Bain-Studie Europa hat beim Internet der Dinge die Nase vorn

Autor / Redakteur: Sebastian Gerstl / Nico Litzel |

Europäische Entscheider treiben das Internet der Dinge mehr voran als ihre US-amerikanischen Kollegen. Dies ergab eine unabhängige Studie der internationalen Managementberatung Bain & Company. Auch deutsche Unternehmen investieren demnach überdurchschnittlich in digitale Innovationen.

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Gerade wenn es um die Umsetzung funktioneller IoT- und industrie-4.0-Strategien geht besitzen europäische Unternehmen gegenüber amerikanischen Firmen nach einer Studie von Bain & Company derzeit einen signifikanten Vorsprung. Auch deutsche Unternehmen zeichnen sich in diesem Umfeld aus. Doch auch als Vorreiter sollten sich diese Unternehmen nicht auf ihrem Vorsprung ausruhen.
Gerade wenn es um die Umsetzung funktioneller IoT- und industrie-4.0-Strategien geht besitzen europäische Unternehmen gegenüber amerikanischen Firmen nach einer Studie von Bain & Company derzeit einen signifikanten Vorsprung. Auch deutsche Unternehmen zeichnen sich in diesem Umfeld aus. Doch auch als Vorreiter sollten sich diese Unternehmen nicht auf ihrem Vorsprung ausruhen.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Viele US-amerikanische IT-Unternehmen diskutieren über die Möglichkeiten des Internets der Dinge. Ihre europäischen Wettbewerber hingegen haben sich längst positioniert und schicken sich an, die Führungsrolle bei dieser Zukunftstechnologie zu übernehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Finding Europe’s Edge in the Internet of Things“, für die die internationale Managementberatung Bain & Company weltweit mehr als 500 Führungskräfte in unterschiedlichen Branchen befragt hat.

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Demnach sind viele europäische IT-Unternehmen bereits aus der Experimentierphase heraus und machen das Internet der Dinge für ihre Kunden nutzbar. „Europäische Anbieter profitieren von ihren traditionellen Stärken in puncto Neuentwicklung, Präzision und Qualität“, erklärt Michael Schertler, Bain-Partner und Co-Autor der Studie. „Sie wissen deshalb sehr genau, wie sie ihre Produkte und Dienstleistungen mithilfe des Internets der Dinge noch besser machen können.“

Zu den Innovationstreibern gehört unter anderem die deutsche Automobilindustrie. Rund 2,6 Milliarden Euro haben Audi, BMW und Daimler für den Kauf des Digital-Mapping-Spezialisten HERE von Nokia investiert. Damit wollen die drei deutschen Premiumautobauer an Google und Apple vorbeiziehen. Zudem sichern sie sich mit dieser Akquisition den Zugang zu einer bahnbrechenden Technologie für das autonome Fahren.

Darüber hinaus sind sie zahlreiche Partnerschaften eingegangen und haben ihre Mobilitätsdienste ausgebaut. Nicht zuletzt dank ihres erhöhten Sicherheitsbewusstseins dürften sich deutsche Tech-Unternehmen in Zukunft exzellent auf dem internationalen Markt positionieren können. Die Deutsche Telekom macht es vor. Als Partner von Microsoft Azure kann der Telekommunikationsriese hierzulande Cloud-Dienste anbieten und damit Kunden gewinnen, die ihre Daten im eigenen Land wissen wollen.

Laut Bain-Studie sind europäische Führungskräfte generell mehr auf Sicherheit bedacht als ihre US-amerikanischen Kollegen. So sind in Europa für 39 Prozent der Kunden Sicherheitsbedenken das größte Hindernis bei der Nutzung von Technologien rund um das Internet der Dinge. In den USA sind es lediglich 27 Prozent. Ähnlich verhält es sich in Bezug auf Compliance: Probleme bei diesem Thema bewerten 22 Prozent der Europäer als kritisch, aber nur 8 Prozent der US-Amerikaner. „Das Bewusstsein für sicherheitsrelevante Fragen kann zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil für europäische Unternehmen werden“, betont Bain-Experte Schertler. „Es eröffnet ihnen die Chance, kostengünstige Lösungen für ein breites Spektrum an Regularien zu entwickeln und damit sicherheitsbewusste Kunden weltweit zu überzeugen.“

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