Potenzial noch nicht ausgeschöpft Digital Twin ist gut, DTO besser

Von Dr. Dietmar Müller |

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Das Potenzial von digitalen Zwillingen ist gerade in der Fertigung bei Weitem nicht ausgeschöpft, meint der Business-Transformation-Spezialist Signavio. Mit einem Digital Twin of an Organization (DTO) könnten Unternehmen Fertigungsprozesse in ihrer Gesamtheit abbilden und verbessern.

Das Potenzial von digitalen Zwillingen ist gerade in der Fertigung noch nicht ausgeschöpft.
Das Potenzial von digitalen Zwillingen ist gerade in der Fertigung noch nicht ausgeschöpft.
(Bild: gemeinfrei© Perlinator / Pixabay)

Die Fertigungsbranche nutze digitale Zwillinge schon lange, so Gerrit de Veer, Senior Vice President MEE bei Signavio. Als Softwaremodell stellen sie ein Produkt, ein Werkzeug oder eine Anlage in einer virtuellen Umgebung dar. Dort gewinnen Unternehmen mit Simulationen und Validierungen wertvolle Informationen zur Optimierung, noch bevor der tatsächliche Herstellungsprozess startet.

Gerrit de Veer ist SVP MEE bei Signavio.
Gerrit de Veer ist SVP MEE bei Signavio.
(Bild: Signavio)

Ein digitaler Prozesszwilling biete Fertigungsunternehmen aber noch viel mehr. Mit dem Konzept des digitalen Zwillings könnten sie auch einen Digital Twin of an Organization (DTO) erstellen, der die gesamte Wertschöpfungs- und Produktionskette visualisiert, einschließlich Beschaffung, Fertigung, Lagerung, Versand oder Service. Dadurch erhielten Unternehmen ein tieferes Verständnis all ihrer Kernprozesse und könnten sehen, wie sie tatsächlich funktionieren.

Darüber hinaus unterstütze ein digitaler Zwilling auch bei der Simulation von Prozessanpassungen und damit bei der Identifizierung von Automatisierungs- und Optimierungspotenzialen. Nicht zuletzt diene ein DTO auch der Nachverfolgung, Planung und Optimierung der Ressourcennutzung. Auf diese Weise könnten Unternehmen die Ressourcenkosten und -verschwendung deutlich reduzieren – mit positiven Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis.

Ein DTO unterstützt Unternehmen in folgenden Bereichen:

  • Prozessmodellierung: Die Konzeption von Prozessabläufen wird durch eine präzise Visualisierung der Soll-Prozesse in einem Softwaremodell unterstützt. Dabei spiegelt die virtuelle Darstellung Prozesse und Entscheidungen, Daten und Ereignisse sowie Ziele wider. Bei der Prozessmodellierung können auch innovative Technologien wie das maschinelle Lernen zum Einsatz kommen, um den Benutzern die Identifizierung von Verbesserungen zu erleichtern.
  • Prozessüberwachung: Durch die Messung der Performance von Herstellungsprozessen erhalten Unternehmen einen Einblick in die tatsächlichen Abläufe, das heißt in den Ist-Zustand der Prozesse. Der Geschäftsbetrieb kann anhand einzelner Ereignisprotokolle überwacht werden – also anhand digitaler Spuren für jede einzelne Aktivität. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse können Unternehmen dann Anpassungen an einem Fertigungsprozess nahezu in Echtzeit vornehmen.
  • Prozess- und Aufgabenausführung: Um die Effizienz eines Prozesses zu verbessern, müssen die gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Beispiele sind die Anpassung der Prozess-Orchestrierung oder die Optimierung bei der Prozessausführung. Unterstützung bieten dabei intelligente Algorithmen und Roboter, die Verzögerungen und Engpässe sowie die Ursachen für Produktmängel und Ressourcenverschwendung optimieren.

„Ein DTO bietet Unternehmen zentrale Vorteile“, so de Veer. „Erstens verstehen sie, wie ihre Organisation das Geschäftsmodell in Prozessen operationalisiert, zweitens können sie Prozessineffizienzen überwachen und drittens besteht die Möglichkeit, Maßnahmen zur Prozessverbesserung in Ende-zu-Ende-Prozessen zu ergreifen.“

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