Smart Home Japanische Behörde will sich in private IoT-Geräte hacken
Mit Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio fürchtet die japanische Regierung Hackerangriffe auf vernetzte Geräte in Haushalten und Büros – und will sie zum Schutz vorab selbst hacken, um Besitzer auf die Gefahren aufmerksam zu machen.
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Seit November vergangenen Jahres ist in Japan ein Gesetz in Kraft, das es der Regierung erlaubt, sich Zugang zu vernetzten Geräten von Privatpersonen zu verschaffen. Jetzt will der Staat davon Gebrauch machen, wie aus einer Meldung des öffentlich-rechtlichen Mediums „NHK“ hervorgeht.
Die Regierung hat dazu der Durchführung einer Untersuchung zugestimmt, die Mitte Februar starten soll. Dann wird das National Institute of Information and Communications Technology versuchen, mit Standardpasswörtern rund 200 Millionen Geräte wie Router und Webcams zu hacken. Gelingt das, so werden die jeweiligen Besitzer informiert und angewiesen, ihre Geräte besser zu schützen.
Die Behörde hatte festgestellt, dass 54 Prozent der im Jahr 2017 registrierten Hackerangriffe IoT-Geräte im Visier hatten. Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2020 in Tokio wolle die Regierung mit der Maßnahme die Cyber-Sicherheit erhöhen. 2018 hatte außerdem die Malware „Olympic Destroyer“ für Ärger bei den Spielen im südkoreanischen Pyeongchang gesorgt und beispielsweise technische Systeme bei der Eröffnungsfeier lahmgelegt.
Konsumenten üben Kritik
In der Bevölkerung löst das Vorhaben der Regierung Empörung aus. Das Nachrichten-Portal „Zdnet“ berichtet, dass Konsumenten den Rundumschlag für überflüssig halten. Man könne genauso gut alle Besitzer von IoT-Geräten benachrichtigen und vor den Gefahren unsicherer Passwörter warnen. Denn es gebe keine Sicherheit, ob die gehackten Personen ihre Kennwörter nach dem Hinweis tatsächlich ändern.
Dieser Artikel stammt von unserem Partnerportal Industry of Things.
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