Marktprognose von IDC zu Big Data bis 2018 Westeuropäischer Big-Data-Markt wächst jährlich um 25 Prozent

Redakteur: Nico Litzel |

Die Umsätze mit Big-Data-Produkten und -Dienstleistungen werden in Westeuropa nach Einschätzung des Marktforschungsunternehmen IDC bis 2018 jährlich um rund 25 Prozent zulegen.

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Alys Woodward, Research Director für die Bereiche Big Data & Analytics in Europa und Advanced & Predictive Analytics weltweit bei IDC
Alys Woodward, Research Director für die Bereiche Big Data & Analytics in Europa und Advanced & Predictive Analytics weltweit bei IDC
(Bild: IDC)

Der westeuropäische Big-Data-Markt wird von 2,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf 2,9 Milliarden US-Dollar bis Ende dieses Jahres wachsen und soll im Jahr 2018 schließlich ein Volumen von 6,8 Milliarden US-Dollar erreichen. Zu dieser Einschätzung kommt das Marktforschungshaus IDC in der Studie „Western Europe Big Data Technology and Services 2011–2013 Market Size and 2014–2018 Forecast by Country and Segment“.

Westeuropäische Unternehmen, erklärt IDC, machten damit in Bezug auf die „analytische Reife“ schnell gegenüber ihren US-Pendants an Boden gut – und das trotz einer späteren Einführung aufgrund kleinerer Datenmengen, einer angespannten Wirtschaftslage, eines Fachkräftemangels und größeren Bedenken in Europa hinsichtlich des Datenschutzes.

Big Data Storage und Services liegen vorne

Der Big-Data-Markt besteht nach Lesart von IDC aus den drei Segmenten Big-Data-Infrastruktur (inklusive Server, Storage und Netzwerke), Software und Dienstleistungen. Im Segment Big-Data-Infrastruktur habe der Teilbereich Speicher mit 536 Millionen US-Dollar (Zahlen für 2013) das größte Volumen, gefolgt vom Bereich Server (314 Millionen US-Dollar). Als größtes Marktsegment identifiziert IDC jedoch den Bereich Software (698 Millionen US-Dollar), gefolgt von Dienstleistungen, mit denen 2013 rund 593 Millionen Euro umgesetzt wurden.

Nach Einschätzung von IDC wachsen die drei Marktsegmente ungleichmäßig. So werde der Bereich Storage eine jährliche Wachstumsrate von 30,5 Prozent aufweisen, während IDC für die Segmente Software und Services eine jährliche Wachstumsrate von jeweils 21,9 Prozent prognostiziert.

Deutschland holt auf

Auch in den einzelnen Ländern Westeuropas wird die jährliche Wachstumsrate variieren und von 22,3 bis zu 32,2 Prozent reichen. Die Verbreitung hänge dabei von einer Reihe von Faktoren ab, etwa der Laufzeit von Analyselösungen, der gesamtwirtschaftlichen Lage und dem Vorhandensein von größeren Organisationen, insbesondere in den Bereichen Einzelhandel und Finanzen. Großbritannien, die Beneluxstaaten und Skandinavien neigten zu einer stärkeren Verbreitung von Big-Data-Lösungen und -Services, allerdings holten Deutschland und Frankreich schnell auf. Südeuropa, so die Marktforscher, hinke noch immer hinterher.

Big Data und Analysen erlaubten es Unternehmen, die Qualität der Entscheidungsfindung auf der operativen, der taktischen und der strategischen Ebene zu verbessern, um letztlich so die Performance der Organisation zu verbessern. Die Studie, betont IDC, zeige einen Zusammenhang zwischen einer stärkeren Nutzung von Analysen und einer besseren organisatorischen Leistung. Die Entwicklung von Business Analytics hin zu Big Data gehe jedoch mit einer erhöhten Komplexität einher. Tatsächlich Nutzen aus den Informationen zu gewinnen, sei daher eine entscheidende und wachsende Herausforderung für europäische Unternehmen.

IDC rät zu Kundenberatung

„Dass man Nutzen aus Big Data ziehen kann, das ist bei Weitem nicht gewährleistet“, mahnt Alys Woodward, Research Director für die Bereiche Big Data & Analytics in Europa und Advanced & Predictive Analytics weltweit bei IDC. „Deshalb rät IDC den Anbietern in diesem Bereich, ihre Kunden dabei zu unterstützen, sodass sie verstehen können, wie ihre eigenen, spezifischen Big-Data-Anforderungen aussehen, wie diese ihre Geschäftsprioritäten unterstützen können und wie sie Big-Data-Systeme konstruieren und implementieren können.“

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