Sensor Vier Sensorik-Neuheiten für den AMA Innovationspreis nominiert
Innovative Miniatur-Gassensoren und ein Thermometer mit automatischer Kalibrierfunktion – der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik hat die Nominierten für den AMA Innovationspreis vorgestellt.
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Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik hat vier Bewerbungen für den AMA Innovationspreis nominiert. Insgesamt haben sich 35 Forscher- und Entwicklerteams aus dem In- und Ausland beworben. Wichtige Kriterien für die Innovationen sind deren Innovationshöhe, die Originalität und die Marktrelevanz.
Und das sind die Nominierten für den AMA Innovationspreis:
Promass Q mit Multi-Frequenz-Technologie (MFT) von Endress+Hauser erweitert das Anwendungsspektrum von Coriolis Durchflussmessgeräten auf Strömungen mit Gaseinschlüssen. Die MFT bestimmt Massenstrom und Dichte bei zwei verschiedenen Schwingungsfrequenzen der Messröhren und kompensiert die Beeinflussung der Messergebnisse durch die Blasenströmung. Dabei werden Dichte und Massenstrom mit hoher Genauigkeit bestimmt, wie sie laut Hersteller kein anderes Messverfahren erzielt. Mit dem Promass Q lassen sich schwierige Messaufgaben z. B. in der Lebensmittelindustrie oder der Öl- und Gasindustrie lösen.
Mit dem Siloxan-resistenten SGP Multipixel-Gassensor bringt Sensirion mehrere Schlüsselinnovationen auf den Markt. Die Kerntechnologie des SGP – MOX-Sens – macht den Sensor extrem widerstandsfähig gegenüber Kontamination durch Siloxane und ermöglicht so eine hohe Langzeitstabilität und Genauigkeit. Dank CMO-Sens bietet der SGP ein komplettes Gassensorpaket mit vier Sensorelementen, kalibrierten Signalen und I2C Schnittstelle integriert in ein 2.45x2.45x0.9 mm3 Gehäuse. Die Kombination aus Integration und Langzeitstabilität erschließt neue Anwendungen für Mobiltelefone oder IoT-Geräte.
Das Itherm Trustsens TM37x von Endress+Hauser ist ein Thermometer mit automatischer Kalibrierfunktion. In seinen Messeinsatz ist zusätzlich zum Widerstandssensor ein ferroelektrisches Referenzelement mit bekannter Curie-Temperatur als Temperaturnormal integriert. Wird durch die Prozesstemperatur eine Phasenumwandlung ausgelöst, wird die Messabweichung des digitalen Temperaturwerts zur Curie-Temperatur bestimmt und das Thermometer kalibriert. Die automatische, rückwirkungsfreie Kalibrierung erfolgt ohne Ausbau des Thermometers direkt im Prozess. Aufwand und Kosten für Kalibrierungen werden so deutlich reduziert.
Der Bosch BME680 von Bosch Sensortec ist der erste miniaturisierte, chemische Gassensor, der beispielsweise in Smartphones eingebaut werden könnte. Im Bereich CE & IoT Anwendungen wurde damit eine neue Messgröße erschlossen. Ausgangslage der Innovation waren hohe Anforderungen im CE- und IoT-Markt gegenüber dem technischen Stand, insbesondere hinsichtlich Systemintelligenz, Baugröße, Leistungsaufnahme, Zuverlässigkeit sowie Industrialisierung und Skalierbarkeit der Fertigungsvolumen. Bislang waren dies wesentliche Hindernisse für die Etablierung der chemischen Messgröße Gas im industriellen Maßstab und für die Massenproduktion.
Sonderpreise für Dünnschichtfolien und sichere Bahnübergänge
In der Sonderkategorie „Junge Unternehmen“ konnten sich Unternehmen bewerben, die nicht länger als fünf Jahre am Markt sind, weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz unter zehn Millionen Euro erwirtschaften. Die Gewinner des Sonderpreises erhalten einen kostenfreien Messestand auf der Sensor+Test 2018. In diesem Jahr überzeugten gleich drei Entwicklerteams dieser Kategorie die Jury.
Einen Sonderpreis erhält das Entwicklerteam um Dr. Matthäus Langosch der Celago Sensors GmbH aus Saarbrücken und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, für die Entwicklung des „Dünnschicht-Folien-DMS“. Dieser ermöglicht es Herstellern, flexible, hochempfindliche und applikationsspezifische DMS-Formen für sensitive, energiesparende und robuste Sensorsysteme einzusetzen. Die neue Materialbasis aus metallhaltigen Kohlenstoff-Dünnschichten bilden den Kern der Innovation.
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Markteinblick
7 spannende Start-ups aus dem Sensorik-Bereich
Das Entwicklerteam um Houssam El Moutaouakil von Senvisys aus Saarbrücken gewinnt in der Sonderkategorie für eine „Effiziente Sicherung von Bahnübergängen durch Vibrationsanalyse“. Unterstützt durch künstliche Intelligenz ermöglicht die Vibrations-Sensorik eine effiziente und kabellose Bahnübergangssicherung, wobei die Kosten um 50 Prozent im Vergleich zu den herkömmlichen Lösungen reduziert werden können. Zudem ist das eingebaute lernende System in der Lage, eine Prädiktives Monitoring anzubieten, um den Bahnverkehr ausfallsicherer zu machen.
Das Team um Theresa Ebeling der Hygnova GmbH aus Berlin erhält ebenfalls einen kostenfreien Messestand in der Sonderkategorie für die Entwicklung der „Hygnova Advance“. Sie hilft medizinischen Institutionen, Krankenhausinfektionen durch die Erhöhung der Händedesinfektionsrate zu reduzieren. Die wichtigste Einzelmaßnahme zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen ist die Erhöhung der Händedesinfektionsrate. Eine Erhöhung der Händedesinfektionen um 18 Prozent reduziert Fälle mit multiresistenten MRSA laut Forschern um bis zu 57 Prozent. Mangelnde Möglichkeiten der Intervention ergeben sich aus fehlender Transparenz von Hygiene und hohen Kosten in der Observation von Händedesinfektionen. Hygnova Advance generiert eine solide Datenbasis für Entscheider und erhöht die Desinfektionen um 15 bis 20 Prozent.
Die Gewinner des AMA Innovationspreises 2018 werden am 26. Juni 2018 auf der Eröffnungsveranstaltung der Fachmesse Sensor+Test 2018 in Nürnberg bekannt gegeben. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von 10.000 Euro, das von der Jury auch geteilt vergeben werden kann.
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Elektrotechnik.
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