Management von Multi-Vendor-Speicherumgebungen Heterogene Storage-Infrastrukturen effizient verwalten
IT-Fachleute, die eine Storage-Umgebung mit Systemen unterschiedlicher Hersteller verwalten, kennen das Problem: Sie sehen sich mit einem ganzen "Zoo" unterschiedlicher Management-Tools konfrontiert. Einen Ausweg bieten Lösungen von Drittanbietern, die alle Managementfunktionen in einem Werkzeug zusammenfassen.
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Nach Angaben von SAP wurden 90 Prozent aller Daten, die heute vorhanden sind, in den vergangenen zwei Jahren generiert. SAP schätzt, dass weltweit täglich 2,5 Quintillionen Byte (2,5 x 1030 Byte) neue Daten erzeugt werden.
Das rapide Datenwachstum ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, etwa die Nutzung von Social Networks wie Facebook und die wachsende Zahl von Internet- und Smartphone-Nutzern. Hinzu kommt, dass Nutzer immer mehr Daten online miteinander teilen (Sharing).
Auch Initiativen wie „Industrie 4.0“, also die Vernetzung von Produktionsumgebungen, oder eGovernment sowie die Ausstattung von Autos, Waren und sogar Kleidungsstücken ("Wearables") mit Kommunikationssystemen bringt ein riesiges Datenvolumen mit sich.
Alleine die Datenmenge, die das Internet der Dinge (Internet of Things) erzeugt, wird sich nach Einschätzung des Netzwerkherstellers Cisco im Jahr 2018 weltweit auf 33,6 Zetabyte pro Monat belaufen.
Das sind 47 mal mehr Informationen, als alle Rechenzentren auf der Welt zusammen genommen gespeichert haben. Alleine in einer automatisierten Produktionsanlage werden laut Cisco in drei Jahren jede Stunde rund ein Terabyte Daten anfallen.
Virtualisierung forciert Datenwachstum
Diese Datenflut macht sich auch in Corporate Networks bemerkbar. Die Marktforschungsgesellschaft IDC prognostiziert, dass die Datenmengen auf firmeninternen Storage-Systemen pro Jahr um 35 bis 40 Prozent zunehmen. Dafür ist neben den bereits genannten Faktoren auch die Virtualisierung von IT-Ressourcen verantwortlich.
Die IT-Abteilungen in Unternehmen stehen nun vor der Frage, auf welchen Speichersystemen sie diese Datenbestände lagern sollen. Generell gibt es zwei Optionen:
- Der Anwender setzt auf Storage-Lösungen eines einzelnen Anbieters oder
- er nutzt Systeme mehrerer Hersteller und implementiert somit eine Multi-Vendor-Storage-Umgebung.
Nach Angaben von Gartner lohnt sich eine Multi-Vendor-Strategie in finanzieller Hinsicht. Denn Anwender können dadurch in den Verhandlungen mit den Systemlieferanten niedrigere Preise erreichen. Dies schlägt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren in 15 bis 25 Prozent niedrigeren TCO-Werten (Total Cost of Ownership) nieder. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter entsteht.
Komplexe Integration heterogener Storage-Systeme
Eine heterogene Storage-Umgebung stellt die IT-Abteilung jedoch vor Herausforderungen. Denn sie muss die diversen Systeme in ein Storage Network integrieren. Das erhöht die Komplexität der Speicher-Infrastruktur. Zudem verfügt jedes System in der Regel über eine eigene Management-Konsole und separate Verwaltungs-Tools.
Für Storage-Administratoren ist es zeitaufwändig und unproduktiv, wenn sie mit mehreren Konsolen und Management-Lösungen "herumhantieren" müssen, vor allem dann, wenn sie Fehlern oder den Ursachen von Performance-Engpässen auf die Spur kommen wollen.
Ein weiteres Problem: Selbst mit diesen unterschiedlichen Tools kann der IT-Fachmann meist nicht feststellen, auf welchem Layer die Ursache eines Fehlers angesiedelt ist, etwa im RAID-Verbund, bei den Fibre-Channel-Switches oder bei den Server-Systemen. Storage-Administratoren benötigen daher ein integriertes Managementwerkzeug für die Verwaltung von Storage-Umgebungen mit Systemen unterschiedlicher Anbieter. Solche Tools sind meist von Drittanbietern verfügbar.
Zentrale Verwaltung von Arrays, Fibre-Channel-Switches und Servern
Herstellerneutrale Managementlösungen kommen für Systemverwalter in Frage, die alle Komponenten einer heterogenen Storage-Umgebung zentral und über eine einzelne Konsole verwalten möchten: Storage Arrays, Fibre-Channel-Switches, Bandlaufwerke, Hosts und Backup-Server. Bei der Auswahl einer solchen Software sollten IT-Fachleute darauf achten, dass sie damit die typischen Aufgaben erledigen können, die in einer Multi-Vendor-Speichersystem-Landschaft anfallen. Dies sind:
- LUNs einrichten,
- Engpässe in Bezug auf die Storage-Kapazitäten beseitigen,
- eine Backup-Planung erarbeiten und umsetzen,
- die Leistungsdaten der Storage-Umgebung und einzelnen Komponenten überwachen und gegebenenfalls optimieren,
- den Bedarf an Speicherplatz einschätzen und entsprechende Vorkehrungen für Erweiterungen treffen sowie
- die Hardware und Konfigurationseinstellungen anpassen, wenn neue Server hinzukommen.
Eine wichtige Ergänzung von Management-Tools sind Lösungen für das Monitoring der Storage-Infrastruktur, beispielsweise OpStor von ManageEngine.Damit können Administratoren alle unternehmenskritischen Storage-Ressourcen überwachen, sprich die Speichersysteme und alle dazugehörigen Komponenten wie Festplatten, Solid State Drives, Controllern, Switch-Ports und LUNs. Im Vergleich zu Werkzeugen, die Hersteller dieser Komponenten zusammen mit ihren Produkten ausliefern, zeichnen sich Tools von Drittanbietern wie OpStor meist durch ein besseres Preis-Leistungsverhältnis und die einfachere Bedienung aus.
So ermöglichen es solche Monitoring-Werkzeuge, über benutzerfreundliche Web-Interfaces die Storage-Komponenten aller Hersteller zu überwachen. Administratoren müssen sich somit nicht mit einem ganzen "Zoo" unterschiedlicher Tools auseinandersetzen.
Einige Tools, wie etwa ManageEngine OpStor, stellen zusätzliche Funktionen zur Verfügung. Da zählt eine dynamische grafische Darstellung der gesamten Storage-Umgebung, die zudem in Echtzeit aktualisiert wird. Der Administrator hat damit beispielsweise die Möglichkeit, „live“ die Daten an jedem Port eines FC-Switches abzufragen und sich diese als Grafik ausgeben zu lassen. Das vereinfacht die Suche nach Fehlerursachen. Die Funktionsweise des FC-Switches bleibt davon unberührt.
Umfassendes Reporting
Ebenso wichtig sind umfassende, automatisierte Reporting-Funktionen, die systemübergreifend zur Verfügung stehen. Sie unterstützen Storage-Administratoren dabei, eine valide Einschätzung des künftigen Bedarfs an Speicherkapazitäten abzugeben. Tools wie ManageEngine OpStor ermitteln, welche Kapazitäten konfiguriert wurden, wie viel davon noch zur Verfügung steht und wie sich der Bedarf voraussichtlich entwickeln wird.
Daraus können die Managementwerkzeuge in vorgegebenen Abständen Berichte generieren. Sie geben Aufschluss darüber, wann die Storage-Kapazitäten erweitert werden müssen. Zudem kann die IT-Abteilung mit diesen Reports belegen, dass die Anschaffung neuer Speichersysteme oder der Ausbau der vorhandenen Ressourcen erforderlich ist.
Backup-Server unter Kontrolle
Ein Schwachpunkt vieler herstellerspezifischer Storage-Management-Lösungen ist, dass sie zu stark auf die Verwaltung der eigentlichen Speichersysteme fokussiert sind. Das Thema Backup und Recovery bleibt häufig außen vor.
Backup-Server sind jedoch ein Eckpfeiler einer Backup- und Disaster-Recovery-Strategie. Deshalb müssen sich auch diese Systeme überwachen lassen. Die gilt für die Performance wie auch für die „Gesundheit“ der Server, also deren störungsfreien Betrieb.
Storage-Administratoren sollten jedoch nicht dazu genötigt werden, Backup-Vorgänge mithilfe der Web-Konsole des Backup-Servers zu überwachen. Das würde einen zusätzlichen Aufwand und eine potenzielle Fehlerquelle bedeuten.
Besser ist es, ein zentrales Multi-Vendor-Storage-Managementwerkzeug für die Überwachung von Backup-Servern und Datensicherungsvorgängen heranzuziehen.
Fazit
Die Tools, welche die Hersteller von Speicher-Systemen, Switches, Backup-Geräten und Servern ihren Produkten beilegen, eignen sich nur bedingt für ein effizientes Management einer heterogenen Storage-Umgebung.
Dafür sind diese Werkzeuge zu stark auf einzelne Systeme oder einen bestimmten Verwendungszweck fixiert. Storage-Administratoren benötigen jedoch Tools, die ihnen eine ganzheitliche Sicht auf die Storage-Umgebung und deren Bestandteile ermöglicht. Lösungen von Drittanbietern wie ManageEngine OpStor bieten dazu die Möglichkeit.
*David Howell ist European Director bei ManageEngine
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