Künstliche Intelligenz KI-Start leicht gemacht
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Mit dem Förderschwerpunkt „Mittelstand-Digital“ will das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mittelständischen Unternehmen den KI-Einstieg erleichtern – diese Angebote gibt es.

Künstliche Intelligenz (KI) gilt weiterhin als eine der vielversprechendsten Zukunftstechnologien. Unternehmen quer durch alle Branchen können dank der intelligenten, selbstlernenden Algorithmen Wettbewerbsvorteile erzielen – von Effizienzsteigerungen durch tiefgreifende Analysen der Unternehmensprozesse über Automatisierung durch z. B. smarte Sensortechnologie bis hin zur Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle, die auf der Nutzung und Weiterverarbeitung digitaler Daten basieren.
Der Forschungsbeirat der Plattform Industrie 4.0 geht davon aus, dass dank KI im Jahr 2025 ein Wertbetrag von fast 490 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft erzielt werden kann, vorausgesetzt es gelingt, die Technologie in größerem Umfang als bisher in den deutschen Unternehmen einzusetzen. Der umsatzstarke deutsche Mittelstand spielt hierbei eine Schlüsselrolle.
Genau hier setzen die KI-Trainerinnen und -Trainer des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital“ an. Sie unterstützen kleine und mittlere Unternehmen dabei, KI-Technologien für sich zu entdecken und passgenaue Lösungen für spezifische betriebliche Anforderungen zu entwickeln. Unterstützung vor Ort in den Unternehmen gehört ebenso zum Leistungsangebot der KI-Trainerinnen und -Trainer wie öffentliche Informationsveranstaltungen, z. B. Workshops und Roadshows, oder Demonstratoren.
Die KI-Expertinnen und -Experten analysieren den digitalen Reifegrad der Unternehmen und begleiten sie dabei, Unternehmensprozesse so weit zu digitalisieren, dass überhaupt eine ausreichende Datenbasis generiert wird, um KI-Anwendungen nutzen können. Tausende mittelständische Unternehmen konnten in den letzten zwei Jahren von dem Know-how der Expertinnen und Experten profitieren. Außerdem bietet das bundesweite Netzwerk „Mittelstand-Digital“ mit seinen regionalen und thematischen Zentren auch Informations- und Qualifikationsangebote über KI hinaus.
Weniger Lebensmittelverschwendung und bessere Qualitätskontrolle dank KI
Zahlreiche Praxisbeispiele belegen bereits, wie die Expertinnen und Experten von „Mittelstand-Digital“ bei der Entwicklung von KI-Lösungen unterstützen konnten. Die Bäckerei Hengstermann aus dem thüringischen Sondershausen profitierte etwa von der „Mittelstand-Digital“-Expertise des Zentrums Ilmenau bei der Einführung einer KI-Anwendung. Sie unterstützt den Betrieb dabei, die Verkaufsplanung und den Einkauf zu optimieren – mit Kosteneinsparungen und geringerer Lebensmittelverschwendung als Ergebnis.
Die KI-gestützten Prognosen ermitteln den künftigen Bedarf, etwa wie viele Brötchen an einem bestimmten Tag verkauft werden oder wann ein Kuchen nachbestellt werden muss. Hierzu werden die Verkaufszahlen der verschiedenen Filialen herangezogen, aber auch Wetterdaten oder Informationen zu Feiertagen und Veranstaltungen, die sich auf den Publikumsverkehr auswirken. Das Angebot kann so nicht nur besser auf die Nachfrage abgestimmt werden, was die Herstellungskosten deutlich verringert, die Einsparung von Rohstoffen und Energie kommt auch der Umwelt zugute.
Fehlerhafte Kabelverschraubungen erkennen und klassifizieren
Ganz anders kommt KI bei der Wiska Hoppmann GmbH aus Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein zum Einsatz, bei der das Mittelstand-4.0-Kompenzzentrum Kiel seine Expertise bei der KI-Suche einbrachte. Das Unternehmen stellt Elektroinstallationsmaterial, Lichtprodukte und CCTV-Videosysteme für den Schiffbau, die Industrie und das Handwerk her. Mittels KI-Software mit intelligenter Bilderkennung wurde eine Lösung entwickelt, die dazu in der Lage ist, fehlerhafte Kabelverschraubungen auf Bildern zu identifizieren und in verschiedene Fehlerklassen einzuteilen. Die Qualitätskontrolle wird so schneller, exakter und wirtschaftlicher.
Ein weiteres Beispiel liefert das Unternehmen Satherm GmbH aus dem Saarland, das seine Produktbeschreibungen in Fremdsprachen mit KI-Software übersetzt, oder das Unternehmen Woelke IT-Solutions aus Paderborn, das mit KI prognostiziert, wie lange ein Kundentermin dauern wird, um das Personal intelligenter und effizienter einplanen zu können.
Wie die Beispiele zeigen, sind KI-Anwendungen, die im Mittelstand eingesetzt werden, keine Zukunftsmusik und auch keine Revolution, die „alles auf den Kopf stellt“. Vielmehr handelt es um eine neue Art, Software zu entwickeln und einzusetzen mit dem Ziel, Ressourcen und Kosten zu sparen, neue Kunden zu erreichen sowie die Umsätze pro Kunde zu steigern. KI ist dabei gut, einfache kognitive Aufgaben wie das Sehen (z. B. bei optischer Qualitätskontrolle) zu automatisieren oder Vorhersagen anhand von Daten für eine optimierte Planung einzusetzen.
Onlinekurs vermittelt pragmatischen Überblick über potentielle KI-Anwendungen
Als einfache Orientierungshilfe dient der von „Mittelstand-Digital“ entwickelte KI-Anwendungskurs. In dem On-Demand-Onlinekurs erhalten Teilnehmende einen praktischen und pragmatischen Überblick darüber, welche potenziellen KI-Anwendungen für ihren Betrieb in Frage kommen und mit welchen Überlegungen der Einstieg in die KI im Idealfall beginnen sollte. Über ein dazugehöriges Übungsheft können die Teilnehmenden die Potenziale ihres Unternehmens systematisch erforschen.
Wem es dann an finanziellen Mitteln mangelt, um eine KI-Lösung umzusetzen, kann sich erneut über „Mittelstand-Digital“ Hilfe beschaffen: Das Investitionszuschussprogramm „Digital Jetzt“ fördert Digitalisierungsprojekte kleiner und mittlerer Unternehmen mit finanziellen Zuschüssen. Der KI-gestützten Zukunft steht so nichts mehr im Wege.
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal elektrotechnik.
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