Pilotprojekt AgriRegio für Smart Farming Smarte Sensornetzwerke ermöglichen resiliente Landwirtschaft

Von Martin Hensel

Das Forschungsprojekt AgriRegio unter Leitung der Technischen Universität Darmstadt widmet sich der widerstandsfähigen digitalisierten Datenerfassung und -nutzung in landwirtschaftlichen Betrieben sowie dem Schutz sicherheitskritischer Infrastruktur.

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Eine resiliente Landwirtschaft steht im Mittelpunkt des Projekts AgriRegio.
Eine resiliente Landwirtschaft steht im Mittelpunkt des Projekts AgriRegio.
(Bild: David Mark / Pixabay )

In diesem Rahmen erproben sieben Projektpartner smarte Sensoren auf Basis quelloffener Technologien in der Landwirtschaft. Unterstützung gibt es vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das rund 800.000 Euro als Fördersumme beisteuert.

Smart Farming vernetzt Sensoren, Geräte und Systeme eines landwirtschaftlichen Betriebs. Dabei werden Daten selbst erzeugt und von amtlichen Stellen abgerufen. Bodeneigenschaften, Landschaftsstrukturen oder Verkehrswege lassen sich so in die Planung einbeziehen, was ressourcenschonendes und wirtschaftliches Arbeiten begünstigt. Zudem können die Daten im überbetrieblichen Logistik- und Bewirtschaftungsmanagement neue Handlungsoptionen zu Boden-, Pflanzen- und Klimaschutz eröffnen.

Licht und Schatten

Dieser datenlastige Ansatz hat aber laut der TU Darmstadt auch Nachteile. Das gilt insbesondere, falls zur Datenspeicherung nur wenige oder ein einzelner Anbieter genutzt werden. Ausfälle oder Attacken auf die digitalen Lösungen könnten dann im Extremfall zu Produktionsausfällen und Versorgungsengpässen führen.

An dieser Stelle setzt AgriRegio an: Mithilfe standardisierter Open-Source-Technologien werden neue Anwendungen entwickelt, die Daten vor Ort erfassen und verarbeiten. Dabei kommen unter anderem Sensornetze zum Einsatz, die auch überbetrieblich miteinander kommunizieren. Die Datenübertragung erfolgt dabei per Funk und unabhängig vom Internet. Als Speicherort dient ein kostengünstiger Mini-Server namens „HofBox“, der auch Betriebs- und Geodaten sowie Fachinformationen vorhält. Durch die dezentrale Datenspeicherung entsteht eine widerstandsfähige digitale Infrastruktur, die auch bei Internetausfällen funktionstüchtig bleibt. Das Konzept wird in den kommenden zwei Jahren in der Pilotregion Nahe-Donnersberg in Rheinland-Pfalz erprobt.

„Ziel des Projekts AgriRegio ist es zu zeigen, dass sich auf regionaler Ebene ein flächendeckendes und vom Internet unabhängiges Sensornetz mithilfe von aktuellen, standardisierten Technologien des Edge Computings etablieren lässt“, erklärt Projektkoordinator Prof. Christian Reuter.

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