IoT Hubs in Deutschland Innovationszentren für IoT-Projekte und IoT-Start-ups
Spezielle Hubs für das Internet of Things (IoT) gibt es an mehreren Standorten in Deutschland. Nicht nur Start-ups und junge Unternehmen finden hier Unterstützung auf ihrem Weg im Internet der Dinge. Auch traditionsreiche Unternehmen können hier einen besonderen Zugang ins IoT finden.
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Das Internet of Things (IoT) gilt als sehr Erfolg versprechend für Unternehmen. Kaum eine Branche soll nicht davon profitieren können, IoT-Lösungen zu nutzen oder selbst IoT-Services anzubieten. Mit guten Ideen für ein neues Geschäftsmodell, dem notwendigen Wissen über IoT, den richtigen Plattformen und Apps und einem passenden Security-Konzept können nicht nur Start-ups ein IoT-Business begründen, jedes Unternehmen scheint diesen Weg ins Internet der Dinge beschreiten zu können.
Doch während man Ideen für Geschäftsmodelle, die Software und Hardware sowie die erforderlichen Security-Lösungen überall in Deutschland finden kann, ist das notwendige IoT-Know-how eher ungleich über die deutschen Lande verteilt. Tatsächlich ist es aber nicht nur der Fachkräftemangel, der bestimmte Standorte eher geeignet erscheinen lässt, wenn man in das IoT-Geschäft einsteigen möchte.
Das Internet der Dinge braucht die richtige Infrastruktur, neben leistungsstarken Online-Verbindungen auch die Nähe zu Edge-Service- bzw. Cloud-Service-Providern, schließlich kann man nicht die ganze IoT-Infrastruktur selbst aufbauen. Neben der digitalen Infrastruktur muss auch die finanzielle Infrastruktur stimmen, staatliche Fördermittel und Investoren also.
Beispiel: IoT-Hub Berlin
Standorte wie Berlin haben Vorteile, wenn ein IoT-Projekt geplant wird oder ein IoT-Start-up gegründet werden soll. „Berlin positioniert sich als Deutschlands IoT-Hub“, so die Technologiestiftung Berlin. Fast die Hälfte aller IoT-Anbieter hat demnach ihren Firmensitz in Berlin.
Die Berliner IoT-Unternehmen beschäftigen sich stärker als der Bundesdurchschnitt mit besonders perspektivreichen Technologiefeldern, in denen in den nächsten Jahren eine wachsende Wertschöpfung erwartet wird, erklärt die Stiftung. Die Entwicklung vollzieht sich in Berlin vor allem in jungen Start-ups, die durch eine gute Infrastruktur von Acceleratoren, Inkubatoren und Venture-Capital-Gebern unterstützt werden.
Harald Zapp, Gründer und CEO des auf IoT spezialisierten Investors The Next Big Thing, erklärt: „Damit das Internet der Dinge in Deutschland seine vollen Möglichkeiten entfalten kann, brauchen wir die Voraussetzungen, tatsächlich alles mit allem zu vernetzen – vor allem Talente. Der Breitbandausbau ist in diesem Zusammenhang wichtig, aber zum Ausbau eines IoT-Ökosystems ist mehr nötig.“
Zapp nennt den weiteren Ausbau der IoT Hubs in Deutschland, die richtigen politischen Rahmenbedingungen, die Datensicherheit und gezielte Investitionen in digitale Innovationslandschaften.
Das Konzept der Digital Hubs
Im April 2017 hatte die Hub Agency als zentrale Geschäftsstelle zur Vernetzung von bundesweit zwölf „Digital Hubs“ ihre Arbeit aufgenommen. Ziel der vom Bitkom mitinitiierten Digital Hub Initiative ist es, dass Großunternehmen, Mittelständler und Start-ups gemeinsam mit Wissenschaftlern und Investoren die digitale Transformation der deutschen Leitindustrien vorantreiben. Inzwischen bringen die Digital Hubs mehr als 350 Start-ups, 150 Unternehmen und 45 Hochschulen zusammen.
Zentraler Bestandteil der Hubs ist ein physischer Ort, der Innovations- und Entwicklungsabteilungen mit Start-ups und Wissenschaftlern zusammenbringen soll. So wurden in einzelnen Hubs Teams von Mitarbeitern aus verschiedenen Unternehmen gebildet, um Prototypen für Produkte zu entwickeln. In anderen Hubs haben sich erfolgreiche Start-ups angesiedelt, oder es entstanden Co-Working- und Maker-Spaces, in denen junge Unternehmen loslegen und sich mit Vertretern von etablierten Unternehmen austauschen können. In Berlin sind die Digital Hubs für Internet of Things und FinTech.
IoT Hubs jenseits von Berlin
Doch man muss nicht immer nach Berlin, wenn man Impulse und Unterstützung für IoT-Projekte sucht. Für die Studienreihe „Datenland Deutschland“ hatte sich Deloitte die deutschen Tech-Hubs genauer angesehen [PDF]. Dabei geht es neben dem Status quo auch um das Potenzial der 50 größten Metropolregionen, um sich künftig als Tech-Standort zu behaupten. Beim Statusindex liegt der Fokus darauf, welches die aktuell führenden deutschen Digitalstandorte sind.
Die Idee hinter dem Statusindex ist, dass Städte digital umso wettbewerbsfähiger sind, je stärker die IKT-Industrie (Informations- und Kommunikationstechnik) als Treiber der Digitalisierung vertreten ist, wie viele Technologie-Jobs außerhalb der IKT-Industrie an einem Ort angesiedelt sind und wie dynamisch die Beschäftigungsentwicklung in diesen beiden Bereichen ist.
Der Potenzialindex zielt dagegen darauf ab, welche Zukunftsaussichten die deutschen Tech-Hubs haben. Ein wichtiger Indikator ist hier die Ausbildung. Der mit Abstand wichtigste deutsche Tech-Hub ist die Metropolregion München. Sie belegt in 11 der 15 Indikatoren den ersten oder zweiten Platz und führt damit sowohl im Status- wie im Potenzialindex.
Im Bereich IoT findet man im Raum München so einiges, von Accenture das Garching IIoT Innovation Center, zudem gibt es das IoT & AI Insider Lab in München und nicht zu vergessen das IBM Watson IoT Center. Auch Großunternehmen nutzen solche IoT Hubs: Die Deutsche Telekom zum Beispiel eröffnete einen Telekom IoT Innovationsraum im IBM Watson IoT Center in München.
Neben München und Berlin finden sich auch IoT-Zentren zum Beispiel in Dortmund (Telekom Open IoT Labs, IoT-Lab bei Adesso) und in Dresden (Smart Systems Hub).
Für Start-ups und für bestehende Unternehmen lohnt es sich, mit solchen IoT-Hubs in Kontakt zu treten, um den Standortvorteil der Konzentration von IoT-Expertise zu nutzen. Für die Politik und die Verbände erscheint es empfehlenswert, solche Initiativen weiter zu stärken und auszubauen. IoT braucht die richtige Infrastruktur, neben Breitband gehören ganz sicher solche IoT-Hubs dazu.
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