Internet der Dinge Neue Hard- und Software für Intels IoT-Plattform
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Intel hat eine zweite Referenzarchitektur der Ende vergangenen Jahres eingeführten IoT-Plattform präsentiert. Diese soll mithilfe neuer Hard- und Software jetzt noch mehr Geräte noch „smarter“ miteinander verbinden und damit Produkteinführungszeiten verkürzen und es vereinfachen, IoT-Lösungen zu skalieren.

Intel will mit damit nach eigener Aussage eines der umfassendsten Lösungsportfolios rund um das Internet der Dinge im Markt etablieren und es Kunden einfacher machen, skalierbare Lösungen vom Endgerät bis zur Cloud zu entwickeln.
Die Plattform umfasst zwei Referenzarchitekturen sowie ein Portfolio an Produkten von Intel und seinem Ökosystem, darunter die neuen Intel-Quark-Prozessoren für das Internet der Dinge sowie Wind Rivers kostenfreies, an die Cloud angebundenes Betriebssystem für Mikrocontroller. Die Lösung zielt auf Business-Chancen ab, die das Internet der Dinge eröffnet.
Wind River Stack
Basis der neuen IoT-Plattform sind Intels-Quark-Prozessoren sowie kostenfreie, einfach zu bedienende und an die Cloud angebundene Betriebssysteme für Mikrocontroller aus dem Helix-Portfolio von Intels Tochter Wind River. Komponenten aus dem analytischen Bereich runden das Angebot ab. Alle Produkte sind laut Intel dafür konzipiert, sichere, smarte und verbundene Lösungen vom Endgerät bis zur Cloud zu entwickeln.
Dazu optimiert Wind River seine Helix-SaaS-Suite für IoT-Architekturen und stellt darüber hinaus mit Wind River Rocket und Wind River Pulsar Linux zwei neue Cloud-Betriebssysteme vor, welche die Entwicklung von IoT-Anwendungen beschleunigen sollen: Rocket ist ein Echtzeit-Betriebssystem, das für den Betrieb von Wearables-Anwendungen und smarte Sensoren konzipiert ist, die auf 32-Bit-MCUs laufen. Pulsar hingen ist ein Linux-Derivat, das sich laut Intel dank eines kleinen Footprints vor allem zum Errichten von Gateways für Basisstationen und industrielle Controller eignet.
Die kostenlos verteilten Betriebssysteme unterstützen neben Intel-Prozessoren auch ARM-CPUs. Angeblich sollen Entwickler mit dem Wind-River-Stack binnen zehn Minuten Anwendungen für die Windriver-Plattformen schreiben oder Cloud-basierte Anwendungen testen, Hardware-Umgebungen simulieren oder diese nach dem Ausrollen überwachen können.
Prozessoren für intelligente Endgeräte
Intels IoT-Erweiterung der Intel-Quark-Prozessor-Familie stützt sich auf verbrauchsarme Prozessoren für intelligente Endgeräte. So zeichnen sich der Intel Quark SE SoC und die Intel-Quark-Mikrocontroller D1000 und D2000 [PDF] durch eine leistungsfähige Datenverarbeitung aus und arbeiten dabei überaus energieeffizient.
Laut Intel sind die neuen Chips für das ideal für das IoT-Umfeld, weil sie in schwierigen Umgebungen größeren Temperaturbereichen standhalten und lebenslange Zuverlässigkeit mitbringen. Der Intel IoT Quark SE SoC bringt außerdem eine integrierte Sensorschnittstelle sowie Mustererkennungstechnologie mit, um Echtzeit-Einblicke in komplexe Sensordaten am äußersten Rand des Internets der Dinge zu erhalten
Internet der Dinge leicht gemacht
Die neue Referenzarchitektur der IoT-Plattform wurde mit dem Ziel entwickelt, dem großen Ökosystem von Intel eine einfache Möglichkeit bereitzustellen, um „intelligente Dinge“ sicher entwickeln und integrieren zu können. So entfaltet sich laut Intel das wahre Potenzial des IoT erst, wenn durch die Analyse der riesigen, durch intelligente, verbundene Geräte generierten Datenmengen neue Erkenntnisse entstehen.
Ein kritischer Bestandteil der neuen IoT-Plattform ist deshalb die Trusted Analytics Platform (TAP) [PDF]. Sie hilft dabei, Daten besser verarbeiten zu können und in End-to-End-IoT-Lösungen zu integrieren. TAP wurde gezielt für Programmierer und Daten-Wissenschaftler entwickelt und ist Intel zufolge die ideale Plattform für verschiedenste Branchen wie Medizin, Einzelhandel oder die Industrie. TAP ist mit dem Referenz-Design der Intel-IoT-Plattform kompatibel und beherrscht Datenmanagement, Protokoll-Abstraktion, Workload-Verteilung und Computing.
Als Blaupause
Intels Plattform soll zudem als Blaupause dienen, um Innovationen deutlich schneller auf den Markt bringen zu können, etwa durch eine reduzierte Komplexität oder dank der Definition, wie sich intelligente Geräte sicher miteinander verbinden und abgesicherte Daten in die Cloud laden können. Intel arbeitet dazu nach eigener Aussage mit vielen Unternehmen unterschiedlicher Branchen zusammen, um aus Proof-of-Concepts über Pilot-Projekte marktreife Lösungen zu schaffen.
So implementierte beispielsweise Levi Strauss gemeinsam mit Intel ein Proof-of-Concept für die IoT-Plattform, um das Warenbestandsmanagements in drei Einzelhandels-Lokalen von Levi's zu optimieren. Das Projekt erlaubt es dem jeweiligen Store, den aktuellen Warenbestand mithilfe von TAP in Echtzeit zu überwachen und bietet durch das akkurate Sammeln von Daten seinen Kunden ein besseres Einkaufserlebnis. Das Unternehmen Honeywell nutzt TAP in der „Connected-Worker“-Lösung, um bessere Entscheidungen in Echtzeit im Bereich Industriesicherheit treffen zu können.
SAP und Intel
Auch SAP will eine Lösung auf Basis der neuen IoT-Plattform vorstellen und künftig eine IoT-End-to-End-Unternehmenslösungen auf Basis der Intel- und der SAP-HANA-Cloud-Platform entwickeln. Nach Aussage von Irfan Khan, CTO Global Customer Operations bei SAP, komme es Anwendern vor allem darauf an, aus den gesammelten Daten ausführbare Informationen zu gewinnen. SAP sammelt SAP dazu beispielsweise Daten über das IoT-Gateway von Intel ein.
Diese fließen dann in die SQL-Anywhere-Datenbank ein, welche sie dann zur Auswertung in die In-Memory-Datenbank HANA übergibt. SAP arbeitet aber nicht nur an Unternehmenslösungen, sondern plant für kommendes Jahr auch Anwendungen für den Einzelhandel.
Baukasten
Mit der neuen Plattform will Intel unübersehbar seine Position im IoT-Markt festigen. Das Unternehmen setzt dazu auf sein umfassendes Baukastensysteme im Zusammenspiel mit seinem breit aufgestellten Ökosystem.
So macht beispielsweise das Wind-River-Portfolio die IoT-Geräteentwicklung einem großen Kreis von Interessenten zugänglich und zeichnet einen möglichen Weg zur Kommerzialisierung vor, vom ersten Experiment über den Prototypen hin zum vollständig vermarktbaren Produkt. Nebenbei steigert Intel damit nicht nur die Cloud-Präsenz seiner Tochter Wind River, sondern erweitert zusätzlich sein Betriebssystem-Portfolio für Mikrocontroller, so Doug Davis, Senior Vice President, IoT Group, Intel Corporation.
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