FZI rät zu Rahmenbedingungen Mehr Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit KI

Autor / Redakteur: Martin Hensel / Nico Litzel |

Das Forschungszentrum Informatik (FZI) fordert einen verantwortungsbewussten Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) in Wirtschaft und Gesellschaft. Nur so würden sich technische und rechtliche Herausforderungen bewältigen lassen.

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FZI-Vorstand Prof. Dr. Andreas Oberweis
FZI-Vorstand Prof. Dr. Andreas Oberweis
(Bild: FZI)

Anlässlich des Digital-Gipfels, der im Juni in Ludwigshafen stattfand, hat das FZI Politiker, Verbandsvertreter, die Wirtschaft und die wissenschaftliche Gemeinschaft zu mehr Verantwortung im Umgang mit KI aufgerufen. Insbesondere in Hinblick auf die zunehmende Integration von KI-Mechaniken in Geräte des alltäglichen Gebrauchs sind laut dem FZI noch viele Fragen offen: So sei zum Beispiel unbeantwortet, ob sich die Anwender auf die Algorithmen verlassen können oder wer die Folgen fehlerhafter Entscheidungen autonom handelnder Maschinen trägt.

Rechtlichen Rahmen abstecken

„Wir brauchen für Technologien mit künstlicher Intelligenz neue Formen der Zertifizierung, denen die Anwender vertrauen können und die gleichzeitig die in den Algorithmen versteckten Geschäftsgeheimnisse der Unternehmen wahren“, fordert FZI-Vorstand Prof. Dr. Andreas Oberweis. Sein Appell gilt vor allem der gemeinsamen Arbeit an Lösungen zur Erhaltung der digitalen Souveränität von Unternehmen und Privatpersonen. Das FZI setzt sich bereits parallel zur technologischen Entwicklung für die Schaffung eines rechtlichen Rahmens für den Einsatz autonomer Systeme ein. Zudem sollten laut den Forschern alle Bürger durch Aus- und Weiterbildung den selbstbestimmten Umgang mit der neuen Technik erlernen.

Folgen abschätzen

Das FZI weist zudem daraufhin, dass auch ITK-Start-ups dringend Unterstützung benötigen, um sich über gesellschaftliche Folgen ihrer Produkte und Dienste im Klaren zu sein. Luisa Kranich, Leiterin der FZI-Außenstelle Berlin, wies zusätzlich darauf hin, dass auch ethische und rechtliche Bedenken berücksichtigt werden müssen, die beispielsweise mit dem Kontrollverlust im Rahmen von Machine-Learning-Methoden einhergehen. Die Forderungen der Experten stützen sich unter anderem auf die Studie „Kompetenzen für eine digitale Souveränität“, an deren Erstellung sie in Zusammenarbeit mit dem BMWi, Accenture und Bitkom Research beteiligt waren. Sie steht auf den Seiten des FZI zum kostenlosen Download bereit.

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