Studie „the factlights 2020“ Digitalisierung als Transformationsprozess – mit Strategie zum Ziel
Anbieter zum Thema
Geht es um den Stand von Digitalisierung, Datenarbeit & Co., befinden sich die Unternehmen im deutschsprachigen Raum derzeit mitten im digitalen Transformationsprozess. Dies belegen die Ergebnisse der zentralen Online-Studie „the factlights 2020“, an der unterschiedlichste Fachabteilungen und Leitungsverantwortliche von über 1.000 Unternehmen aller Größen und Branchen im letzten Jahr teilgenommen hatten.

Daten und Prozesse dürfen bei der Digitalisierung nicht (mehr) getrennt voneinander betrachten werden – dieser Aussage stimmen 53 Prozent der Teilnehmer von „the factlights 2020“ zu. Denn Daten liegen nicht nur in zahlreichen Unternehmensbereichen vor, sie werden praktisch über alle Fachabteilungen (Funktionen) und Prozesse hinweg cross-funktional genutzt, miteinander verknüpft und an verschiedenen Stellen für Auswertungen herangezogen. Soll dies reibungslos funktionieren, braucht es ein adäquates Datenmanagement und einen digitalen Fahrplan. Vor diesem Hintergrund unterstreichen 54 Prozent der Befragten die Aussage, dass die dafür erforderlichen Veränderungs- und Entwicklungsprozesse bewusst aufgesetzt und betreut werden müssen – es braucht eine Strategie.
Strategie und Kommunikation sind entscheidend
Das Wissen um die Notwendigkeit einer Strategie bzw. einer klaren Roadmap für den Umgang mit der Digitalisierung ist laut Studie also prinzipiell da. Laut der The-factlights-2020-Teilnehmer haben jedoch nur 56 Prozent konkrete Kenntnis von einer solchen Strategie in ihrem Unternehmen. Ganze 28 Prozent sagen sogar, in ihrem Haus gäbe es keine. Eine weitere interessante Beobachtung im Rahmen der Umfrage ist, dass jeder Dritte, der zwar angab, Teil einer Digitalisierungsinitiative zu sein, andererseits nichts über eine Digitalisierungsstrategie seines Unternehmens weiß bzw. der Meinung ist, es gäbe keine. Einschränkend muss man hier anfügen, dass diese Bewertung auch auf Unwissenheit oder fehlende Kommunikation einer vorhandenen Strategie zurückzuführen sein kann.
Warum tatsächlich keine Strategie vorhanden ist, kann mehrere Ursachen haben: Eventuell fehlt den Entscheidern das Bewusstsein, dass es sich bei der Digitalisierung um ein Thema handelt, bei dem es sinnvoll ist, eine einheitliche Vorgehensweise zu definieren. Möglicherweise gibt es auch keine dezidierte Verantwortlichkeit dafür, es werden andere Initiativen priorisiert oder es fehlen schlichtweg das Know-how und die Expertise zur Ausgestaltung einer strukturierten Ausrichtung.
So oder so: Werfen wir einen genaueren Blick auf die Umfrageergebnisse, so zeigt sich klar, dass je höher der Digitalisierungsgrad eines Unternehmens ist, desto häufiger gibt es dort auch eine Strategie bzw. eine Roadmap. Insofern liegt es mehr als nah zu vermuten, dass eine bestehende Strategie zur Planung und nachfolgend durchdachte Maßnahmen zum Erfolg der digitalen Transformation beitragen – mittels klarer Verantwortlichkeiten, definierter Entwicklungspfade und vor allem auch mithilfe einer durchgängigen Kommunikation. Denn diese ist entscheidend dafür, dass sich Mitarbeiter für eine Strategie und Roadmap begeistern. Zwar muss das alles noch nicht bedeuten, dass jeder bestehende Plan zwangsläufig zu 100 Prozent wie vorgesehen realisiert wird. Die Ergebnisse von the factlights 2020 belegen jedoch: Ist eine Strategie zur Digitalisierung vorhanden und klar kommuniziert, setzen Unternehmen diese in drei von vier Fällen auch konsequent um.
Begeistern, mitnehmen und das Mindset schärfen
60 Prozent der Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad halten die Aussage, dass Digitalisierung die Unternehmenskultur nachhaltig verändern wird, für eine der fünf relevantesten Erkenntnisse und bestätigen damit, was viele denken und spüren. Will man die Potenziale der Digitalisierung voll auszuschöpfen, werden auch Kulturveränderungen unabdingbar sein. Angesichts dessen müssen sich Unternehmen im Rahmen der Strategie auch bewusst um das nachhaltige Etablieren eines digitalen Mindsets kümmern. Dies bedeutet, dass digitales Denken und Handeln, das Bewusstsein für Daten, für den beständigen Wandel sowie die Umgestaltung von Rollen und Prozessen sozusagen Teil der hauseigenen DNA werden müssen.
Wichtig dabei ist, dass Mitarbeiter, Führungskräfte und Top-Management gleichermaßen an einem Strang ziehen und die notwendigen Initiativen fördern und unterstützen. So unterschreiben auch mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer die Aussage, dass Commitment zur Digitalisierung im ganzen Unternehmen vorhanden sein muss. Damit zeigen sie, wie essenziell es ist, dass Unternehmenslenker und Entscheider ihre Digitalisierungsstrategie ausreichend kommunizieren: Denn wissen die Mitarbeiter nichts darüber oder kennen die Planungen nur in Teilen, stehen sie dem gesamten Unterfangen sehr viel skeptischer gegenüber, als wenn sie aktiv informiert sind. Nur so können Missverständnisse vermieden sowie Unsicherheiten und Ängste genommen werden. Mehr noch, es ermöglicht zu erkennen, wie Digitalisierung die Arbeit erleichtern und welche neuen Möglichkeiten sie eröffnen kann. Eine gute Fehlerkultur trägt zudem entscheidend dazu bei. Schließlich ist Digitalisierung gekennzeichnet von Schnelllebigkeit, einem permanenten Wandel und der Herausforderung, mit neuen Situationen und Besonderheiten umzugehen. Try and Error, also Fehler sind immanent und erfordern ein beständiges Nachjustieren und Weiterentwickeln. Gerade dafür gilt es alle Akteure einzubinden – sowohl diejenigen, die Digitalisierung aktiv mitgestalten, als auch diejenigen, die eventuell nur die Auswirkungen im Arbeitsalltag spüren.
Wie lohnend Strategie, Transparenz und eine gute Fehlerkultur sind, zeigt die Studie: Alles in allem sind sich die Akteure der Bedeutung der Digitalisierung sehr bewusst und wissen, dass es sich um einen Transformationsprozess handelt. Sie erkennen die außergewöhnlichen Potenziale, handeln größtenteils schon jetzt entsprechend und lassen sich selbst von Konjunkturabkühlungen auf ihrem Weg in die Zukunft nur wenig bremsen. Sind die Mitarbeiter in Digitalisierungsinitiativen eingebunden, sehen über 80 Prozent von ihnen ihrem weiteren Arbeitsalltag motiviert entgegen, nur drei Prozent äußern echte Bedenken. Und selbst diejenigen, deren Tätigkeit bislang nur wenig von der Digitalisierung beeinflusst wird, zeigen sich zu über 90 Prozent zuversichtlich.
Artikelfiles und Artikellinks
(ID:47364931)