Benchmark-Bericht von Snowflake Deutsche Unternehmen sind noch nicht bereit für Datenökonomie

Von Martin Hensel |

Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Data-Cloud-Spezialisten Snowflake zeigt, sind knapp zwei Drittel der größeren deutschen Unternehmen noch nicht für die Data Economy bereit. Nur 35 Prozent sehen sich für die Datenökonomie gerüstet.

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Jennifer Belissent, Principal Data Strategist von Snowflake
Jennifer Belissent, Principal Data Strategist von Snowflake
(Bild: Snowflake)

Datengesteuerte Entscheidungen sind ein wichtiges Trendthema – dennoch erfüllen nur wenige Unternehmen die Voraussetzungen, um an der Data Economy teilzunehmen. Dazu zählen zum Beispiel die Fähigkeiten, Daten kontrolliert über Unternehmensgrenzen hinweg zu teilen sowie Daten Dritter nahtlos in eigene Systeme zu integrieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Longitude im Auftrag von Snowflake. Befragt wurden 1.000 Entscheidungsträger in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 250 Millionen US-Dollar.

Demnach gaben nur 35 Prozent der deutschen Entscheider an, dass sie über derartige Fähigkeiten verfügen. International lag dieser Wert bei 45 Prozent. Knapp die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) hat einen leitenden Angestellten bestimmt, der für die Umsetzung der Datenstrategie verantwortlich ist. In als „Leader“ eingestuften Unternehmen liegt dieser Anteil bei mehr als zwei Drittel der Firmen. Sie sind besser organisiert, arbeiten mit einer breiteren Datenbasis und erzielen bessere Ergebnisse.

Ziel im Blick, Technologie fehlt

Die Umfrage zeigt auch, dass die Führungsebene eine bessere Datenorientierung häufig im Blick hat (45 Prozent). Eine klar definierte Datenstrategie ist bei 58 Prozent der Unternehmen vorhanden. 62 Prozent wollen ihre gesamte Firma für den Umgang mit Daten qualifizieren.

Auf der technischen Seite sieht es allerdings nicht ganz so positiv aus: Nur 23 Prozent verfügen über leicht skalierbare, elastische Systeme, drei Viertel der Befragten (77 Prozent) haben gar mit Ausfällen oder Störungen zu kämpfen. Weniger als ein Viertel (23 Prozent) kann externe Daten aus neuen Quellen nahezu in Echtzeit integrieren. Gerade mal 15 Prozent gaben an, dass ihre Lösung die gemeinsame Nutzung und den Zugriff auf Live-Daten nahezu in Echtzeit ermöglicht, ohne dass diese kopiert und verschoben werden müssen.

EU definiert Spielregeln

„Die Gruppe der Leader mag heute noch klein sein – das sollte die anderen Entscheider aber auf keinen Fall in Sicherheit wiegen: Das Tempo des Rennens könnte sich recht schnell erhöhen“, erklärt Jennifer Belissent, Principal Data Strategist von Snowflake. Die EU lege laut der Expertin gerade in mehreren Initiativen wie etwa dem EU Data Act oder dem EU AI Act die Spielregeln für die Datenwirtschaft fest. Dabei klärt sie unter anderem, wer unter welchen Bedingungen einen Mehrwert aus welchen Daten schaffen kann. Dies verringert die Unsicherheit in Bezug auf das Sammeln und den Umgang mit Daten.

„Sobald diese Regeln in Kraft getreten sind, werden die Unternehmen höchstwahrscheinlich ihr Tempo erhöhen, um datengesteuerte Teilnehmer an der Datenwirtschaft zu werden“, meint Belissent.

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