Nachbericht Oracle CloudWorld 2023 Oracle kündigt Database 23c mit neuen generativen KI-Funktionen an
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Auf seiner Kundenkonferenz Oracle CloudWorld 2023 hat der Datenbankhersteller und Applikationsanbieter zahlreiche Neuerungen und Partnerschaften angekündigt. Zudem werden GenAI-Funktionen in zahlreiche Produkte integriert. Java und die Datenbank erfahren substanzielle Updates.

Oracle hat einen Service mit Generativer KI für Unternehmen vorgestellt. Der OCI Generative AI Service soll Unternehmen bei der Automatisierung und Verbesserung von Geschäfts- und Entscheidungsfindungsprozessen sowie des Kundenerlebnisses helfen. Der neue Managed Service setze unter anderem auf Large Language Models (LLMs) von Cohere, um Unternehmen dabei zu helfen, End-to-End-Geschäftsprozesse zu automatisieren, die Entscheidungsfindung zu verbessern und das Kundenerlebnis zu steigern. Dies sind die Funktionen Command, Summarize und Embed. Embed unterstützt über hundert Sprachen.
GenAI-Funktionen finden nun Eingang in den Oracle Digital Assistant, in OCI Language Healthcare NLP, in OCI Language Document Translation Experience, in OCI Speech und in OCI Data Science, also Analytics. Sobald das Angebot und die Cohere-Modelle allgemein verfügbar sind, sollen sie nahtlos mit der KI-Vektorsuche von Oracle Database 23c zusammenarbeiten.
Database 23c
Oracle hat neue semantische Suchfunktionen mit KI-Vektoren für die Oracle Database 23c angekündigt. Die als KI-Vektorsuche (engl. AI Vector Search) bezeichnete Sammlung von Funktionen umfasst einen neuen Vektordatentyp, Vektorindizes und SQL-Operatoren für die Vektorsuche, die es der Oracle-Datenbank ermöglichen, den semantischen Inhalt von Dokumenten, Bildern und anderen unstrukturierten Daten als Vektoren zu speichern und diese zur Ausführung schneller Ähnlichkeitsabfragen zu verwenden.
Diese neuen Funktionen unterstützen auch Retrieval Augmented Generation (RAG), eine neue generative KI-Technik, die LLMs und vertrauliche Geschäftsdaten kombiniert, um Antworten auf Fragen in natürlicher Sprache zu liefern. RAG bietet eine höhere Genauigkeit und vermeidet die Offenlegung privater Daten, indem es diese in die LLM-Trainingsdaten einbezieht.
Oracle ermögliche zudem, dass Anwendungen, die auf Oracle Database und Autonomous Database aufgebaut sind, eine LLM-basierte, natürlichsprachliche Schnittstelle hinzufügen können. Diese bietet eine einfache und intuitive Möglichkeit für Nutzer, schnell die benötigten Daten abzufragen, indem sie einfach natürlichsprachliche Fragen stellen. Darüber hinaus werden Oracle-Datenbank-Tools wie APEX und SQL Developer um generative KI-Funktionen erweitert, damit Entwickler Anwendungen oder SQL-Abfragen in natürlicher Sprache erstellen können, ohne Code schreiben zu müssen.
Oracle Database 23c mit dem Codenamen „App Simple“ konzentriere sich darauf, die Interaktionen von Datenexperten, Entwicklern und Datennutzern mit Daten zu vereinfachen, indem sie ihr beabsichtigtes Ergebnis deklarieren, anstatt es von Hand zu kodieren. Datensysteme erstellen die Lösung unter Nutzung neuer Datenbanktechnologien wie JSON Relational Duality Views und AI Vector Search in Kombination mit neuen natürlichsprachlichen API-Funktionen. Darüber hinaus sollen Entwickler in die Lage versetzt werden, komplette Anwendungen zu erstellen, indem sie diese Technologien mit dem Low-Code-Entwicklungsframework APEX von Oracle kombinieren. Der Ansatz soll massive Produktivitätssteigerungen erlauben.
„Vektorsuche ist im Grunde eine OLTP-Funktion, da sie Skalierbarkeit, Leistung und Zuverlässigkeit erfordert. Anbieter wie Oracle, die eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Bereitstellung von unternehmenskritischem OLTP haben, werden die Gewinner in diesem Markt sein“, sagt Holger Müller, Vice President und Principal Analyst bei Constellation Research. „Oracles DNA, Leistung der Enterprise-Klasse zu liefern, bildet eine Schlüsselfähigkeit für das neue vektorbasierte Angebot und baut auf das Vertrauen auf, das Führungskräfte in die Oracle-Datenbank entwickelt haben.“
Oracle-Datenbankinfrastruktur für KMU
Die Oracle Database Appliance X10 soll kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Geschäftsbereichen, darunter auch Unternehmen mit verteilten Standorten, die Bereitstellung und Verwaltung ihrer Oracle-Datenbanken, Anwendungen und Infrastruktur erleichtern. Die neueste Version dieser Appliance biete eine verbesserte End-to-End-Automatisierung und bis zu 50 Prozent mehr Leistung als die Vorgängergeneration, so Oracle. Damit könnten Kunden Oracle-Datenbank-Workloads mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis und minimalem IT-Know-how bereitstellen.
Oracle Applications
Oracle präsentierte einige Neuerungen für die Fusion Cloud Applications Suite. Höhere Transparenz, vereinfachte Planung und KI-basierte Unterstützung sollen Anwendern ihr Arbeiten erleichtern. Im Mittelpunkt der ERP-, EPM- und SCM-Innovationen stehen das Gesundheitswesen und das Kundenerlebnis (CX).
Oracle ergänzt demnach seine bestehenden Fusion-Lösungen aus den Bereichen ERP, Enterprise Performance Management (EPM) und Supply Chain Management (SCM) um Healthcare-spezifische Funktionen, die es Organisationen im Gesundheitswesen ermöglichen, siloartige Infrastrukturen und Systeme zu konsolidieren und kritische Prozesse zu automatisieren. Gleichzeitig erhalten Leistungserbringer mit den Erweiterungen die nötige Flexibilität, um neue Bereitstellungsmodelle zu unterstützen, die von Telemedizin bis hin zu häuslicher Pflege reichen.
Die neuen Funktionen für das Gesundheitswesen umfassen Innovationen rund um die Aspekte finanzielle Konsolidierung und Berichterstattung, Beschaffung sowie Wiederauffüllungsplanung und Rückrufmanagement. Die Ziele: KI-Einsatz und Automatisierung nutzbar machen, um Planung und Entscheidungsfindung zu optimieren. Hinzu kommt Unterstützung für Anwender beim Bestreben, Kosten zu senken, Risiken zu reduzieren und die Sicherheit medizinischer Produkte und Arzneimittel zu verbessern.
Weitere Neuerungen betreffen das Human Capital Management (HCM) in der Cloud, die Customer Experience (CX) mithilfe von GenAI und Guided Campaigns. Bei letzteren handelt es sich um eine Funktion zur einfachen, geführten Erstellung gezielter, qualitativ hochwertiger Marketing-Kampagnen, mit denen sich vorqualifizierte, zur Konversion bereite Leads erzeugen lassen.
Oracle veröffentlicht Java 21 und erweitert Support
Eine neue Java-Version mit 15 JDK Enhancement Proposals verbessert die Programmiersprache und optimiert die Performance, Stabilität und Sicherheit der Plattform, so der Hersteller. Die Erweiterung des Java Long-Term-Supports in der Oracle Java Support Roadmap soll Kunden in ihrem eigenen Tempo auf die neue Iteration migrieren lassen.
Java 21 (Oracle JDK 21) biete eine Vielzahl an Performance-, Stabilitäts- und Sicherheitsverbesserungen. Dazu gehören Optimierungen an der Plattform, mit denen Entwickler ihre Produktivität verbessern und unternehmensweite Innovationen vorantreiben können.
Das neueste Java Development Kit (JDK) bietet Updates und Verbesserungen mit 15 JDK Enhancement Proposals (JEP). JDK 21 beinhaltet lautet Hersteller Sprachverbesserungen aus dem OpenJDK-Projekt „Amber“ (String Templates, Record Patterns, Pattern Matching for Switch, Unnamed Patterns and Variables sowie Unnamed Classes and Instance Main Methods); Verbesserungen von Project „Panama“ (Foreign Function und Memory API sowie Vector API); Funktionen im Zusammenhang mit Project „Loom“ (Virtual Threads, Scoped Values und Structured Concurrency), Leistungs-Updates (Generational ZGC) sowie Release-Maintenance und Deprecation-Features.
Java biete optimale Performance, Effizienz und Innovation, wenn es in der Cloud auf OCI bereitgestellt wird. OCI sei die erste Hyperscale-Cloud, die Java 21 unterstützt. Durch die Ausführung von Java auf OCI profitieren Kunden von zahlreichen unternehmensweiten Vorteilen, darunter niedrigere Betriebskosten, bessere Performance ohne zusätzliche Kosten und die Möglichkeit, bestehende Java-Anwendungen zu modernisieren oder neue Anwendungen mit den neuesten Funktionen und Fähigkeiten zu erstellen. Oracle Java SE, Oracle GraalVM und das Java SE Subscription Enterprise Performance Pack (s.u.) sind kostenfrei auf OCI verfügbar. Das versetzt Entwickler in die Lage, Anwendungen zu erstellen und bereitzustellen, die schneller, besser und mit optimiertem Preis-Leistungs-Verhältnis laufen.
Oracle Java Universal SE Subscription ist ein Pay-as-you-go-Angebot, das Kunden für ihr gesamtes Java-Portfolio professionellen Support bietet sowie den Anspruch auf GraalVM, das Java SE Subscription Enterprise Performance Pack, Zugriff auf die erweiterten Funktionen des Java Management Service und die Flexibilität, Upgrades im Tempo ihres Unternehmens durchzuführen. Auf diese Weise könnten IT-Unternehmen die Komplexität kontrolliert reduzieren, Kosten eingrenzen und Sicherheitsrisiken mindern.
Partnerschaft mit Microsoft erweitert
Oracle und Microsoft haben die Verfügbarkeit von Oracle Database@Azure angekündigt. Dies ermöglichte Kunden direkten Zugriff auf Oracle Database Services, die auf Oracle Cloud Infrastructure (OCI) ausgeführt und in Microsoft Azure Rechenzentren bereitgestellt werden, verlautete von Seiten Oracles. Unter OCI ist Oracle Exadata Hardware zu verstehen, also richtig große Server.
Kunden profitieren demnach von mehr Optionen zum Verschieben ihrer Oracle-Datenbanken in die Cloud; von maximaler Datenbank-Performance, -Skalierbarkeit und -Verfügbarkeit sowie Feature- und Preisparität (mit On-prem-Betrieb); von der Einfachheit, Sicherheit und geringen Latenz einer einzelnen Betriebsumgebung (eines Rechenzentrums) innerhalb von Azure; von der Möglichkeit, neue native Cloud-Anwendungen mithilfe von OCI- und Azure-Technologien zu erstellen, einschließlich der Best-in-class-KI-Services von Azure, sowie von der Sicherheit einer Architektur, die von zwei der größten Cloud-Anbieter getestet und unterstützt werde. „Unsere erweiterte Partnerschaft mit Oracle wird Microsoft Azure zum einzigen anderen Cloud-Provider machen, der die Datenbankservices von Oracle ausführt“, sagte Satya Nadella, der CEO von Microsoft.
Oracle baut sein Distributed-Cloud-Angebot für Public-, Multi- und Hybrid-Cloud weiter aus, um die vielfältigen Unternehmensanforderungen sowie die weltweit wachsende Nachfrage nach Oracle Cloud Infrastructure (OCI)-Services zu erfüllen. Zu den jüngsten Ergänzungen der OCI Distributed Cloud gehören das oben genannte Oracle Database@Azure sowie MySQL HeatWave Lakehouse auf AWS.
Mit der Ergänzung der Lakehouse-Fähigkeit in MySQL HeatWave sollen AWS-Kunden nun Transaktionsverarbeitung, Echtzeit-Analysen in Data Warehouses und Data Lakes sowie ML in einem einzigen Cloud-Datenbankdienst ausführen können. Sie könnten fünf AWS-Dienste durch einen einzigen ersetzen und so die Komplexität reduzierten sowie das branchenweit beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Analysen erzielen.
Oracle Alloy, eine Cloud-Infrastrukturplattform, sei ab sofort weltweit erhältlich und ermögliche es Service Providern, Integratoren, ISVs und anderen Organisationen, zusätzliche Geschäfts- und Wachstumschancen der Cloud zu nutzen.
Partnerschaft mit Red Hat
Die IBM-Tochter Red Hat und Oracle weiten ihre Zusammenarbeit für die Integration von Red Hat OpenShift in Oracle Cloud Infrastructure (OCI) aus. Die strategische Kooperation bringe Red Hat Enterprise Linux-Support für OCI-Bare-Metal- sowie Oracle VMware Cloud-Workloads und erlaube die Ausführung von Red Hat OpenShift auf zertifizierten, unterstützten Konfigurationen in der Oracle Cloud.
Red Hat OpenShift auf OCI wird für vom Kunden verwaltete Installationen mit zertifizierten Konfigurationen von Red Hat OpenShift Platform Plus, Red Hat OpenShift Kubernetes Engine und Red Hat OpenShift Container Platform unterstützt, die auf virtuellen OCI Compute-Maschinen und Bare-Metal-Instanzen ausgeführt werden.
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