Definition Was ist Data Quality?

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber / Nico Litzel

Die Data Quality bestimmt, wie gut sich Datenbestände für vorgesehene Aufgaben eignen. Das können beispielsweise Anwendungen aus dem Business-Intelligence-Umfeld sein. Es existieren zahlreiche Kriterien, anhand derer sich die Data Quality bewerten lässt.

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Data Quality, im Deutschen Datenqualität, gibt Auskunft darüber, wie gut sich vorhandene Daten für bestimmte Anwendungen oder Aufgaben eignen. Anhand von Kriterien lässt sich die Data Quality eines Datenbestands bestimmen. Neben der Korrektheit und Verlässlichkeit der Daten spielen zahlreiche weitere Kriterien wie die Relevanz und Verfügbarkeit eine wichtige Rolle für die Datenqualität. Für ein Unternehmen kann die Data Quality entscheidend für den geschäftlichen Erfolg sein. Nur wenn die Datenqualität gegeben ist, lassen sich operative Prozess zuverlässig steuern, relevante Berichte erstellen oder Business-Analytics- und Business-Intelligence-Anwendungen effizient ausführen.

Durch eine mangelnde Datenqualität oder fehlerhafte Datenbestände können einem Unternehmen unter Umständen erhebliche Kosten entstehen. Beispielsweise verursachen Adressdubletten einen erhöhten finanziellen und zeitlichen Aufwand beim Versand von Mailings. Schon bei der Erhebung der Daten kann sich die Datenqualität aufgrund verschiedener Datenquellen stark unterscheiden. Aber auch die Speicherung, Verwaltung und das Bereitstellen von Datensätzen hat Einfluss auf die Data Quality.

Im Unternehmensbereich werden zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die die Qualität und Zuverlässigkeit der Daten sichern. Je höher die Data Quality, desto besser lassen sich beispielsweise Marketingaktionen an die Erwartungshaltung potenzieller Kunden anpassen, kritische Unternehmensentscheidungen treffen oder maßgeschneiderte Dienstleistungen erbringen.

Die wichtigsten Kriterien zur Bewertung der Data Quality

Es existieren zahlreiche Kriterien, mit deren Hilfe sich die Qualität von Datenbeständen bewerten lassen. Sie geben Auskunft darüber, wie gut sich Daten für definierte Anwendungen und Aufgaben eignen. Diese Bewertungskriterien sind unter anderem:

  • Die Exaktheit der Daten,
  • die Vollständigkeit der Daten,
  • die Relevanz der Daten für bestimmte Aufgaben und Anwendungen,
  • die Aktualität der Daten,
  • die Zuverlässigkeit der Daten,
  • die Konsistenz der Daten über die verschiedenen Systeme und Quellen hinweg sowie
  • die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit der Daten.

Maßnahmen zur Erreichung einer hohen Datenqualität

Um eine hohe Data Quality sicherzustellen, ist es erforderlich, verschiedene Maßnahmen durchzuführen. Diese Maßnahmen umfassen initiale, einmalig durchzuführende Aufgaben aber auch kontinuierliche Tätigkeiten und Prozeduren. Ist ein hoher Level an Datenqualität erreicht, gilt es diesen zu bewahren und die Datenbestände regelmäßig zu analysieren und zu bereinigen. Die Bereinigung der Daten umfasst zum Beispiel das Löschen von Dubletten, die Aktualisierung der Daten oder die Standardisierung der vorhandenen Datenbestände. Insgesamt sind die Maßnahmen in drei grundlegende Schritte unterteilbar. Diese drei Schritte sind:

  • Die Analyse der Daten (Data Profiling),
  • die Bereinigung der Daten (Data Cleaning) und
  • das Monitoring der Daten (Data Monitoring).

Die Datenanalyse erkennt Fehler und Widersprüche in den Beständen. Dazu zählen Inkonsistenzen der Daten und fehlerhafte Daten. Aufgrund der aus der Datenanalyse gewonnenen Erkenntnisse, werden die weiteren Maßnahmen festgelegt, die die Qualität des Datenbestandes verbessern.

Der Prozess der Datenbereinigung behebt die bei der Fehleranalyse erkannten Probleme. Es kommen für die verschiedenen Fehlerarten unterschiedliche Verfahren und Algorithmen zur Bereinigung zum Einsatz. Durch einen hohen Automatisierungsgrad ist der manuelle Aufwand für das Data Cleaning minimierbar. Während der Datenbereinigung werden Dubletten beseitigt, Datentypen korrigiert oder lückenhafte Datensätze vervollständigt.

Das Data Monitoring schließlich prüft in regelmäßigen Abständen die Qualität der vorliegenden Daten. Ergibt sich eine Änderung der Data Quality, informiert das Monitoring und ermöglicht das Einleiten erneuter Analyse- oder Bereinigungsmaßnahmen. Nur wenn die Data Quality kontinuierlich überwacht und die Ergebnisse mitgeteilt werden, lässt sich die Qualität der Datenbestände über größere Zeiträume bewahren. Fehlt das Monitoring, sinkt der erreichte Qualitätslevel über die Zeit kontinuierlich ab. Über Trendreports und Alarmierungen des Data Monitorings wird die Veränderung der Qualitätsniveaus nachverfolgbar.

Die Datenalterung und ihre Auswirkungen auf die Data Quality

Die für bestimmte Zwecke erhobenen Daten unterliegen einer Datenalterung. Werden Daten über einen längeren Zeitraum nicht aktualisiert, verschlechtert sich ihre Data Quality aufgrund der Datenalterung kontinuierlich. Beispielsweise können sich Adressen von Kunden oder Lieferanten, Produkteigenschaften und Produktnamen, Preise von Dienstleistungen und Produkten oder Rechtsformen von Unternehmen ändern. Je mehr Zeit verstreicht, desto wahrscheinlicher ist es, dass der vorliegende Datenbestand von solchen Änderungen betroffen ist. Es entsteht ohne Gegenmaßnahmen alleine durch die Alterung eine schleichende Verschlechterung der Datenqualität. Das Data Monitoring stellt eine entscheidende Maßnahme zur Erhaltung oder Wiederherstellung der von der Datenalterung beeinflussten Data Quality dar.

Unterstützende Software für die Sicherstellung der Data Quality

Um den manuellen Aufwand im Unternehmen für die Sicherstellung einer hohen Data Quality zu minimieren, existieren am Markt zahlreiche Anwendungen. Sie automatisieren Datenanalyse-, Datenbereinigungs- und Datenüberwachungsvorgänge mithilfe intelligenter, zum Teil selbstlernender Algorithmen. Die riesigen Datenbestände im Big-Data-Umfeld sind nur mit solch unterstützender Software auf einem hohen Qualitätslevel zu halten.

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