Praxistest IoT und Security ist ernüchternd Fünf Tipps für die Sicherheit im Smart Home
Im Smart Home ist kein Gerät oder Software vollständig immun gegen potenzielle Schwachstellen, so das Testergebnis des renommierte Security Evangelist Tony Anscombe. Dennoch kann man mit wenigen Kniffen für mehr Sicherheit sorgen.
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Das Smart Home bietet vielerlei Komfort, doch die Bequemlichkeit geht oftmals zu Lasten der Sicherheit. Der renommierte Security Evangelist Tony Anscombe hat gemeinsam mit dem IT-Security-Herstellers Eset das intelligente Heim unter die Lupe genommen. Insgesamt prüften die Experten elf Produkte von sieben Anbietern, unter anderem von Amazon, D-Link, Sonos und Nokia.
Getestet wurde auch ein Gerät, das aufgrund signifikanter Schwachstellen nicht in den Abschlussbericht aufgenommen wurde. Stattdessen haben die Forscher das betroffene Unternehmen kontaktiert und über die Sicherheitsmängel informiert. Details dazu sollen erst veröffentlicht werden, wenn der Anbieter Zeit hatte, die Probleme zu beheben. Doch auch die anderen Probanden im Test konnten nicht voll überzeugen. Bei jedem von ihnen gab es Probleme mit dem Datenschutz. Die meisten Geräte und Dienste müssen zwar grundlegende persönliche Daten erfassen. Die Forscher sehen allerdings Anzeichen dafür, dass unter Umständen mehr Informationen gesammelt werden, als in den Datenschutzbestimmungen angegeben ist.
Datenkrake Sprachassistent
Wenig überraschend ist, dass das Team um Tony Anscombe den Sprachassistenten als am problematischsten einstufte. Bei diesem Gerät steht zu befürchten, dass die erhobenen Informationen weiterverbreitet und kommerziell genutzt werden. Zudem ist der Schutz der gespeicherten personenbezogenen Daten unzureichend. Dies vereinfacht es Cyberkriminellen oder Datendieben, den digitalen Datenverkehr abzufangen und die Informationen für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass kein Gerät und keine Software sicher oder immun sei gegen potenzielle Schwachstellen. Es bestünden jedoch deutliche Unterschiede darin, wie Unternehmen auf diese Problematik reagieren, wenn sie entdeckt werden. So hatten einige der getesteten Geräte Sicherheitslücken, die mit neuer Software und Firmware schnell behoben wurden. Wenn diese nicht sofort beseitigt werden oder der Hersteller gar nicht reagiert, dann sollten Verbraucher lieber ein anderes, gleichwertiges Gerät wählen, raten die Experten.
Damit die Sicherheit im Smart Home bestmöglich gewährleistet ist, fünf Tipps der Experten:
- 1. Immer aktuelle Firmware: Die Firmware des Gerätes sollte vom Hersteller automatisch aktualisiert werden. Zumindest aber sollten Sie über eine Anwendung oder eine E-Mail regelmäßig über Updates informiert werden, um sie dann zeitnah installieren zu können.
- 2. Datenschutz ernst nehmen: Lesen Sie die Datenschutzerklärung. Wenn Sie verstehen, welche Daten gesammelt, gespeichert oder gemeinsam genutzt werden, können Sie entscheiden, ob das Gerät Teil des Gesamtnetzwerks sein oder isoliert bleiben soll. Und wenn keines von beiden als sicher gilt, heißt es: Finger weg von diesem Gerät!
- 3. Informationsflut begrenzen: Vorsicht ist angebracht, wenn Sie Daten in sozialen Netzwerken oder mit den Systemen eines Anbieters austauschen. Diese gemeinsame Verwendung von Standort, Gerät und Nutzungsmuster reicht für viele Cyberkriminelle nämlich schon aus, um ausreichend Daten für einen Betrug oder Angriff zu erlangen.
- 4. Nicht alles verraten: Digitale Sprachassistenten sind zweifellos praktisch. Anwender sollten jedoch sorgfältig darüber nachdenken, wie viel sie ihrem Assistenten verraten oder wie viel sie ihn bitten, in ihrem Namen zu sammeln. Denn auch wenn die Sprachsteuerung bequem ist: Eine vollständige Sicherheit, dass Ihre gesprochenen Informationen nicht in die falschen Hände geraten, gibt es nicht.
- 5. Schutzwall errichten: Wenn möglich, sollten Sie auch die Geräte im smarten Heim wirkungsvoll gegen Angriffe schützen.
Das kostenlose und ausführliche englischsprachige Whitepaper „IoT und Privacy Design in the Smart Home“ finden Sie hier.
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