Nachbericht Unit4 Connect 2018 Unit4 führt Unternehmen und Behörden in die Cloud
Branchenlösungen für Dienstleister, Bildungsträger und die Verwaltung sind die Spezialität von Unit4. Ein intelligenter Chatbot erledigt Routinearbeiten und soll künftig Managern die Bilanz erklären.
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„Anwender können sich künftig mehr um wertschöpfende und kreative Aufgaben kümmern, weil die Software ihnen Routinetätigkeiten abnimmt.“ Dieses Ziel formuliert der Unternehmenssoftwareanbieter Unit4 auf seinem Anwenderkongress Connect 2018 im Amsterdam. „Unsere Lösungen entlasten die Anwender bei zeitraubenden Tätigkeiten in der Administration und liefern ihnen Informationen für faktenbasierte Entscheidungen“, berichtet Stephan Sieber, der seit 2016 bei Unit4 als CEO agiert. „Intelligente Software wird künftig Abläufe automatisieren, Probleme erkennen und dafür Lösungen vorschlagen.“
Unit4 ist ein international aktiver Standardsoftwerker, der ERP-Lösungen sowie Anwendungen für Corporate Performance Management im Portfolio hat. Die Kunden kommen aus der Dienstleistungsbranche, dem öffentlichen Sektor oder sie sind Non-Profit-Organisationen, Bildungsträger oder Immobilien und Finanzdienstleister. Auf diese Branchen zielen die betriebswirtschaftlichen Lösungen (ERP) Unit4 Business World, die Finanzlösung Unit4 Financials sowie die Corporate Performance Management Lösung (CPM) Unit4 Prevero.
Everything as a Service als Business-Konzept
Als dominierenden Businesstrend betrachtet Sieber die Verschiebung in Richtung Everything as a Service. Hierbei verkauften Unternehmen künftig keine Produkte mehr, sondern Lösungen für ein bestimmtes Problem. Die Bezahlung finde nicht auf der Basis des Materialwerts oder der Arbeitsstunden statt, sondern idealerweise als Anteil an dem erzielten Nutzen. „Wir als Software-Hersteller sind ebenso wie unsere Kunden mitten in der Transformation zum Service-Modell“, erläutert Sieber und verweist darauf, dass öffentliche Verwaltungen anfangen, administrative Aufwände zu reduzieren, während Universitäten versuchen, die Zahl der Studienabbrecher zu senken und den Lernerfolg zu steigern.
Bei der Software ergibt sich durch das Service-Paradigma eine Verschiebung weg von den bisherigen Suites und hin zu Best-of-Breed-Modulen, die idealerweise in der Cloud laufen. Unit 4 favorisiert die Cloud, lässt aber den Kunden die Wahl, wie schnell und in welchem Umfang sie ihre IT-Anwendungen dorthin migrieren. Im Geschäftsjahr 2017 ist laut Sieber die Zahl der Cloud-Kunden um 47 Prozent gewachsen. Zwei von drei Neukunden starten mit Software as a Service. Die Zahl derartiger Verträge habe 2017 um 38 Prozent zugelegt.
Performance Management auf Basis von Microsoft Azure
Im Bereich Business Intelligence sowie Planung und Controlling hat Unit4 2016 den Anbieter Prevero übernommen. Dessen Technologie ist die Basis für die Corporate Performance Management Lösung Unit4 Prevero, die auf der Microsoft-Azure-Plattform läuft. Vier branchenspezifische Anwendungen sind in diesem Jahr hinzugekommen: Hochschulen bekommen Kennzahlen zu Dozenten, Zulassungen und Studienverläufen sowie ein rollenbasiertes Dashboard mit Echtzeit-Metriken und Drill-down-Funktion, das Trends in Daten erkennt.
Auf Professional-Services-Unternehmen zielt ein Project-Lifecycle-Management mit Dashboard-Übersichten, Teamwork-Funktionen sowie Analysen zur Abstimmung von Strategie, Geschäftsverlauf und Budget. Gemeinnützige Organisationen sollen anhand der Analyse von Zuwendungen besser verstehen, wie und wofür sie Spenden einsetzen. Mit der Branchenlösung Performance Management für Öffentliche Verwaltungen schließlich soll sich über die Analyse finanzieller und personeller Ressourcen feststellen lassen, an welcher Stelle Geld eingespart werden kann.
Ebenfalls vorgestellt wurde das Extension Kit für die „Unit4 People Platform“. Es handelt sich dabei um Cloud-Services, mit deren Hilfe Kunden und Partner ihre Lösungen um branchenspezifische Funktionen ergänzen können. Die People Platform bildet die Grundlage für die Entwicklung intelligenter Unternehmensanwendungen und sorgt dafür, dass Unit4-Applikationen auf Basis der mittels Machine Learning ausgewerteten Daten selbststeuernd werden. Über das Extension Kit können Entwickler auf sämtliche Unit4-Technologien zugreifen und diese in Anwendungen integrieren.
Digitale Assistentin erklärt Managern die Bilanzzahlen
Den ersten Geburtstag feiert die digitale Assistentin Wanda, ein Cloud-Service, der Anwendern Zugang zu Daten aus dem hauseigenen ERP-System Business World verschafft. Wanda basiert auf Microsoft Azure und nutzt Technologien für die Analyse und maschinelles Lernen. Seit dem vergangenen Jahr verfügbar sind Assistenten für Urlaubsanträge, Anfragen zur Lohnabrechnung, Bestellanforderungen, Reiseanträge, sowie ein sogenannter Approval Assistent, der Führungskräfte dabei unterstützt, Genehmigungen fristgerecht zu erledigen.
Neu hinzugekommen ist ein Assistent für das Bestätigen eines erhaltenen Produkts oder einer Dienstleistung sowie die Möglichkeit dass Mitarbeiter über Wanda strukturiert Informationen in IT-Systeme eingeben, wenn dafür die klassischen Formulare fehlen. Über den Customer and Supplier Bot sollen Kunden und Lieferanten eines Unternehmens aus dessen ERP-System beispielsweise den Status einer Bestellung erfragen oder sich die Kopie einer Rechnung zuschicken lassen.
Als anspruchsvollste Erweiterung ist geplant, dass sich Anwender sich von Wanda und der CPM-Lösung künftig die Gewinn- und Verlustrechnung im Detail erklären lassen. „Ich gehe davon aus, dass die Entscheider in Board Meetings künftig mit dem IT-System kommunizieren“, erläutert Matthias Thurner, CTO der Unit4-Tochter Prevero. „Hat der Chief Financial Officer bei einer Frage nicht die passenden Daten parat, wird Wanda sie ihm besorgen.“
Alexa und Cortana lassen Anwender mit Daten reden
Bislang erfolgen die meisten Eingaben per Tastatur. In Prototypen hat Unit4 die Assistentin mit Amazon Alexa und Microsoft Cortana gekoppelt, sodass die Anwender künftig mit ihrem IT-System reden können. Wanda kann allerdings nur Fragen zu Themen beantworten, für die sie die Terminologie gelernt hat und weiß, wo die Antworten zu finden sind. Cortana ist bei Business-Themen im Vorteil, wie Thomas Staven berichtet, Global Head Center of Excellence ERP and Product Strategist bei Unit4: „Alexa wurde als Consumer-Produkt entwickelt und hat im Grundzustand kaum Business-Wissen. Die Entwickler von Cortana hingegen kommen aus dem Umfeld von Unternehmensanwendungen.“
Bei den Sprachen ist bislang ausschließlich Englisch verfügbar, bald kommt Spanisch hinzu. Weitere Sprachen wie beispielsweise Deutsch wird es erst dann geben, wenn Microsoft sie in Azure verfügbar macht.
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Unit4 Connect
Unit4 hat Dienstleister, Bildungsanbieter und SAP-Anwender im Blick
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