Forschungsbericht Industrie 4.0 des IAB Durch Industrie 4.0 verliert Deutschland 60.000 Stellen
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Einem Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge sind die sich durch Industrie 4.0 abzeichnenden Umwälzungen zwar ökonomisch ein Gewinn, einfache Fabrikarbeiter dagegen dürfte Industrie 4.0 den Job kosten.

Die Digitalisierung der Produktion durch eine massive Vernetzung von Maschinen und Produktionsmitteln ist der IAB-Studie „Industrie 4.0 und die Folgen für Arbeitsmarkt und Wirtschaft“ zwar unter dem Strich ein ökonomischer Gewinn, allerdings gibt es auch negative Auswirkungen. Profiteure des Booms werden vor allem hoch qualifizierte Arbeitnehmer sein, während gering qualifizierte das Nachsehen haben werden.
Massive Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung will das im Rahmen einer Szenario-Analyse herausgefunden haben. Die Untersuchung widmet sich primär der Frage, inwieweit sich der Strukturwandel hin zu Industrie 4.0 auf das Beschäftigungssystem und den Arbeitsmarkt bis ins Jahr 2030 auswirken wird und welche Berufs- sowie Qualifikationsstrukturen in Zukunft erforderlich sein werden.
Der ökonomische Gewinn durch Industrie 4.0 werde der Studie zu Folge durch massive Wanderungsbewegungen innerhalb der Berufe in Richtung Dienstleistung begleitet. Diese Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt werden allerdings für eine zunehmende Wertschöpfung sorgen, die zu einem höheren volkswirtschaftlichen Gewinn sowie aufgrund höherer Anforderungen an die Arbeitskräfte zu höheren Gehältern führen. Der IAB-Bericht erwartet daher nicht zuletzt auch deswegen eine weiter fortschreitende Akademisierung.
Umsetzung von Industrie 4.0 darf in Deutschland nicht verschleppt werden
Insgesamt geht das IAB zwar von einer günstigen ökonomischen Entwicklung aus, allerdings bestehe bei einer verzögerten oder verschleppten Umsetzung von Industrie 4.0 in Deutschland nach Ansicht der IAB-Experten die Gefahr, dass Deutschland dann weniger exportieren und mehr neue Güter im Ausland nachfragen müsse.
Die Studie basiert auf einem einer fünfstufigen Szenario-Analyse, wobei die Forscher
- 1. zuerst die Auswirkungen von erhöhten Investitionen in Ausrüstungen
- 2. und dann die Auswirkungen des Aufbaus des schnellen Internets auf die Gesamtwirtschaft und den Arbeitsmarkt darstellten.
- 3. Aufbauend auf 1. und 2. modellierten die IAB-Analysten den sich daraus ergebenden Personal- und Materialaufwand der Unternehmen …
- 4. …. sowie eine veränderte Nachfragestruktur nach Berufen und Qualifikationen.
- 5. Danach wurden die kumulativen Effekte der vier Teil-Szenarien mit einem Referenz-Szenario verglichen, das keinen fortgeschrittenen Entwicklungspfad zu Industrie 4.0 vorsieht.
Die vollständige Studie kann im PDF-Format vom Dokumentationsserver des IAB heruntergeladen werden.
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