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Audis kommunizieren mit Ampeln
Noch in diesem Jahr gehen die ersten Car2X-Dienste von Audi an den Start: In Europa will der Ingolstädter Autobauer die „Verkehrszeicheninformation“ und „Gefahreninformation“ einführen, in den USA die „Ampelinformation“. Audi nutzt dazu künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Schwarmintelligenz. In Washington und Las Vegas sollen Autos von Audi demnächst mit Ampeln kommunizieren. Gegen Aufpreis wird in neuen Q7, A4 und A5 Audi Connect SIM verbaut, der die Übertragung von Ampelsignalen ermöglicht. Das Fahrzeug erfährt, wann die Ampel umspringt und kann seine Geschwindigkeit idealerweise so anpassen, dass es die Kreuzung ohne Abbremsen und Beschleunigung passiert.
In Deutschland wird es die Grüne Welle als Sonderausstattung vorerst nicht geben – aufgrund uneinheitlicher Standards, wie Audi sagt. Andere Experten sehen die Hürde eher darin, dass die Ampelsteuerung in Deutschland intelligenter ist als in den USA: Viele Kreuzungen verfügen über adaptive Steuerungen, die das Verkehrsaufkommen berücksichtigen. In Boston soll in Zusammenarbeit mit Audi zudem ein Parkhaus entstehen, in dem sich Autos fahrerlos in Zentimeterabstand selbst einparken.
Car2X-Studien von Mercedes, Volkswagen und Nissan
In Europa und den USA sind in der E-, C- und S-Klasse von Mercedes-Benz die Off-Street-Parking-Services von Inrix integriert. Die Dienste umfassen dynamische Echtzeitinformationen über öffentliche Parkplätze, die Lage von Parkhäusern, Stellplatzanzahl, aktuelle Belegung und Gebühreninfos. Wie der Personennahverkehr künftig aussehen könnte, demonstriert der Future Bus von Mercedes-Benz. Dank GPS-, Kamera- und Radardaten fährt er teilautomatisiert.
Die Omnibus-Studie kommuniziert mit Ampeln, erkennt Fußgänger, Radfahrer und Hindernisse und bremst selbstständig. Volkswagen und LG entwickeln eine Cross-Over-Plattform für vernetzte Autos, die Connected-Car- und Smart-Home-Funktionen zusammenfasst, damit Fahrer intelligente Geräte wie Hausbeleuchtung oder Sicherheitssysteme von unterwegs steuern können.
Nissan beschäftigt sich mit der Frage, wie autonome Fahrzeuge ihr Handeln ankündigen können. Mit Hilfe von Leuchten und Anzeigen vermittelt das IDS Concept Car Fußgängern und Fahrzeugen, dass sie wahrgenommen werden. Ein LED-Band an der Seite des Autos leuchtet rot, wenn sich Fußgänger oder Radfahrer nähern. Ein Display vermittelt Passanten Botschaften.
Car2Car: Mehr Sicherheit und Effizienz durch Platooning
Bei der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation (Car2Car) treten die Autos direkt über drahtlose Ad-hoc-Netzwerke in Kontakt. Sobald etwa der Konzept-Lkw VisionX von Bosch die Autobahn erreicht, gliedert sich der Lkw in den nächsten Platoon ein, verbindet sich per Funk mit den anderen Lastzügen und kann dann autonom fahren. Neben koordiniertem Bremsen, Gasgeben und Lenken ermöglicht das Windschattenfahren Kraftstoffersparnisse bis zu zehn Prozent.
Daimler Trucks will ab 2017 in allen Daimler-Lkws standardisierte Connectivity Hardware verbauen. Das Modul fungiert als Router, der Daten von den Fahrzeugsensoren und -kameras empfängt. Per Bluetooth, WLAN, 4G oder GPS soll das Bauteil mit der Infrastruktur, Fahrzeugen, Spediteuren und Werkstätten kommunizieren. Jaguar Land Rover arbeitet an autonom fahrenden Geländewagen, die sich drahtlos zu Off-Road-Kolonnen zusammenschließen. Ultraschall-, Radar- und LiDAR-Sensoren mit 360-Grad-Kameras erkennen die Oberflächenbeschaffenheit des Untergrunds. Per DSRC vernetzte Range Rover Sport teilen sich gegenseitig Position, Radschlupf und Achsverschränkung mit. So erfahren die anderen Fahrer zum Beispiel sofort, wenn ein Fahrzeug an einem Felsblock ins Rutschen kommt.
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