen.

Die datengesteuerten Erkenntnisse, die durch verschiedene technologische Fortschritte ermöglicht werden, erlauben es datengesteuerten Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle neu zu gestalten. Für einige Firmen ist es eine große Herausforderung, ihr Geschäftsmodell neu zu konzipieren und es gleichzeitig mit ihrer Geschäftsstrategie und ihrer Mission in Einklang zu bringen.

Die Data Economy eröffnet darüber hinaus Innovationsmöglichkeiten für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, die das Potenzial haben, sowohl den geschäftlichen als auch den sozialen Sektor der Wirtschaft zu verändern. Die prädiktive Analyse hilft Organisationen dabei, den Umsatz zu steigern, die betriebliche Effizienz zu erhöhen und sich auf Service-Disruptionen vorzubereiten. Um von der Datenwirtschaft zu profitieren, müssen Unternehmen die Grundlagen für einen auf Erkenntnissen basierenden Innovationsmarktplatz schaffen. Zudem müssen sie eine Cloud-basierte Plattform mit erforderlichen Datensicherheit, Schutz der Privatsphäre und Überprüfbarkeit einrichten. Über die Plattform sind sie in der Lage, gemeinsam mit Geschäftspartnern kreativ zu sein und zu zusammenarbeiten sowie die Netzwerkeffekte der Datenwirtschaft zu nutzen.

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Fazit

Eines der Markenzeichen der Data Economy ist das flüssige Kapital, auf dem sie aufbaut. Daten sind flüssig und dienen Unternehmen über Branchengrenzen hinweg – anders als bei Produkten. Das eröffnet Firmen zwar die Möglichkeit, zu wachsen, bringt gleichzeitig aber auch unbekannte Konkurrenz mit sich – und zwar nicht nur aus demselben Segment oder Bereich.

Daten haben sich zu einer bedeutenden Wirtschaftskraft entwickelt und spielen eine entscheidende Rolle bei dem Bestreben der Unternehmen, sich in datengesteuerte, agile, intelligente und autonome Firmen zu transformieren. Sie haben das Potenzial, einige der dringendsten Herausforderungen zu lösen, denen sich Regierungen, Gesellschaften, Unternehmen und die Wissenschaft gegenübersehen.

Inmitten instrumentierter und vernetzter Endgeräte nimmt die Datenmenge weiter zu und führt zu intelligenten Erkenntnissen – auf diese Weise wächst auch die Datenwirtschaft weiter und gibt Organisationen die Möglichkeit, neue datengesteuerte Geschäftsmodelle zu erkunden.

Die neue Wirtschaft wird von Bits und nicht von Atomen beherrscht werden.

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