25. bis 29. April: Digitalisierung, TTIP und Obama Hannover Messe im Zeichen von Industrie 4.0
Bundeskanzlerin Merkel eröffnet heute mit US-Präsident Obama die Hannover Messe. Diese könnte dem Thema Industrie 4.0 einen erneuten Schub geben.
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Vom 25. bis 29. April wird die Hannover Messe zum Hotspot für Industrie 4.0 . „In Hannover kommen alle Treiber der industriellen Digitalisierung zusammen: die deutschen Unternehmen mit Kernkompetenzen im Maschinenbau und der Elektrotechnik, führende US-Softwareanbieter sowie Unternehmen aus Asien, die ihrerseits die Vernetzung in der Industrie forcieren“, sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. „Daraus entstehen neue Partnerschaften und Geschäftsmodelle auf dem Weg zu Industrie 4.0.“
Konkrete Anwendungen
Unter dem Leitthema „Integrated Industry – Discover Solutions“ werden in Hannover bis zum 29. April Technologien für die Digitalisierung von Fabriken und Energiesystemen gezeigt. Köckler: „Wir erwarten nun erstmals mehr als 100 konkrete Anwendungsbeispiele für Industrie 4.0 auf der Messe. Das ist weltweit einzigartig.“ So könnten Besucher aus dem produzierenden Gewerbe beispielsweise erfahren, wie sie ihre Produktionsanlagen Schritt für Schritt zur Industrie-4.0-Fabrik ausbauen. Besucher aus der Energiewirtschaft technische Lösungen für intelligente Energiesysteme entdecken.
Partnerland USA
Als Partnerland präsentieren sich in diesem Jahr die USA. „Das Partnerland USA, die deutsche Industrie und ihre europäischen Partner wollen die Messe nutzen, um das Freihandelsabkommen TTIP voranzubringen“, sagt Köckler.
Führende Unternehmen der weltgrößten Volkswirtschaft werden in Hannover ihre Lösungen für die vernetzte Industrie vorstellen. Darunter General Electric, Honeywell, Eaton, Molex, Microsoft, AT&T oder IBM. Köckler: „Dass US-Präsident Barack Obama die Messe gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet, ist ein starker Beleg für die internationale Bedeutung der Hannover Messe.“ Neben TTIP wird Obama für Investitionen in den USA werben. Außerdem wird er die Vereinigten Staaten als wichtigen Anbieter von Industrie-4.0-Technologien positionieren. Da passt es, dass sich das in den USA gegründete Industrial Internet Consortium (IIC) erstmals mit einer Sonderfläche auf der Hannover Messe präsentieren wird. Das IIC ist eine global agierende Organisation mit dem Ziel, die Etablierung des industriellen Internets der Dinge zu beschleunigen.
Bitkom-Umfrage
Der Bitkom hat 559 Produktionsleiter, Vorstände und Geschäftsführer befragt, welche Nation ihrer Meinung nach beim Wandel der klassischen zur vernetzten Fabrik international den Ton angibt. Auf Platz eins landen mit 28 Prozent die USA. Fast ebenso viele, nämlich 25 Prozent, sehen Deutschland vorne. Japan belegt mit 20 Prozent den dritten Platz. Es folgen mit großem Abstand Frankreich (8 Prozent), China (6 Prozent) sowie Korea und die Niederlande (je 3 Prozent). „Die diesjährige Hannover Messe könnte ein historisches Datum für die Entwicklung der Industrie 4.0 markieren. Hier treffen mit den USA und Deutschland jene beiden Wirtschaftsnationen aufeinander, die den Wandel der klassischen hin zur vernetzten Produktion federführend gestalten“, sagt Bitkom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Deutsche und US-amerikanische Unternehmen können in Sachen Industrie 4.0 viel voneinander lernen, und die Messe bietet hierfür eine hervorragende Plattform“, so Rohleder.
So ist Deutschland in vielen traditionellen Industriebranchen tonangebend, etwa im Maschinen- oder Automobilbau, während aus den USA führende IT-Unternehmen wie Google, Apple oder IBM kommen. Deutsche Unternehmen sind besonders stark darin, Produktionstechnik und -prozesse zu optimieren, während US-amerikanische Unternehmen sich häufig durch disruptive Geschäftsmodelle hervortun. Rohleder: „Diese deutsch-amerikanische Hannover Messe wird neue Impulse für die Vernetzung der Produktion bringen und der vierten industrielle Revolution ordentlich Schub geben.“
Hier geht's zum interaktiven Hallenplan des Messegeländes.
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