Nachbericht Tableau Conference Tableau integriert generative KI und Data Cloud
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Auf der Jahreskonferenz „Tableau Conference“ hat Tableau, ein Tochterunternehmen von Salesforce, die generative KI „Tableau GPT“ und mit „Tableau Pulse“ sowie „VizQL Data Services“ weitere Tools und Dienste vorgestellt.

Tableau GPT basiert auf Salesforces Einstein GPT und soll mithilfe eines Large Language Models (LLM) Nutzern zu rascheren Erkenntnissen und besser informierten Entscheidungen verhelfen. Ein Verkaufsleiter könnte beispielsweise Tableau GPT fragen, was mit einer bestimmten Kenngröße los ist, die nicht den Erwartungen entspricht. Der Chatbot würde dann die entsprechenden Daten analysieren und sie in einer visuell leicht erfassbaren Weise präsentieren, etwa als Geo- oder Verlaufsdiagramm. Auf dieser Basis könnte der Verkaufsleiter dann Maßnahmen ergreifen.
In einer Umfrage gaben 41 Prozent der leitenden Manager an, dass sie ihre Daten nicht verstehen, weil sie zu komplex oder nur unter großem Aufwand zugänglich seien. Ein Drittel der Befragten gibt an, dass ihnen die Fähigkeit oder Möglichkeit fehle, Erkenntnisse auf der Grundlage von Datenanalysen zu erzielen. Ebenso wie die befragten IT-Manager sehen sie in generativer KI eine Möglichkeit, ihre Daten besser zu nutzen, was eine Voraussetzung für die bessere Entscheidungsfindung wäre.
Weitere Einstein-Funktionen
In der Präsentation blieb nicht unerwähnt, dass Tableau GPT auf zwei wichtige Funktionen in Einstein GPT zurückgreift. „Einstein Discovery: Text Clustering“ nutzt ML-Modelle, um Schlüsselwörter aus großen Textfeldern zu extrahieren. Ziel ist es, versteckte Erkenntnisse schnell aufzudecken und die Entscheidungsfindung zu verbessern.
„Einstein Discovery: Bias Detection for multi-class models“ erweitert die Anwendungsfälle, indem es Verzerrungen nach Variablen aufspürt und so verhindert, dass ein ganzes Modell neu trainiert werden muss. Diese Verzerrungen können auf der Voreingenommenheit und diversen Missverständnissen des Modelltrainers beruhen. Sie können der Mission eines Unternehmens zuwiderlaufen, ja, sogar dessen Image schädigen. Beispiele gäbe es genügend.
Unerwähnt blieb auf der Präsentation, was Tableau gegen KI-Halluzinationen unternehmen möchte. Gegen dieses Phänomen hat Nvidia kürzlich ein Tools namens „Guardrails“ vorgestellt.
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NeMo Guardrails
Nvidia bringt Richtlinien-Toolkit für generative KI
Tableau Pulse
Tableau Pulse ist ein neuer Service, der dazu dienen soll, dass die neuen KI-Funktionen in Tableau zu personalisierten Analyse-Ergebnissen und automatisierten Workflows führen. Der wesentliche Faktor ist dabei die Integration mit Slack – das über seine eigene GPT-Engine verfügt – und E-Mail. So könnte sich beispielsweise ein Verlaufsleiter über die Handy-App laufend darüber informieren lassen, wie sich bestimmte Metriken entwickeln.
Das wäre besonders dann wichtig, wenn sich diese Metriken auf einmal negativ entwickeln. Längere Antwortzeiten, ein verstärktes Aufkommen an Supportanfragen und mehr sollten im Management die Alarmglocken schrillen lassen. Mit Tableau GPT und Pulse lassen sich laut Tableau die Ursachen herausfinden und im Slack-Team geeignete Maßnahmen finden und umsetzen.
VizQL Data Service
Der VizQL Data Service richtet sich an Entwickler. Damit sollen Nutzer Tableau-Funktionalität leicht in einen automatisierten Workflow einbetten können. Der Dienst bildet eine Funktionsebene oberhalb von Datenquellen und Modellen und erlaubt es Entwicklern, zusammensetzbare Datenprodukte mit einer einfachen Programmschnittstelle zu erstellen, um auf diese Weise die Komplexität aus Abfrageerstellung und Datenmodellierung zu entfernen.
Die Data Cloud, die im vergangenen Jahr unter dem Codenamen „Salesforce Genie“ angekündigt wurde, führt alle Kundendaten und -vorgänge, die im Unternehmen verstreut sind, in einem einzigen Kundenprofil zusammen (Customer 360). Sie unterstützt durch Föderation die Bereitstellung solcher Daten in allen anderen Clouds und Apps, indem sie die Originaldaten virtualisiert. Das beugt zudem der Datenexplosion vor. Die Data Cloud hat zwei neue Funktionen erhalten.
„Instant Analytics“ erlaubt es dem Nutzer, alle Daten in der Data Cloud „live“ mit Tableau zu analysieren und zu visualisieren und Millionen von Datensätzen mit einem Klick abzufragen. „Data Spaces“ soll es Nutzern erlauben, Daten und Vorgänge über mehrere Marken, Abteilungen oder Regionen herunterzubrechen, damit für jedes Segment leichter berechnete Abfrageergebnisse abzuleiten sind – in nur einer Data-Cloud-Instanz. Dazu gehören wichtige Metriken wie etwa die Wahrscheinlichkeit eines Kundenverlusts oder der Lebenszeitwert eines Kunden.
Die neuen Funktionen von Tableau sollen bis Sommer 2023 verfügbar sein.
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