Beacons und das IoT Das sollten IT-Verantwortliche wissen
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Beacons, Big Data und das Internet der Dinge hängen stark zusammen. Neben Analysen, Berichten und Informationen können Unternehmen mit Beacons und Geräten auf Basis des Internets der Dinge auch Aktionen messen und durchführen lassen, zum Beispiel Besucher bei Veranstaltungen leiten, personalisierte Informationen zur Verfügung stellen und Bewegungsprofile sammeln.

Beacons (Leuchtfeuer) sollen dabei helfen, dass in Umgebungen mit vielen Daten, Menschen oder eben Geräten schnell ersichtlich ist, wo noch freie Kapazitäten sind oder Aktionen notwendig sind. Im Fußballstadion oder bei Konzerten lassen sich dadurch zum Beispiel Besucher steuern. Beacons senden Signale an eine zentrale Sammelstelle, welche die Informationen auswertet und entsprechende Aktionen ausführen kann. Beacons arbeiten dazu auch mit Apps auf Smartphones zusammen und können Kunden über wichtige Informationen auf dem Laufenden halten.
Was können Beacons?
Bei Beacons kann es sich um Hardwaregeräte handeln, aber auch um Apps, welche die Hardware des Smartphones zur Kommunikation nutzen, zum Beispiel über Bluetooth. Bei Beacons handelt es sich dabei nicht um eigenständige Apps, sondern um Funktionen, die in andere Apps integriert wurden. In den meisten Fällen wird eine Kombination eingesetzt.
Im Gebäude werden Sender verteilt, die wiederum durch Apps auf Smartphones oder anderen Geräten erkannt und genutzt werden und Daten empfangen. Das erlaubt eine Navigation innerhalb von Räumen oder begrenzten Arealen, inklusive dem Erkennen von Personen und dem Zustellen personalisierter Informationen.
Hier müssen Unternehmen auch genau darauf achten, dass beim Einsatz solcher Technologien der Datenschutz gewahrt bleibt, keine Spionage erfolgt, und gegen keine Gesetze verstoßen wird. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, auf die freiwillige Nutzung von Apps zu setzen, zum Beispiel für Freizeitparks oder in Restaurants, bei denen Kunden auf Wunsch auch per App bestellen können.
Apple Stores nutzen weltweit die iBeacon-Technologie, um Kunden und Angestellte in den Stores zu navigieren oder personalisierte Werbung und Informationen anzuzeigen. Beacons sollen schlussendlich dazu dienen, den Standort eines Gerätes oder einer Person zu bestimmen, ähnlich wie bei GPS im großen Stil, nur eben in begrenzten Umgebungen wie Gebäuden. Vorverarbeitet werden die Daten auf Smartphones und Tablets auf Basis von Apps, die komplette Verarbeitung erfolgt auf Basis von Big Data.
Beacons senden nur und speichern nicht
Beacons können allerdings keine Daten speichern, sondern senden nur Informationen. In den meisten Fällen bestehen diese Informationen aus drei Dingen: Die erste Information besteht zum Beispiel aus den Daten, dass das Beacon zu einem bestimmten Handelsunternehmen gehört. Das kann eine installierte App auf Smartphones schon einmal erkennen und bereits auf dieser Basis Informationen anzeigen.
Danach wird die Information gesendet, in welcher Filiale sich das Beacon befindet und wo im Markt es positioniert ist. Dadurch erkennt eine App auf dem Smartphone alle wichtigen Daten, kann diese mit den persönlichen Daten des Anwenders in Verbindung bringen und darauf basierend Informationen, Werbung oder Aktionen auslösen. Die App kann dadurch speichern, wie sich der Benutzer bewegt und welche Produkte er kauft. Zusammen mit RFID-Chips auf den Produkten lassen sich auf diesem Weg sehr umfangreiche Informationen erfassen.
Da Beacons allerdings keine Informationen speichern, sondern diese nur aussenden, können Besucher, die diesen Dienst nicht nutzen wollen, einfach keine App installieren oder die App nicht nutzen. Denn die eigentliche Arbeit wird von der App und dem jeweils hinterlegten Big-Data-Dienst erledigt. Arbeiten Unternehmen zusätzlich noch mit interaktiven Preisen, kann ein Kunde ein Sonderangebot für ein bestimmtes Produkt erhalten, vor dem er sich gerade befindet.
Welche Möglichkeiten die Apps auf den Smartphones tatsächlich bieten, müssen Unternehmen selbst entscheiden. Denn wenn zu viel Werbung versendet wird, verstehen das Kunden eher als Spam und nutzen das Angebot nicht. Es muss ein echter Mehrwert für Kunden entstehen.
Praxisnutzen beim Einsatz von Beacons
Werden Beacon-Apps auf Smartphones eingesetzt, können die verschiedenen Beacons miteinander kommunizieren und dadurch das Datenmaterial noch genauer spezifizieren, die Berechnungen verbessern oder die Kooperation untereinander optimieren. In einem Freizeitpark könnte die App des Parks Besucher zum Beispiel darauf hinweisen, dass die Achterbahn derzeit zu stark ausgelastet ist, während es beim Piratenschiff keine langen Schlangen gibt. Dadurch lassen sich Besucher also effizient steuern und Ressourcen besser auslasten oder schonen.
Die Grenzen zwischen nerviger Werbung und mangelnden Datenschutz auf der einen Seite und ein interaktives Erlebnis mit angepassten Informationen auf der anderen Seite verschwimmen oft. Bekannt wurden Beacons vor allem durch das Werbeprojekt des US-Unternehmens Titan. Dieses hat in New York, zum Beispiel um den Times Square, mehrere Hundert Beacons verteilt, um Bewegungsprofile von Passanten zu erstellen. Mittlerweile wurden die Sender wieder abgebaut, da die Aktion eher negativ aufgenommen wurde.
Beacons, Medizintechnik und Big Data
Im Bereich der Medizintechnik spielen Beacons und Big Data auch eine wichtige Rolle. Denn wenn es möglich ist, Patientendaten und Krankheitsverläufe zu speichern und in Datenbanken zu speichern, lassen sich wichtige Zusammenhänge feststellen und darauf basierend Aktionen auslösen. Verwenden Krankenhäuser RFID-Chips, Beacons oder auch NFC für die Kommunikation zwischen Geräten, Patienten und anderen Bereichen, lassen sich wichtige Daten erfassen, die auch Leben retten können. Denn durch Funkübertragungen oder automatische ablaufende Aktionen müssen Mitarbeiter im Gesundheitsbereich weniger Geräte berühren, was die Keimübertragung deutlich vermindert. Je mehr Geräte über das Internet der Dinge Informationen senden dürfen, umso mehr Daten lassen sich auswerten und Informationen erstellen.
Nicht nur im Krankenhaus, auch in der Pflege kann das Internet der Dinge helfen und Pflegemitarbeiter im Außendienst unterstützen. Auch hier lassen sich verabreichte Medikamente erfassen, analysieren und in Beziehung miteinander setzen. Sensoren können Informationen übermitteln, die durch Big-Data-Systeme ausgewertet werden können. Auf Basis der Big-Data-Informationen lassen sich Trends erfassen oder Probleme erkennen, bevor sie tatsächlich auftreten. Sensoren können pflegebedürftige Menschen überwachen und Signale an das Pflegepersonal senden, wenn ein Patient zum Beispiel ein anormales Bewegungsmuster aufweist oder sich nicht mehr bewegt, Medikamente genommen hat oder andere Probleme auftreten, die sich durch die IT überwachen lassen. Auch das Einnehmen von Medikamenten, inklusive dem Warnen von Patienten und Ärzten bei Fehleinnahmen, spielen hier eine Rolle.
Beacons im Einzelhandel oder Museen
Neben Werbung und Überwachung können Kunden aber auch von Beacons profitieren. Kaufhäuser können Navigationssysteme auf Basis von Apps zur Verfügung stellen und Beacons im Gebäude integrieren. Dadurch können Kunden zu gewünschten Produkten geleitet werden, erhalten Hinweise zu Sonderangeboten. Kunden können dabei unterstützt werden, ihre Einkaufsliste abzuarbeiten. Diese wird zum Beispiel in der App erstellt und mit einer effizienten Route im Markt, unterstützt durch Beacons, abgearbeitet. Unternehmen profitieren in diesem Fall von Bewegungsprofilen und können Kunden auch zu anderen Produkten leiten.
Da Kunden erkannt werden können, lassen sich auch personalisierte Rabattaktionen durchführen, zum Beispiel für treue Kunden. In Museen lassen sich Besucher zu interessanten Bereichen leiten und Informationen anzeigen, wann Veranstaltungen sind oder was Besucher zu den ausgestellten Exponaten wissen sollten. Auch hier können Besucher mit lokal installierten Beacons navigiert und gleichzeitig mit Informationen versorgt werden.
Fazit
Beacons, Big Data und Internet der Dinge sind für Unternehmen aber auch für Kunden eine sehr gute Chance, effizient Informationen aufzubereiten und nutzbar zu machen. Es liegt an Unternehmen, ob diese Informationen genutzt werden, zum Beispiel für das Versenden von Werbung oder Spam. Besser ist es, die Technik in den Dienst des Kunden zu stellen und damit einen echten Mehrwert zu schaffen. Denn dadurch lässt sich das Vertrauen der Mitarbeiter steigern wie auch der Umsatz durch bessere Präsentation der Produkte und der Überblick über die eigenen Daten.
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