Marktanalyse der PA Consulting Group Digitale Plattformen in der Landwirtschaft
Im Rahmen einer Studie hat sich die PA Consulting Group mit dem Stand der Digitalisierung im Agrarsektor befasst. Demnach sind vor allem Techniken zur Produktivitätssteigerung durch Datenerfassung und intelligente Algorithmen gefragt.
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Die PA-Untersuchung liefert ein Gesamtbild des digitalen Agrartechnikmarkts. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass etablierte Akteure und Start-ups enger zusammenarbeiten müssen. Wer diesen Trend verpasst, bleibt möglicherweise auf der Strecke. „Große Namen in den Bereichen Maschinen und Geräte sowie Agrarwirtschaft haben nach der Initialzündung durch Monsanto 2013 die bedeutenden Möglichkeiten erkannt, die sich in der digitalen Agrartechnik eröffnen. Sie alle versuchen nun, möglichst schnell Technologieunternehmen und Start-ups zu engagieren, die Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenstellen, um neue Einsichten zu gewinnen und Landwirten zu helfen, klügere Entscheidungen zu treffen“, erklärt Oliver Lofink, Studienautor und Experte für digitale Agrarwirtschaft der PA Consulting Group.
Großes Potenzial
Die Marktforscher betonen, dass es um Einiges geht: Unternehmen, die als erste große Marktanteile erreichen, beherrschen üblicherweise auch weiterhin den Sektor. „Jetzt gilt es, sich den Preis der führenden Plattform zu holen. Bislang ist noch nicht klar, welche Plattform gewinnen wird – es scheint aber, dass Monsato und John Deere die Nase vorn haben“, meint Lofink. Monsato setzt auf die Plattform Climate FieldView, die der Konzern für 930 Millionen US-Dollar mit The Climate Corporation erwarb. Hier sind bereits über 100.000 Nutzer registriert und mehr als 48,6 Millionen Hektar Fläche abgedeckt. John Deere hat indes zwölf Partnerschaften geschlossen, um seine Plattform MyJohnDeere hin zu einem echten Ökosystem zu erweitern.
Blick in die Zukunft
Doch wohin entwickelt sich die Agritech-Revolution in Zukunft? Laut Lofink decken viele verfügbare Agritech-Produkte und -Dienstleistungen nur Einzelteile der Datenwertschöpfungskette ab. Dazu zählen etwa Datenerfassung und -analyse oder Decision Support und Implementierung im Feld. Für maximalen Nutzen müssen diese Einzelteile aber miteinander kombiniert werden. „Technologieunternehmen, die Drohnen oder Feldsensoren entwickeln, beschäftigen sich zwar mit Datenerfassung – diese Daten sind allerdings erst von Wert, wenn sie analysiert werden, vielleicht von einem innovativen Start-up, das komplexe Algorithmen entwickelt. Und die Ergebnisse solcher Analysen schaffen erst Wert, wenn sie in Erkenntnisse verwandelt und für Landwirte verfügbar werden, oder direkt in Form automatisierter Applikationen im Feld“, erklärt der Experte.
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