CES 2021 Digitaler Zwilling für Straßen und autonome Verkehrsleitroboter
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Die Consumer Electronics Show zeigt Technik, wie eine automatisierte Zugangskontrolle, eine Software, die Straßendaten erfasst oder einen mobilen und autonomen Roboter, der den Straßenverkehr regeln kann.

Die CES (Consumer Electronics Show) wird dieses Jahr lediglich in virtueller Form stattfinden. Viele Aussteller haben deshalb ihre Messepräsenz gegenüber dem Vorjahr reduziert. Dennoch nutzen einige Unternehmen den Termin, um ihre neuen Produkte vorzustellen. Der Veranstalter, die Consumer Technology Association, wieder ihre Innovation Awards verliehen.
In der Kategorie Vehicle Intelligence & Transportation wurde Bosch für seinen neuen Fahrrad-Computer „Nyon“ ausgezeichnet. Der Bordcomputer kombiniert verschiedene Funktionen wie Navigation, Fitness-Tracking oder eine topografieabhängige Reichweitenprognose für E-Bikes. Das Gerät lässt sich über Wifi und Bluetooth vernetzen.
Straßendaten als digitalen Zwilling
Tactile Mobility wurde für seine Technik ausgezeichnet, die den Zustand der Straße erfassen kann. Das israelische Unternehmen hat eine Software entwickelt, die Schlaglöcher, Eis usw. erfassen kann. Mit den Daten lasse sich ein digitaler Zwilling von den Straßen erstellen. Im September gab BMW bekannt, die Software künftig in allen Modellen aller Marken des OEMs einzusetzen. Die Straßendaten sollen dann von den Fahrerassistenzsystemen berücksichtigt werden. Seit wenigen Wochen arbeitet das Start-up zusammen mit der Stadtverwaltung von Detroit an einem Konzept, die Straßengüte der US-Metropole zu erfassen. Ein nicht genannter Autohersteller aus Detroit ist ebenfalls beteiligt – vermutlich handelt es sich dabei um GM. Für Autobauer hat die Software sicher Potenzial über die Fahrzeugfunktionen hinaus. Die Daten könnten beispielsweise über entsprechende Marktplätze verkauft werden.
Mit zwei Preisen wurde Ekin Smart City Technologies ausgezeichnet. Zum einen für sein Produkt „Spotter“ (Kategorie Smart Cities), einer Säule, die den Verkehr überwachen kann. Eine Vielzahl von Sensoren ermöglichen zum Beispiel Geschwindigkeitskontrollen, das Zählen des Verkehrsaufkommens oder das Messen der Luftqualität. In das Gehäuse lassen sich laut Ekin zudem Wifi Hotspots integrieren. Das zweite Produkt ist ein autonomes Fahrzeug, das den Straßenverkehr regeln kann. Der „A-Patrol“ könne beispielsweise automatisch am Morgen zu Schuleingängen fahren und dort über große Displays, je nach Verkehrsaufkommen, ein niedrigeres Geschwindigkeitslimit anzeigen.
E-Bike-Sharing-Dienst bekommt CES-Award
Vaimoo ist ein E-Bike-Sharing-Dienst, der den kompletten Service integriert. Von der App für die Kunden bis hin zur Infrastruktur (Räder, Stationen etc.) und der Betreiberplattform bietet das junge Unternehmen alles, was zum Betrieb eine E-Fahrrad-Verleihs notwendig ist. Das Konzept wurde ebenfalls von der CES mit einem Award ausgezeichnet. Das Besondere ist, das Kunden ein Fahrrad garantiert zur Verfügung gestellt bekommen sollen. Sind beispielsweise alle Räder einer Leihstation unterwegs, stellt ein mobiler Service ein E-Bike dort bereit, nachdem der Kunde ein Rad für diese Station gebucht hat. Die Räder können auch nach dem Freefloating-Modell frei in der Stadt abgestellt werden.
Die ersten Städte, die das System nutzen wollen sind Kopenhagen und Rotterdam. Außerdem gab Vaimoo bekannt, das Voi Technology, die vernetzten E-Bikes zusätzlich zu E-Scootern in UK anbieten möchte. Die Marke Vaimoo gehört zu Mermec, einem Unternehmen, das Messtechnik für die Eisenbahn- und Stahlindustrie anbietet.
Radar-Einlasskontrolle und Folie für 5-G-Signalablenkung
In der Kategorie Smart Cities wurde Infineon für seinen „Smart Entrance Counter“ ausgezeichnet. Der 60-GHz-Radarsensor mit integrierter Software ermöglicht eine automatisierte Einlasskontrolle. Der Gewinner dieser Kategorie ist E2IP Technologies mit einer halb-transparenten Folie, die Radiofrequenzen reflektieren kann. Damit lassen sich Telekommunikationsdienste (5G, Wifi etc.) in bestimmten Gebieten steuern beziehungsweise verhindern. Die Folie mit aufgedruckter Elektronik benötige keine Energieversorgung und könne die Radiofrequenzen so lenken, dass weniger Antennen nötig sind, um Telekommunikationssignale bereitzustellen.
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Next Mobility.
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