Die regionale Cloud ist nicht erst seit der Urteilsverkündung gegen Microsoft ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Ist sie überhaupt umsetzbar?
Krist: Prinzipiell sind regionale Clouds eine gute Idee. Große IT-Konzerne in Deutschland arbeiten schon länger an sicheren Modellen für Transfer und Auslagerung von Daten. Das Problem ist aber, dass vor allem überregional tätige Unternehmen auf globale Prozesse angewiesen sind und Daten zwangsläufig über Landesgrenzen hinweg verfügbar sein müssen. Abgesehen davon reicht selbst für die Verwaltung der Daten, die täglich innerhalb Deutschlands verschickt und über Cloud-Modelle gespeichert werden, die regionale Infrastruktur kaum aus. Die Masse ist einfach zu groß. Deutsche IT-Unternehmen sind demnach dazu gezwungen, auch auf Netze ausländischer Firmen zurückzugreifen.
Welche Lösungsvorschläge gibt es langfristig?
Krist: Um Unternehmen zu schützen und grenzübergreifend Datenschutzverletzungen zu verhindern, ist eine Reform der Datenschutzgesetze unumgänglich und zwar nicht nur in Deutschland. Hier ist eindeutig der Gesetzgeber in der Pflicht. Genauso ist der Schluss eines internationalen No-Spy-Abkommens schon lange überfällig. Nur so lässt sich verhindern, dass Institutionen wie die NSA weiterhin geltendes Recht unterwandern.
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Was sollten deutsche Firmen beachten, die derzeit über den Einsatz einer Cloud-Lösung nachdenken?
Alexander Krist, Experte für CloudComputing und Verantwortlicher für Netzwerk- und Sicherheitslösungen bei Circular Informationssysteme. (Bild: Matthias Waschke)
Krist: Unternehmen sollten, wenn möglich, auf Cloud-Anbieter zurückgreifen, die nicht in Beziehung zu US-Konzernen stehen und Cloud-Dienste nur über deutsche, maximal europäische, Server und Verbindungen hosten. Wie schon erwähnt ist das allerdings sehr schwierig, da beinahe alle Provider in irgendeiner Weise mit amerikanischen Anbietern kooperieren. Empfindliche Daten sollten aber grundsätzlich niemals auf externen Servern gespeichert werden. Cloud-Dienste bieten sich eher für unkritische Daten an, beispielsweise um Spitzenlasten abzufangen. Zudem sollten Daten im besten Fall auch noch im Vorfeld verschlüsselt werden, damit die Kontrolle nicht allein dem Cloud-Anbieter zufällt.
Alexander Krist ist Experte für Cloud Computing und Verantwortlicher für Netzwerk- und Sicherheitslösungen bei der Circular Informationssysteme GmbH.
* Ann Holz ist Redakteurin bei "dieleutefürkommunikation"
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Stand vom 30.10.2020
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