VDE-AR-E 2842-61 als normativer Rahmen VDE will mit Anwendungsregel für vertrauenswürdige KI sorgen

Von Martin Hensel Lesedauer: 2 min |

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Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) will mit einer Anwendungsregel einen ersten normativen Rahmen für den kompletten Lebenszyklus kognitiver Systeme schaffen. Sie soll als Grundlage für die Ausarbeitung von Normen und Standards dienen.

Die VDE AR-E 2842-61 soll die Entwicklung vertrauenswürdiger KI vorantreiben.
Die VDE AR-E 2842-61 soll die Entwicklung vertrauenswürdiger KI vorantreiben.
(Bild: Gerd Altmann / Pixabay)

Disruptive Technologien wie KI schaffen nicht nur Fortschritt, sondern sorgen auch für Unsicherheit. Bislang gibt es laut dem VDE weltweit mehr als 200 Normen, die in einzelnen Anwendungsfelder einen Rahmen für die Arbeit mit KI setzen.

Für wirtschaftlichen Erfolg und die Sicherheit neuer Systeme brauche es aber mehr, meint Michael Teigeler. Er ist Geschäftsführer der Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE), die vom VDE getragen wird.

„Mit knapp 600 Seiten ist ein sehr umfangreicher Standard entstanden, der den vertrauenswürdigen und sicheren Einsatz von Künstlicher Intelligenz zukünftig sicherstellen kann. Hier liegt auch die Basis für die weitere Normung im Rahmen des European AI Acts. Unternehmen haben damit eine Grundlage, KI sicher zu entwickeln und Produkte in den Markt einzuführen“, so Teigeler.

Hintergründe der VDE AR-E 2842-61

Eine Besonderheit bei Vorgaben für KI ist, dass Funktionen nicht einfach nach vorgegeben Prozessen geprüft werden können. Stattdessen muss das System seine Sicherheit selbst gewährleisten und Anforderungen an funktionale Sicherheit inhärent erfüllen. Aus diesem Grund haben sich Industrie-, Wirtschafts-, Forschungs- und Verbraucherschutzvertreter im DKE-Arbeitskreis „Autonome Systeme“ zusammengeschlossen, um einen neuen VDE-Standard zu entwickeln.

„Wir haben die Anwendungsregel in sechs voneinander thematisch abgegrenzte Abschnitte unterteilt, um den kompletten Lebenszyklus eines KI-Systems abzubilden. Sie reicht von der Begriffsdefinition für den Umgang mit KI-Systemen bis zu Vorgaben zur Qualifikation und Zulassung der Systeme für die Marktphase“, erklärt Dr. Henrik J. Putzer, Co-Vorsitzender des Arbeitskreises und CEO der cogitron GmbH. Als wesentlicher Ausgangspunkt dient dabei die IEC-Norm 61508, die auch zentrale Grundlage für die funktionale Sicherheit von E/E-Systemen im Automotive-Bereich ist.

Die VDE AR-E 2842-61 besteht aus sechs Teilen und deckt Begriffe und Grundkonzepte, Management, Kernprozesse und „After Release of the Solution“ ab. „Nun rufen wir alle Beteiligten dazu auf, sie zu verwenden und KI für die Gesellschaft verantwortungsvoll nutzbar zu machen. Es gibt Lücken zu Verifikationsmethoden, da ist die Forschung gefragt. Die Industrie muss die Anwendung erproben, so dass wir sie verbessern können, und die Normung ist gefordert, Ansätze und Methoden auf europäischem bzw. globalem Level einzubringen“, sagt Dr. Ing. Ralph Welge, Co-Vorsitzender des DKE-Arbeitskreises und CEO von Glass Sphere Software.

Verfügbarkeit

Die Anwendungsregel VDE AR-E 2842-61 kann ab sofort im VDE Verlag erworben werden.

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