Bitkom-Umfrage veröffentlicht IT-Unternehmen erweitern Angebote für Industrie 4.0
Mehr als vier von zehn IT-Unternehmen bieten bereits Dienstleistungen und Produkte für die Industrie 4.0 an und mehr als die Hälfte der Firmen will das in Zukunft tun. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands Bitkom, die auf der CeBIT präsentiert wurde.
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Demnach haben sich die Aktivitäten der IT-Unternehmen im Bereich Industrie 4.0 innerhalb von drei Jahren fast verdoppelt. „Industrie 4.0 wird im produzierenden Gewerbe zum Standard und die IT-Anbieter sind ein wesentlicher Treiber“, erklärt Bitkom-Präsidiumsmitglied Michael Kleinemeier. Rund 42 Prozent der Befragten sehen Industrie 4.0 schon jetzt als wichtiges Thema für die ITK-Branche, weitere 27 Prozent erwarten das für die kommenden vier Jahre. „Die Digitalisierung von Produkten, Dienstleistungen und ganzen Geschäftsmodellen rückt in das Zentrum der Geschäftstätigkeit vieler IT-Anbieter“, betont Kleinemeier.
Automobilbranche als Vorreiter
Insbesondere der Fahrzeugbau ist für Industrie-4.0-Anbieter interessant: Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der IT-Unternehmen mit entsprechenden Tätigkeiten sieht in der Automobilbranche potenzielle Kunden. Geschäftspotenzial wird außerdem bei Herstellern von Elektronik- und Optikerzeugnissen (35 Prozent), Metallerzeugern (34 Prozent) sowie Herstellern von Gummi, Kunststoff, Glaswaren und Keramik (30 Prozent) gesehen. Weitere Nachfrage stellen Maschinenbau (28 Prozent) und die Nahrungsmittelindustrie (26 Prozent). Doch es gibt auch Kritik: 39 Prozent der IT-Unternehmen meinen, dass viele Fertigungsbetriebe noch nicht die Anwendungsbereiche von Industrie 4.0 erkannt haben. Zudem wird bemängelt, dass viele Mittelständler den Begriff Industrie 4.0 nicht kennen (49 Prozent) oder die Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen zu zögerlich erfolgt (65 Prozent). Technische Hürden wie fehlende Standards erschweren zusätzlich die Umsetzung.
Optimistische Branche
Insgesamt ist die ITK-Branche trotz der Hürden optimistisch: Zwei Drittel der Befragten erwarten, dass Big-Data-Analysen bis 2025 zur frühzeitigen Erkennung von Kundenwünschen verbreitet sein werden. Der Einsatz autonomer Logistikfahrzeuge und anderer Maschinen im produzierenden Gewerbe ist für 37 Prozent realistisch. Weitere 43 Prozent gehen davon aus, dass digitale Abbilder realer Maschinen und Geräte künftig Wartung und Reparaturen erleichtern. „Deutschland hat beim Thema Industrie 4.0 als Industrienation immer eine hervorragende Ausgangsposition, wir müssen sie nutzen“, fordert Kleinemeier.
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