Vorfahrt für die digitale Transformation des Geschäfts Oracle brennt mehr Software in Silizium

Von Kriemhilde Klippstätter |

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Das Oracle-Management empfiehlt auf der „Oracle Open World“ in San Francisco dringend die Umsetzung von Strategien zur Beschleunigung und Vereinfachung des Geschäfts durch dessen Digitalisierung. Eile sei geboten, denn Markt und Wettbewerb erforderten schnelle Reaktionen.

Die diesjährige Oracle World fand vom 25. bis zum 29. Oktober in San Francisco statt. Bei 60.000 Besuchern färbt sich die Innenstadt in Oracle-Rot.
Die diesjährige Oracle World fand vom 25. bis zum 29. Oktober in San Francisco statt. Bei 60.000 Besuchern färbt sich die Innenstadt in Oracle-Rot.
(Bild: Kriemhilde Klippstätter)

Oracle-CEO Mark Hurd beschwor in seiner Pressekonferenz zur „Oracle Open World“ die Unternehmen zum raschen Umsetzen von Marktchancen, denn sicher sei heute niemand: „Von den Fortune 500 des Jahres 2000 sind heute 52 Prozent durch Übernahme, Merger oder Konkurs vom Markt verschwunden.“

Als abschreckendes Beispiel nannte er Blackberry, im Jahr 2000 die Top-Marke für Mobilgeräte, heute machen Smartphones mit Android (Marktanteil knapp 80 Prozent) und Apple (mehr als 16 Prozent) das Geschäft. Stolz präsentierte er eine andere Zahl: „In den vergangenen zwei Jahren haben EMC, Netapp, IBM, HP, Dell und Teradata gemeinsam über 16 Milliarden Dollar Verlust gemacht – wir konnten uns steigern.“

Die Bewertung durch die Autorin:

Das Oracle-Management glaubt sich auf dem richtigen Weg in Richtung Cloud-Computing – und der ungeliebten Konkurrenz um Längen voraus. Ellisons vollmundige Aussage, man treffe bei Ausschreibungen weder auf Angebote von IBM noch SAP, darf allerdings bezweifelt werden. Denn SAP verkündete kürzlich, den Cloud-Umsatz im dritten Quartal auf 600 Millionen Euro verdoppelt zu haben.

Was die eigene Klientel angeht, so war von einem deutschen Anwender zu hören, das neue Cloud-Angebot sei recht und schön, er wünsche sich aber, dass „die von den Wolken runter und in der Realität ankommen mögen.“ Angeblich soll sich in den zwei deutschen Cloud-Rechenzentren, die Oracle angemietet hat, bislang nur ein Anwender als Kunde finden.

Was die heutige IT zu erwarten hat

Die Situation in den Rechenzentren sei heute unhaltbar, poltert Hurd. „75 Prozent der IT-Budgets geht in die Wartung, die Zahl der Systemausfälle und Sicherheitslücken steigt und zudem erfolgt ein demografischer Wandel.“ Denn die Millenium-Kinder (also die Jahrgänge ab dem Jahr 2000) arbeiten anders.

Und schon 2020 wird die Hälfte aller Arbeitnehmer aus dieser Generation stammen: „97 Prozent davon werden als Freiberufler tätig sein“, glaubt Hurd. Deshalb, so der Oracle-CEO, führe kein Weg an Cloud-Computing vorbei. „Cloud ist einfach, höchst zuverlässig, kostengünstig und ermögliche die rasche Einführung von Innovationen.“

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Dabei steht Oracle nach eigenem Bekunden erst am Anfang der Cloud-Phase und stieg ja tatsächlich erst spät in den Markt ein. Jetzt aber sollen die drei Säulen SaaS, PaaS und IaaS Zug um Zug ausgebaut und stabilisiert werden, damit Oracle-Kunden flexibler werden.

„Der Kardinalfehler der Computerindustrie ist das Schaffen der Komplexität“, hat Oracle-Gründer Larry Ellison ausgemacht. Die gilt es nun zu reduzieren, was am besten mit Vereinheitlichung gelinge: „Programm-Suiten gewinnen immer“. Und egal ob privat, hybrid oder Oracle-Cloud, das Ziel müsse sein, immer die gleiche Architektur, Standards und Produkte zu verwenden.

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