Definition Was ist ein Logfile?
Bei einem Logfile, auch als Logdatei oder Protokolldatei bezeichnet, handelt es sich um eine Datei, in der Computerprozesse verschiedene Ereignisse protokollieren. Logfiles sind wichtige Informationsquellen, um die Vorgänge auf einem System nachvollziehbar zu machen. Sie lassen sich beispielsweise für die Problemanalyse oder die Rekonstruktion von verloren gegangenen Daten verwenden
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Das Logfile, oft auch als Logdatei oder Protokolldatei bezeichnet, ist eine Datei, in der Ereignisse auf Computersystemen oder in Netzwerken protokolliert werden. Sie stellen ein nützliches Hilfsmittel dar, um die vielen verschiedenen Vorgänge nachvollziehbar zu dokumentieren oder zu archivieren. Logfiles lassen sich beispielsweise als Informationsquelle für die Fehleranalyse beim Absturz eines Systems oder für die Untersuchung des Userverhaltens einsetzen. Oft ist es mithilfe von Logfiles auch möglich, verloren gegangene Daten zu rekonstruieren. Logfiles werden automatisch angelegt, gefüllt und kontinuierlich auf dem System gespeichert. Häufig werden Logfiles im Webumfeld verwendet, um die Zugriffe auf Webseiten zu untersuchen und Informationen über die Besucher von Internetseiten zu erhalten.
Weitere typische Anwendungsbereiche für Logfiles sind die Transaktionsprotokollierung bei Datenbanken, Ereignisprotokolle von Betriebssystemen oder die Protokollierung von Netzwerkevents auf einem Netzwerkrechner. Die Auswertung von Logdateien nennt sich Logdateianalyse.
In welchen Bereichen werden Logfiles erzeugt?
Viele verschiedene Prozesse der gängigen Betriebssysteme wie Windows, MacOS oder Linux erzeugen unbemerkt vom Anwender kontinuierlich Logfiles auf dem Rechner. Beispiele hierfür sind das Systemlogbuch von Linux oder die Ereignisanzeige von Windows. In diesen Logdateien werden unter anderem Useranmeldungen, Prozessereignisse oder Fehlermeldungen von Soft- und Hardware festgehalten.
Weitere Programme, die Logfiles erzeugen, sind E-Mail-Server, Firewalls, Virenscanner oder Installationsroutinen. Auch Webserver oder FTP-Server speichern kontinuierlich Logdateien, in denen Informationen zu den Usern und Datenzugriffen protokolliert sind.
Zweck und Verwendung der Logfiles
Ein Logfile kann unterschiedliche Zwecke erfüllen. Für gewöhnlich kommen Logdateien für folgende Aktionen zum Einsatz:
- Problemanalyse von Computersystemen (Untersuchung eines Computerabsturzes)
- Problemanalyse in Netzwerken
- Nachvollziehbarkeit von Datentransaktionen
- Rekonstruktion verlorener Daten
- Untersuchung von Datenzugriffen
- Untersuchung des Userverhaltens
- Protokollierung sicherheitsrelevanter Ereignisse
- Erfüllung von Compliancevorgaben
Im Webumfeld greift die Suchmaschinenoptimierung (SEO – Search Engine Optimization) oft auf Logfiles zurück. Die gespeicherten Daten liefern Anhaltspunkte über die Herkunft von Besuchern und die aufgerufenen Seiten eines Internetauftritts. Diese Informationen lassen sich einsetzen, um die Website hinsichtlich Userfreundlichkeit und Informationsgehalt zu optimieren. Weitere Informationen, die sich aus den Logfiles eines Webservers gewinnen lassen, sind Performancedaten der Website, Erreichbarkeitsinformationen und Fehlerdaten.
Aufbau, Inhalt und Informationselemente eines Logfiles
In der Regel sind Logfiles zeilenorientiert aufgebaut. Jedes Ereignis füllt eine Zeile der Protokolldatei und beginnt oder endet mit Zeit und Datum (Zeitstempel) des Eintrags. Da Logdateien kontinuierlich fortgeschrieben werden, sind die Einträge meist chronologisch geordnet. Der neueste Eintrag befindet sich an oberster Stelle der älteste Eintrag an letzter Stelle. Um die Größe von Logdateien nicht beliebig anwachsen zu lassen, begrenzen viele aufzeichnende Prozesse die maximale Anzahl an Einträgen. Ist die Maximalgröße erreicht, werden die ältesten Einträge überschrieben. Eine weitere wichtige Information, die sich häufig in jeder Zeile einer Protokolldatei findet, ist eine Einstufung der Wichtigkeit des aufgezeichneten Ereignisses. Mithilfe dieser Unterteilung lassen sich Logfiles besser nach relevanten Informationen durchsuchen. Übliche Kategorien für die Wichtigkeit von Ereignissen sind:
- Debug oder Trace: Informationen zum Programmablauf
- Information: Informationen über normale Transaktionen eines Prozesses
- Warnung: Wichtige Informationen über Transaktionen, die zu Fehlern oder sicherheitsrelevanten Ereignissen führen können
- Fehler: aufgetretene Anwendungs- oder Prozessfehler
- kritischer oder fataler Fehler: aufgetretener Fehler, der zum Absturz oder zur Beendigung eines Prozesses führt
Neben Zeitstempel und Einstufung der Wichtigkeit von Ereignissen sind folgende Informationen häufig in Logdateien zu finden:
- Bezeichnung des aufgetretenen Ereignisses mit eventuellen Zusatzinformationen
- Zustand des Systems beim Ereignis
- ausgeführter Befehl
- betroffener User des Ereignisses
- IP-Adressen von Usern oder verbundenen Prozessen
- betroffene Dateien und Dateipfade
- verwendete Übertragungsprotokolle
- aufgerufene URLs
- durchgeführte Datenbanktransaktion
- übertragene Datenmenge
- verwendetes Betriebssystem oder Browserversionen der User
- aktuelle Bildschirmauflösung
Die verschiedenen Formate von Logdateien
In vielen Fällen handelt es sich bei Logdateien um einfache Textdateien, die Zeichenkodierungen wie ASCII verwenden. Diese Logfiles lassen sich mit beliebigen Textverarbeitungsprogrammen aufrufen, lesen und bearbeiten. Es existieren aber auch standardisierte Logfile-Formate wie CLF (Common Log Format), ELF (Extended Log Format) oder NCSA, die prinzipiell auch auf Textdaten basieren. In den verschiedenen Formaten sind die Anordnung und die einzelnen Informationselemente der Logfile-Ereignisse definiert. Diese Standardisierung erlaubt eine effizientere Auswertung von Logfiles mit speziellen Analysetools. Vor allem im Umfeld der Webserver kommen häufig standardisierte Formate zur Protokollierung und Analyse des Webverkehrs zum Einsatz.
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